Myelodysplastisches Syndrom (MDS)

Das myelodysplastische Syndrom, auch MDS genannt, ist eine Erkrankung des blutbildenden Systems. In diesem Text erhalten Sie Informationen zum Krankheitsbild, zu möglichen Ursachen und Symptomen sowie zu Krankheitsverlauf, Diagnostik, Behandlung und Prognose.

Autor: PD Dr, med Ayami Yoshimi, Redaktion: Julia Dobke, Freigabe: Prof. Dr. med. Charlotte Niemeyer, Dr. Erlacher, Zuletzt geändert: 20.01.2021

Das myelodysplastische Syndrom (MDS) ist eine Erkrankung der blutbildenden Stammzellen im Knochenmark (auch Blutstammzellen genannt). Bei Patienten mit einem MDS verlieren die Blutstammzellen ihre Fähigkeit, funktionstüchtige reife Blutzellen zu bilden. Als Folge davon treten häufig eine hochgradige Blutarmut (Anämie), Infektionen und eine erhöhte Blutungsneigung auf. Bei einem MDS können die funktionell gestörten und optisch veränderten („dysplastischen“) Blutzellen im Knochenmark unter dem Mikroskop erkannt werden.

Im fortgeschrittenen Stadium eines MDS werden immer mehr unreife Blutzellen (so genannte Blasten) im Knochenmark produziert. Daraus kann sich zu einem späteren Zeitpunkt eine Leukämie entwickeln. Das MDS findet sich häufig bei älteren Menschen, bei Kindern ist es sehr selten. Die Erkrankung kann sehr unterschiedlich verlaufen; sie kann langsam voranschreiten oder auch einen sehr aggressiven Verlauf nehmen. Die Prognose und die Behandlungsmöglichkeiten unterscheiden sich je nach Art (Subtyp) des MDS. Die allogenhämatopoetische Stammzelltransplantation ist für die meisten Patienten die Therapie der Wahl

Anmerkungen zum Text

Der folgende Informationstext richtet sich an Kinder und Jugendliche, die an einem myelodysplastischen Syndrom (MDS) erkrankt sind, an ihre Familien, Freunde, Lehrer und andere Bezugspersonen sowie an die interessierte Öffentlichkeit. Der Text soll dazu beitragen, diese Gruppe von Erkrankungen, die Möglichkeiten ihrer Behandlung und die Probleme und besonderen Bedürfnisse der betroffenen Patienten besser zu verstehen.

Er gibt Antwort auf folgende Fragen:

  • Krankheitsbild: Was ist ein MDS?
  • Häufigkeit: Wie oft kommt ein MDS vor?
  • Formen: Welche Formen des MDS gibt es?
  • Ursachen: Wie entsteht ein MDS?
  • Krankheitszeichen: Welche Beschwerden haben Kinder und Jugendliche mit einem MDS?
  • Diagnose: Wie wird ein MDS festgestellt?
  • Therapie: Wie werden Kinder und Jugendliche mit einem MDS behandelt?
  • Prognose: Welche Heilungsaussichten haben Kinder und Jugendliche, die an einem MDS erkrankt sind?

Unsere Informationen ersetzen nicht die erforderlichen klärenden Gespräche mit den behandelnden Ärzten und weiteren Mitarbeitern des Behandlungsteams; sie können aber dabei behilflich sein, sich auf diese Gespräche vorzubereiten und die Erkrankung besser zu verstehen. Außerdem können Sie Bezugspersonen Ihres Kindes auf diesen Informationstext aufmerksam machen, um vielleicht bestehenden Vorurteilen vorzubeugen und Glauben mit Wissen zu ersetzen.

Basisliteratur

  1. Niemeyer C, Kratz C: Myelodysplastische Syndrome. in Niemeyer C, Eggert A (Hrsg): Pädiatrische Onkologie und Hämatologie 2017, Springer Verlag; 715 [ISBN: 978-3-662-43685-1] NIE2017