Dauertherapie
Autor: Maria Yiallouros, erstellt am: 14.04.2008, Zuletzt geändert: 08.02.2021
Die letzte Phase der Behandlung, die so genannte Dauertherapie, besteht aus einer milderen Chemotherapie mit den Medikamenten Thioguanin (TG) und Cytarabin (ARA-C). Thioguanin wird täglich in Tablettenform eingenommen, Cytarabin alle vier Wochen subkutan verabreicht. Die Dauertherapie erstreckt sich über insgesamt ein Jahr und erfolgt vorwiegend ambulant. Der Patient kann also während dieser Therapiephase wieder zuhause sein und, falls der Gesundheitszustand es zulässt, auch den Kindergarten- oder Schulbesuch fortsetzen.
Das Ziel der Dauertherapie ist, durch eine möglichst lange Therapiedauer all jene Leukämiezellen zu vernichten, die trotz der intensiven Behandlung überlebt haben, zum Beispiel weil sie sich während der vorherigen Therapiephasen im Ruhezustand befanden und dadurch für die Zytostatika nicht erreichbar waren. Auf diese Weise soll ein Krankheitsrückfall verhindert werden.
Anmerkung zur Studie AML-BFM 2012: Im Rahmen der inzwischen beendeten Studie wurde geprüft, ob die einjährige Erhaltungstherapie durch ein kürzeres, etwa achtwöchiges Therapieelement ersetzt werden kann, ohne dass die Prognose der Patienten sich dadurch verschlechtert. Patienten im Kontrollarm erhielten eine einjährige milde Erhaltungstherapie, Patienten im Prüfarm eine intensivierte, aber nur achtwöchige Therapie. Von der verkürzten Therapie versprachen sich die Therapeuten geringere Therapie-Nebenwirkungen und somit eine verbesserte Lebensqualität der Überlebenden. Die Studie musste aufgrund der Nicht-Verfügbarkeit eines Medikamentes (siehe Induktionstherapie) vorzeitig abgebrochen werden, so dass hierzu keine Ergebnisse vorliegen