Bei welchen Krebserkrankungen im Kindes- und Jugendalter ist eine Strahlentherapie angezeigt?
Autor: Dr. med. habil. Gesche Tallen, Redaktion: Ingrid Grüneberg, Zuletzt geändert: 15.05.2020
Die Indikation zur Strahlentherapie, das heißt ob, wann und wie intensiv ein krebskrankes Kind oder Jugendlicher bestrahlt wird, hängt von vielen Gegebenheiten ab. Folgende Faktoren spielen eine Rolle:
- Art und Stadium der Erkrankung
- Strahlenempfindlichkeit der Krebserkrankung
- Alter des Patienten
- Ausmaß des (individuellen) Risikos, dass bei der Bestrahlung gesunde Organe, die sich in der Nähe der Tumorregion und damit in der Nähe des Bestrahlungsfeldes befinden, Schäden nehmen können.
Wichtig zu wissen: Für jede Krebserkrankung im Kindes und Jugendalter gibt es spezielle Behandlungsprotokolle und Leitlinien, in denen unter anderem auch die Details für die Indikationsstellungen zur Strahlentherapie definiert sind. Gemäß dieser Protokolle und Leitlinien werden derzeit über 90 % der Kinder und Jugendlichen mit Krebserkrankungen in Deutschland und zahlreichen weiteren europäischen Ländern behandelt.
Die Protokolle und Leitlinien werden von kooperierenden Fachgesellschaften erstellt und gemäß der neuesten Forschungsergebnisse regelmäßig aktualisiert. Hierzu zählen folgende Fachgesellschaften:
- Deutsche Gesellschaft für Radioonkologie (DEGRO)
- Arbeitsgemeinschaft für Pädiatrische Radioonkologie (APRO)
- Die Studienkommissionen der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie (GPOH)
Weitere Informationen zu Protokollen und Leitlinien finden Sie hier:
- Im Studienportal auf kinderkrebsinfo.de über Behandlungsprotokolle
- Leitlinien der GPOH auf den Seiten der AWMF