Übelkeit und Erbrechen

Autor: PD Dr. med. Gesche Tallen, Redaktion: Julia Dobke, Freigabe: Prof. Dr. med. U. Creutzig, Zuletzt geändert: 26.08.2020

Übelkeit und Erbrechen kommen in der Palliativversorgung durchschnittlich bei mehr als der Hälfte krebskranker Kinder und Jugendlicher vor. Diese Beschwerden können sehr belasten. Sie haben andere Ursachen als im Rahmen einer Chemotherapie und werden deshalb teilweise auch anders behandelt.

Ursachen für Übelkeit und Erbrechen bei Kindern und Jugendlichen mit fortgeschrittenen Erkrankungen

Zu den bisher bekannten, behandelbaren Ursachen von Übelkeit und Erbrechen in der Lebensendphase von Kindern und Jugendlichen gehören insbesondere:

  • Probleme im Magen-Darmtrakt (Verstopfung (Obstipation), herabgesetzte Darmaktivität (Sub-Ileus), gesteigerte Magensäureproduktion (Reflux) etc.)
  • Medikamente (zum Beispiel Antibiotika, Schmerzmittel (siehe Schmerzen))
  • Infektionen (zum Beispiel Magenschleimhautentzündung oder Pilzinfektionen im Mund-Rachenbereich)
  • Entgleisungen von Kalziumspiegeln im Blut (zum Beispiel bei Störungen der Nierenfunktion)
  • Krampfanfälle
  • erhöhter Schädelinnendruck (zum Beispiel durch fortschreitendes Wachstum eine Gehirntumors oder Versagen einer Hydrozephalus-Drainage (Shunt Dysfunktion)
  • Schmerzen
  • bestimmte Gerichte und Getränke (aufgrund verminderter oder veränderter Geschmacksempfindung, zum Beispiel verursacht durch Medikamente)
  • Verschleimung / Probleme beim Abhusten
  • starke Emotionen (zum Beispiel Angst; siehe unten).

Behandlungsmöglichkeiten ohne Medikamente

Um Übelkeit und Erbrechen zunächst ohne Medikamente zu bewältigen, kann es hilfreich sein, dem Patienten kleine, appetitliche Mahlzeiten anzubieten sowie Speisen, Getränke und Gerüche, die Übelkeit verursachen, zu vermeiden. Zudem lassen sich Angst und andere starke, negative Gefühle oft durch psychologische Betreuung, Entspannungs- und Atemtechniken sowie Beschäftigungs-, Kunst- und Musiktherapie, bei manchen Kindern auch durch Akupunktur und Akupressur verringern. Wichtig ist außerdem eine ausreichende Mundhygiene, um Pilzinfektionen vorzubeugen.

Behandlung mit Medikamenten

Die medikamentöse Therapie richtet sich nach den Ursachen (siehe oben).