Welche Behandlungsmethoden sind erforderlich?

Autor: Dipl.-Biol. Maria Yiallouros, erstellt am: 30.05.2011, Zuletzt geändert: 07.05.2012

Zur Behandlung von Patienten mit einem Retinoblastoms stehen als Behandlungsformen die Operation, die Bestrahlung (Brachytherapie oder perkutane Strahlentherapie), die Lasertherapie, die Kryotherapie und die Chemotherapie zur Verfügung.

Welche Verfahren angewandt werden, hängt in erster Linie davon ab, ob ein oder beide Augen vom Tumor betroffen sind, wie weit die Erkrankung zum Zeitpunkt der Diagnose fortgeschritten ist (Krankheitsstadium) und ob für ein oder beide Augen nach der Therapie noch Sehfähigkeit zu erwarten ist. Auch das Alter des Kindes wird bei der Behandlungsplanung berücksichtigt (siehe auch Kapitel "Stadieneinteilung und Klassifikation").

Ziel jeder Therapie ist die vollständige Zerstörung beziehungsweise Entfernung des Tumors und damit die Heilung der Krebserkrankung. Der Erhalt des Lebens steht dabei grundsätzlich über dem Erhalt des Sehvermögens.

Prinzipiell sind zwei Behandlungsstrategien möglich:

  • die operative Entfernung des Tumors durch Entfernen des Auges (Enukleation)
  • eine Augapfel erhaltende Therapie mittels Strahlen-, Laser-, Kryo- und/oder Chemotherapie

Eine Augapfel erhaltende Therapie kommt in der Regel nur dann in Frage, wenn das Retinoblastom frühzeitig erkannt wird. Sie hat das Ziel, den Tumor zu inaktivieren und gleichzeitig das Sehvermögen zu erhalten, ohne dass dabei ein Lebensrisiko eingegangen wird. Ist die Krankheit bereits fortgeschritten, ist die Entfernung des Auges meist unumgänglich. Bei einem Befall der Augenhöhle, und somit einem erhöhten Risiko für Tochtergeschwülste (Metastasen), werden zusätzlich zur Operation eine Chemotherapie und/oder Strahlentherapie durchgeführt.

Im Folgenden sind die einzelnen Behandlungsformen genauer beschrieben. Informationen zum Therapieablauf beim einseitigen beziehungsweise beidseitigen Retinoblastom erhalten Sie im Kapitel „Ablauf der Behandlung“.