Schlafstörungen

Autor: PD Dr. med. Gesche Tallen, Redaktion: Julia Dobke, Freigabe: Prof. Dr. med. U. Creutzig, Zuletzt geändert: 26.08.2020

Kinder und Jugendliche mit fortgeschrittenen Krebserkrankungen leiden oft unter Schlafstörungen, die sowohl die Patienten als auch deren Familien langfristig stark belasten. Um sie erfolgreich behandeln zu können, ist es zunächst wichtig, bestimmte ursächliche Faktoren beziehungsweise Auffälligkeiten herauszufinden. Hierzu gehören:

  • Schlafroutine (Schlafens- und Aufwachzeiten, Aktivitäten vor dem Schlafengehen, Tagschlaf, Wachzeiten, Schlafort)
  • Auffälligkeiten nachts (Albträume, plötzliches Hochschrecken und Angstattacken (Pavor nocturnus), Schlafwandeln, nächtliches Aufwachen, Zähneknirschen, Schnarchen, Einnässen)
  • Auffälligkeiten tagsüber (erschwertes Aufwachen, Müdigkeit (siehe Fatigue), Verhaltensänderungen, vermehrte Traurigkeit (siehe Depression))
  • Schlafstörungen bei anderen Familienmitgliedern.

Häufige Ursachen für Schlafstörungen bei Kindern und Jugendlichen mit fortgeschrittener Krebserkrankung sind Angst, Depressionen, Schmerzen, Luftnot, Verdauungsstörungen, sowie bestimmte Medikamente (zum Beispiel Glukokortikoide).

Behandlung von Schlafstörungen

Folgende allgemeine Maßnahmen können, unabhängig von der Ursache, Schlafstörungen verringern:

  • Geregelte Schlafroutine und ausreichende Schlafdauer beziehungsweise ausreichende Schläfrigkeit vor dem Schlafengehen
  • Ruhige, bequeme Atmosphäre und für den Patienten angenehme, nicht zu warme, Raumtemperatur im Schlafzimmer
  • Wenn möglich, Bewegung an der frischen Luft tagsüber
  • Beruhigende Aktivitäten vor dem Zubettgehen (zum Beispiel Beruhigungsbad, Vorlesen).

Bei hartnäckiger Problematik kann manchmal auch eine schlafanstoßende medikamentöse Therapie angezeigt (beispielsweise mit Beruhigungsmitteln oder mit Melatonin) und der Rat eines Kinder- und Jugendpsychiaters hilfreich sein.