Neben Gesichtsmasken aus Kunststoffbinden gibt es auch welche aus Plastikmaterial. Hier ist das Bestrahlungsfeld bereits markiert. © Mit freundlicher Genehmigung der MHH, Klinik für Strahlentherapie und Spezielle Onkologie
Patientenlagerung
Autor: Dr. med. habil. Gesche Tallen, Zuletzt geändert: 30.10.2019
Damit gesunde Organe, die in der Nachbarschaft des zu bestrahlenden Tumors liegen, einer so geringen Strahlenbelastung wie möglich ausgesetzt sind, also um Nebenwirkungen vorzubeugen, dürfen die Bestrahlungsfelder während der Bestrahlung ihre Position nicht verändern. Das bedeutet, dass der Patient sich nicht bewegen darf. Je nach Alter und Persönlichkeit des Kindes oder Jugendlichen erfolgt die Strahlentherapie daher manchmal auch in Sedierung.
Grundsätzlich kommen, je nach der zu bestrahlenden Körperregion, auch spezielle Lagerungshilfen zum Einsatz, die dabei helfen, den Patienten in einer sicheren Position zu halten.
Wichtig zu wissen: Die Lagerungstechniken bei der Strahlentherapie werden nicht immer als angenehm empfunden – dennoch: Sie alle helfen dabei, gesunde Organe zu schützen und Langzeitfolgen zu verringern. Bereits eine kleine Abweichung des Strahlengangs (wenige Millimeter) können schwere Folgeschäden verursachen.
Im Schaltraum befinden sich zahlreiche Monitore. Sie helfen dem Bestrahlungsteam, die optimale Lagerung des Patienten (beispielsweise den Tischwinkel, die Richtungen der Strahlen) sicherzustellen, so dass die Strahlen den Tumor sicher treffen (siehe Abbildung Bestrahlungsraum).
Masken
Patienten, bei denen der Kopfbereich bestrahlt wird, erhalten dazu eine so genannte Maske. Diese soll verhindern, dass sich der Patient während der Strahlenbehandlung bewegt, das Bestrahlungsfeld sich dadurch verschiebt und in der Folge nicht der Tumor, sondern gesundes Gewebe “getroffen” wird. Bei der Maskenanfertigung kommen bei Kindern meist Kunststoffbinden zum Einsatz, die nass um den Kopf gewickelt werden, und so nach dem Trocknen dann ganz individuell an den Kopf des Patienten angepasst sind. Die Maske verfügt außerdem über Scharniere, so dass man sie schnell auf- und zumachen kann.
Wichtig zu wissen: Die Maskenanfertigung tut nicht weh, allerdings werden die Binden meist etwas warm und machen manchmal Knistergeräusche, während sie trocknen. Manche Kliniken verwenden Plastikmasken.
Vor der Bestrahlung wird die fertige Maske am Kopfende der Behandlungsliege befestigt (siehe Abbildung „Bestrahlungsraum“). Auf der Maske ist das Bestrahlungsfeld eingezeichnet. Auch bei der Strahlentherapie anderer Körperregionen kommen Lagerungshilfen zum Einsatz, auf denen das Bestrahlungsfeld zuvor markiert wurde.
Weitere Lagerungshilfen
Häufig werden spezielle, orthopädische Kissen sowie Schablonen aus Kunststoff eingesetzt. Sie polstern Körperbereiche ab und sorgen für eine optimale stabile Körperlage des Patienten während der Therapie.