Behandlungsmethoden

In diesem Kapitel erhalten Sie Informationen zu den wichtigsten Behandlungsformen, die bei Krebs im Kindes- und Jugendalter zum Einsatz kommen. Operation, Strahlentherapie, Chemotherapie, Stammzelltransplantation sowie unterstützende Behandlungsmaßnahmen (Supportivtherapie) werden erläutert.

Autor: Maria Yiallouros, Freigabe: Prof. Dr. med. Ursula Creutzig, Zuletzt geändert: 05.06.2020

Die Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Krebs basiert auf drei großen Säulen:

Welche der drei Behandlungsmethoden im Einzelfall angewandt wird, ob als alleinige Therapieform oder in Kombination mit anderen, hängt vor allem von der Art der Erkrankung, deren Bösartigkeit und Ausdehnung, aber auch vom Alter des Patienten und vielen weiteren Faktoren ab.

Bei Krankheiten, die den gesamten Körper betreffen, wie zum Beispiel Leukämien und Non-Hodgkin-Lymphome, steht die Chemotherapie im Vordergrund der Behandlung, da diese als systemische Therapie Krebszellen überall im Körper bekämpfen kann. Der Einsatz einer lokalen Therapie wie der Operation wäre in diesem Fall sinnlos. Bestimmte solide Tumoren wiederum werden vorzugsweise zunächst durch Operation (zur Entfernung oder Teilentfernung des Tumors) und/oder eine – ebenfalls lokale – Strahlentherapie behandelt.

Grundsätzlich handelt es sich bei einer Krebsbehandlung im Kindes- und Jugendalter immer um eine so genannte multimodale Therapie.

Das bedeutet, die zur Verfügung stehenden Therapiemethoden werden für den einzelnen Patienten zu einem optimalen Behandlungskonzept zusammengefügt. Das Ziel dieser Vorgehensweise ist, die höchstmögliche Wirkung gegen die Erkrankung zu erzielen, dabei aber die Nebenwirkungen so gering wie möglich zu halten.

Neben den drei oben genannten Behandlungsformen können weitere Therapiemethoden zum Einsatz kommen. So ist zum Beispiel in manchen Fällen eine Heilung nur möglich, wenn eine Hochdosis-Chemotherapie mit nachfolgender Stammzelltransplantation durchgeführt wird. Darüber hinaus sind in der Regel bei jeder Krebsbehandlung verschiedene unterstützende Behandlungsmaßnahmen erforderlich (Supportivtherapie), die dazu dienen, den Nebenwirkungen oder Begleiterscheinungen der Krebstherapie vorzubeugen oder diese zu lindern.

Weitere Therapiemethoden werden nur in Einzelfällen oder bei ganz bestimmten Krebsarten eingesetzt. Informationen dazu finden Sie in den Texten zu den jeweiligen Erkrankungen.

Basisliteratur

  1. Niemeyer C, Eggert A (Hrsg): Pädiatrische Hämatologie und Onkologie. Springer-Verlag GmbH Deutschland 2. vollständig überarbeitete Auflage 2018 [ISBN: 978-3-662-43685-1] NIE2018
  2. Pizzo PA, Poplack DG (eds): Principles and Practise of Pediatric Oncology. Lippincott Williams & Wilkins Fifth edition 2006 [ISBN: 9780781754927] PIZ2006
  3. Gadner H, Gaedicke G, Niemeyer CH, Ritter J (Hrsg): Pädiatrische Hämatologie und Onkologie. Springer-Verlag 2006 [URI: www.springer.com] GAD2006
  4. Gutjahr P: Krebs bei Kindern und Jugendlichen. Deutscher Ärzte-Verlag Köln 5. Aufl. 2004 [ISBN: 3769104285] GUT2004