Harnausscheidungsstörungen

Autor: PD Dr. med. Gesche Tallen, Freigabe: Prof. Dr. med. U. Creutzig, Übersetzer: Julia Dobke, Zuletzt geändert: 19.08.2020

Probleme beim Wasserlassen sind bei krebskranken Kindern und Jugendlichen mit fortgeschrittener Erkrankung insgesamt selten. Sie können bei ihnen vor allem durch direkte Schädigung von Organen im Harntrakt (zum Beispiel durch ein Rhabdymyosarkom) oder neurologische Störungen (beispielsweise durch einen Rückenmarkstumor oder eine Blutung im Rückenmarkskanal) entstehen.

Anzeichen für Harnausscheidungsstörungen sind:

  • Schwierigkeiten dabei, Harn zu entleeren (Harnverhalt)
  • unfreiwilliger Harnabgang (Harninkontinenz)
  • Blut im Urin (Hämaturie)
  • Schmerzen beim Wasserlassen (zum Beispiel als Folge einer Infektion der Harnwege)
  • Schmerzen in der Blasengegend (zum Beispiel durch einen Krampf des Blasenmuskels; Blasenspasmus).

Treten bei einem palliativ versorgten Patienten Anzeichen einer Harnausscheidungsstörung auf, entscheiden Patient, Eltern und Palliativteam gemeinsam und abhängig vom Leidensdruck und der Gesamtprognose des Patienten, wie umfangreich und intensiv die weiterführenden Untersuchungen und daraus abzuleitenden, verschiedenen Behandlungen sein sollten.