Welche Behandlungsmethoden sind erforderlich?
Autor: Maria Yiallouros, erstellt am: 23.03.2007, Zuletzt geändert: 27.04.2020
Für Patienten mit einem hochmalignen Gliom stehen als Therapieverfahren die Operation sowie die Strahlentherapie und Chemotherapie zur Verfügung.
Welche Verfahren angewandt werden, hängt in erster Linie von der Lage und Ausdehnung des Tumors (und somit seiner Operabilität) sowie vom Alter und Gesundheitszustand des Patienten ab (siehe auch Kapitel "Therapieplanung"). Bisher gibt es keine Behandlung, die sicher verhindern kann, dass der Tumor nicht in kürzester Zeit erneut wächst.
Die Therapie der Wahl besteht darin, Operation, Strahlentherapie und Chemotherapie miteinander zu kombinieren. Dabei erfolgt im ersten Schritt die Operation, im zweiten Schritt werden zeitgleich Chemo- und Strahlentherapie (simultan) verabreicht.
Allerdings kann nicht bei allen Patienten eine Operation oder eine Strahlentherapie durchgeführt werden. So sind Operationen bei einigen Tumoren des Hirnstamms nicht möglich; ebenso wenig ist eine Bestrahlung bei Kindern vor dem dritten Lebensjahr sinnvoll. Auch ist das mögliche, noch vertretbare Ausmaß einer Tumorentfernung unterschiedlich: Tumoren, die sehr zentral im Gehirn liegen (zum Beispiel Tumoren des Zwischenhirns und Mittelhirns), können nur bedingt oder vielleicht gar nicht herausgenommen werden, da zu viel gesundes Hirngewebe mit entfernt werden müsste und die Folgeschäden zu groß wären.
Der wichtigste Schritt vor einer Behandlung besteht darin, eine Entscheidung darüber zu fällen, ob überhaupt eine Behandlung des Tumors erfolgen soll und wenn ja, ob sie auf eine Heilung (kurative Therapie) oder auf Schmerzlinderung (Palliativtherapie) ausgerichtet sein soll. In beiden Fällen ist es empfehlenswert, wenn sich der Patient im Rahmen einer Studie behandeln lässt.