Glossar

Glossar der Begriffe, die in kinderkrebsinfo.de und kinderblutkrankheiten.de verwendet werden.

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Pädiatrie
Kinderheilkunde

palliativ
krankheitsmildernd oder schmerzlindernd ohne zu heilen
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Eine Krebsbehandlung kann kurativ oder palliativ ausgerichtet sein.
Querverweise: kurativ - Palliativtherapie

Palliativtherapie
krebshemmende Therapie, die vorrangig auf die Erhaltung bzw. Verbesserung der Lebensqualität ausgerichtet ist; die Palliativtherapie gewinnt dann an Bedeutung, wenn die Heilung eines Patienten nicht mehr möglich ist. Im Unterschied dazu hat eine kurative Therapie in erster Linie die Heilung des Patienten zum Ziel.

palpabel
tastbar, greifbar

Pankreas
Drüse im Oberbauch; produziert in manchen seiner Gewebsabschnitte (so genannte Langerhan Inseln) das Hormon Insulin, in anderen die Vorstufen zahlreicher Verdauungsenzyme
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Bauchspeicheldrüse
Querverweise: Insulin

Pankreatitis
Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreas), die viele Ursachen haben kann (Alkoholismus, Infektion, fettreiche parenterale Ernährung), mit starken Schmerzen im Oberbauch einhergeht und je nach Ursache unterschiedlich behandelt wird
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Eine Pankreatitis kann Komplikation einer zu fettreichen parenteralen Ernährung sein.
Querverweise: Infektion - parenteral

Parasit
hochentwickeltes Lebewesen, das sich im Organismus eines anderen Lebewesens (Wirt) aufhält, um sich von diesem zu ernähren. Es gibt viele verschiedene Arten von Parasiten. Je nach Ausmaß des Parasitenbefalls kann der Wirtsorganismus unterschiedlich schwer geschädigt werden. Manche Parasiten können schwere Krankheiten, wie Malaria auslösen.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Im Rahmen mancher Erkrankungen, die durch Parasiten ausgelöst wurden, wie zum Beispiel bei der Malaria, kann es zum Mangel an weißen Blutzellen (Neutropenie) kommen.
Querverweise: Virus - Malaria

parasympathisches Nervensystem syn. Parasympathicus
Teil des vegetativen (autonomen) Nervensystems. Der Parasympathicus dient hauptsächlich der Wiederherstellung der körperlichen Energien in Phasen der Ruhe und Erholung. Seine Erregung führt zu einer Verstärkung der Magen-Darm-Tätigkeit, zur Förderung der Blasen- und Mastdarmfunktion, zur Verlangsamung von Herzschlag und Atmung und zu einer Pupillenverengung. Gegenspieler des parasympathischen Nervensystems ist das sympathische Nervensystem (Sympathicus)
Querverweise: sympathisches Nervensystem - vegetatives Nervensystem
Hauptinformationsseite: Das vegetative Nervensystem

Parenchymzellen
sind die spezialisierten Zellen eines Organs, die für die eigentliche Funktion des Organs verantwortlich sind. Zum Beispiel sind Hepatozyten die Parenchymzellen der Leber. Sie können bestimmte Aufgaben wie die Herstellung von Proteinen durchführen.
Querverweise: Zelle

parenteral
unter Umgehung des Magen-Darm-Trakts
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Flüssigkeitszufuhr über eine Infusion; im Rahmen einer Krebsbehandlung ist bei bestimmten Komplikationen, z.B. einer schweren Schleimhautentzündung des Verdauungstraktes (Mukositis), u.U. eine parenterale Ernährung erforderlich. Der Patient erhält dabei über eine Vene eine Infusionslösung, die alle notwendigen Nährstoffe (Kohlenhydrate, Eiweiße, Fette, ggf. Mineralien, Vitamine und Spurenelemente) enthält.
Querverweise: Infusion - Mukositis - Vene

Parese
unvollständige Lähmung
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Tumoren des Zentralnervensystems (Hirntumoren) können, je nachdem, an welcher Stelle und in welchem Aufgabenzentrum des Gehirns sie sich befinden, zu Lähmungserscheinungen führen.
Querverweise: Hirntumor - Zentralnervensystem

parietal
seitlich, wandständig, zur Wand eines Organs gehörig

passive Impfung
Bei der passiven Impfung werden fertige Antikörper (Immunglobuline) verabreicht, die sofort wirksam sind und die Krankheitserreger in kurzer Zeit vernichten können. Die Antikörper können den Körper für eine begrenzte Zeitdauer schützen. Da sie jedoch (anders als bei einer aktiven Impfung) nicht vom Körper selbst gebildet werden, verschwindet der Impfschutz wieder, wenn die Antikörper abgebaut worden sind.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Die passive Impfung wird besonders bei zeitkritischen Infektionen mit Bakteriengiften, Viren oder tierischen Giften (zum Beispiel von Schlangen, Spinnen) eingesetzt, wenn für die Bildung eigener Antikörper keine Zeit bleibt.
Querverweise: Antikörper - Bakterien - Infektion - Viren - Impfung - aktive Impfung

pathogen
krankheitserzeugend

Pathogenese
Entstehung und Entwicklung von Krankheiten

Pathologe
Arzt oder Ärztin, der/die durch feingewebliche (histologische) und molekulargenetische Untersuchung von Zellen und Geweben Krankheiten identifiziert und die Bösartigkeit von Tumoren feststellt
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Kinder- und Neuropathologen sind wichtige Mitglieder im Behandlungsteam von Kindern und Jugendlichen mit Tumor-/Krebserkrankungen. Sie legen nach Untersuchung von zuvor entnommenen Gewebeproben die Diagnose fest, nach der sich das Behandlungskonzept richtet.
Querverweise: Diagnostik - Histologie - Histopathologie - Molekulargenetik - Pathologie - Zelle - Tumor

Pathologie
Lehre von den abnormen und krankhaften Veränderungen im(menschlichen) Organismus, insbesondere von den Ursachen (Ätiologie) sowie der Entstehung und Entwicklung (Pathogenese) von Krankheiten und den durch sie verursachten organischen Veränderungen (pathologische Anatomie, Histopathologie) und funktionellen Auswirkungen (Pathophysiologie)
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Kinder- und Neuropathologen sind wichtige Mitglieder im Behandlungsteam von Kindern und Jugendlichen mit Tumor-/Krebserkrankungen. Sie legen nach mikroskopischer und molekulargenetischer Untersuchung von zuvor entnommenen Gewebeproben die Diagnose fest, nach der sich das Behandlungskonzept richtet.
Querverweise: Histopathologie - Molekulargenetik - Pathogenese - Tumor

pathologisch
bedeutet krankhaft oder die Pathologie betreffend
Querverweise: Pathologie - pathogen

Peer Group syn. Clique, Freundeskreis
Gruppe von Jugendlichen, die gemeinsame Interessen teilen (englisch peer: Ebenbürtiger, Gleichaltriger); ermöglicht jungen Menschen das Teilen von Erfahrungen auf dem Weg ins Erwachsenenalter; bietet Anerkennung, Zugehörigkeit und ein erstes frei gewähltes soziales Umfeld; hat großen Einfluss auf die Entwicklung von Identität und Selbständigkeit.

PEG-Sonde
PEG Abk. für perkutane endoskopische Gastrostomie; Ernährungssonde, die durch die Bauchdecke in den Magen gelegt und verankert wird, wodurch auf eine kontinuierliche parenterale Ernährung verzichtet werden kann
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Die PEG ist eine Möglichkeit der enteralen Ernährung in Situationen, in denen langfristig eine orale Nahrungsaufnahme oder aber eine Sondenernährung nicht möglich ist (z.B. palliative Situation, Tumor im Rachenbereich)
Querverweise: parenteral - perkutan

pegyliert
Pegyliert bedeutet, dass das Interferon mit Polyethylenglykol (abgekürzt PEG) verändert wurde. Polyethylenglykol ist eine chemische Verbindung, die in der Medizin für viele Bereiche eingesetzt wird. Das pegylierte Interferon Alpha hat durch seine Veränderung mit PEG eine verlängerte Wirkungsdauer.

per-
lateinischer Wortteil mit der Bedeutung ringsum, durch, hindurch, völlig

perfundieren
durchströmen
Querverweise: Perfusion - Perfusor

Perfusion
Durchströmung des Körper bzw. einzelner Organe mit Flüssigkeit, z.B. Blut
Querverweise: perfundieren - Perfusor

Perfusor syn. Spritzenpumpe
u.a. in der Intensivmedizin eingesetztes elektrisches Gerät, das die kontinuierliche Infusion definierter Mengen von Arzneimitteln oder Elektrolyten in einem bestimmten Zeitraum ermöglicht
Querverweise: Infusion - Perfusion - perfundieren

Perikarderguss
Flüssigkeitsansammlung im Herzbeutel
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: En Perikarderguss kann u. a. durch eine Krebserkrankung verursacht sein.

peripher
außen, am Rande, fern vom Zentrum

peripheres Nervensystem (Abk.: PNS)
es kann als Empfangs- und Ausführungsorgan des Zentralnervensystems (ZNS) bezeichnet werden; es besteht aus den zahlreichen Nerven, die den Körper durchziehen. Sie tragen entweder Impulse von der Peripherie zum ZNS (sensible Nervenbahnen) oder vom ZNS in die Peripherie (motorische Nervenbahnen). Zum peripheren Nervensystem gehören zum Beispiel die Hirnnerven, Rückenmarksnerven und die peripheren Nervenzellen.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Teilfunktionen des peripheren Nervensystems können durch bestimmte Tumoren (z. B. manche ZNS-Tumoren) beeinträchtigt sein.
Querverweise: Zentralnervensystem - Nervenzellen - Nervensystem - Rückenmark - ZNS-Tumor
Hauptinformationsseite: Aufbau und Funktion des Zentralnervensystems (ZNS)

perkutan
durch die Haut hindurch

perkutane Strahlentherapie
Bestrahlung von außen durch die Haut auf die zu bestrahlende Region
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Häufige Form der Bestrahlung bei Krebserkrankungen im Kindes- und Jugendalter
Querverweise: perkutan - Strahlentherapie

Perlman-Syndrom
sehr seltene Erbkrankheit, die u. a. mit Großwuchs, hoher Sterblichkeit in der frühen Lebensphase, Nierenfehlbildungen, Nephroblastomatose und Nierentumoren einhergeht; das Perlman-Syndroms beruht auf der Mutation eines Gens (DIS3L2), welches wichtige biologische Prozesse steuert, die auch während der geistigen und körperlichen Entwicklung eine Rolle spielen. Die Erkrankung wird autosomal-rezessiv vererbt und zählt zu den Krebsprädispositionssyndromen.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Kinder mit Perlman-Syndrom haben eine sehr hohes Risiko, einen (oft beidseitigen) Wilms-Tumor zu entwickeln.
Querverweise: Gen - Mutation - Neurofibromatose - Wilms-Tumor - autosomal-rezessiv - Krebsprädispositionssyndrom

peroral (Abk.: p. o.) syn. per os
durch den Mund
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Verabreichungsform von Medikamenten

Perzentil
Ein Perzentil ist ein Prozentrang. Es gibt an, wie der Rang in einer Reihe ist, die aus 100 Einheiten besteht. Das Perzentil eines Messwertes gibt Auskunft darüber, welcher Anteil der Verteilung über oder unter diesem Messwert liegt. Die 25. Perzentile bedeutet, dass 25 % der Messwerte kleiner oder gleich groß sind. Im Umkehrschluss haben also 75 % der Messwerte höhere Ergebnisse.

Petechien
kleinste, punktförmige Haut- und/oder Schleimhautblutungen.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Sie können Zeichen eines krankheits- oder behandlungsbedingten Blutplättchenmangels (Thrombozytopenie) sein; Petechien sind z.B. ein relativ häufiges Symptom bei Leukämien und Non-Hodgkin-Lymphomen bzw. weisen auf eine durch Zytostatikabehandlung hervorgerufene Thrombozytopenie hin.
Querverweise: Thrombozytopenie

Peyer-Plaques syn. Peyer-Drüsen, Folliculi lymphoidei aggregati
Haufen von Lymphknötchen im Darm (Ileum), die als Teil des Immunsystems eine wichtige Rolle bei der Infektionsabwehr im Darm spielen. Durch die Weiterverbreitung von immunologischen Informationen sind sie für das gesamte Immunsystem bedeutend.
Querverweise: Immunsystem - Immunabwehr - immunologisch - lymphatisches System - Lymphknoten

Pfeiffer-Drüsenfieber syn. Pfeiffersches Drüsenfieber, infektiöse Mononukleose (Mononucleosis infectiosa)
häufige, oft harmlos verlaufende Viruserkrankung, die v. a. bei Kindern und jungen Erwachsenen vorkommt; wird durch das Epstein-Barr-Virus (EBV) hervorgerufen und befällt das lymphatische Gewebe (z. B. Lymphknoten, Milz). Das Pfeiffer-Drüsenfieber ist mit charakteristischen Blutbildveränderungen (auffällige Erhöhung der weißen Blutkörperchen; Leukozytose) verbunden.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Das Pfeiffer-Drüsenfieber kann ähnliche Symptome hervorrufen wie Leukämien und Lymphome (z. B. Lymphknotenschwellungen, Fieber) und muss daher durch eine Blutuntersuchung von diesen abgegrenzt werden. Eine Infektion mit dem EBV wird als möglicher Risikofaktor für die Entstehung bestimmter maligner Lymphome (z. B. Hodgkin-Lymphom, Burkitt-Lymphom) diskutiert.
Querverweise: Epstein-Barr-Virus - Infektion - Leukozytose - Lymphom - Hodgkin-Lymphom - Leukämie - Lymphknoten

pH-Wert
Maßzahl für den basischen oder sauren Charakter einer Lösung; im menschlichen Organismus haben die verschiedenen Körperflüssigkeiten je nach ihrer Funktion verschiedene pH-Werte. Der pH-Wert im Blut z. B. bewegt sich normalerweise im Bereich zwischen 7,35 bis 7,45. Abweichungen können auf eine Störung des Säure-Basen-Haushalts hinweisen. Der pH-Wert des Urins kann, ohne große gesundheitliche Folgen, stärker schwanken; normalerweise ist der Urin leicht sauer (um 6,0), der Toleranzbereich liegt zwischen 4,8 und 7,6.

Phagozytose
Phagozytose ist ein Prozess, den Zellen verwenden, um kleine Partikel oder Bakterien aufzunehmen. Diese Zellen werden Phagozyzen = Fresszellen genannt. Phagozytose ist wichtig für die Verteidigung des Körpers gegen Krankheitserreger und spielt eine Rolle beim Aufräumen von Zelltrümmern. Bestimmte Zellen, wie Makrophagen und neutrophile Granulozyten, sind darauf spezialisiert, diese "Fressarbeit" zu leisten.

Phakomatosen
Sammelbegriff für angeborene Fehlbildungen des Zentralnervensystems und anderer Teile des Organismus, insbesondere der Haut (sog. neurokutane Syndrome). Zu den Phakomatosen gehören zum Beispiel die Neurofibromatose, die tuberöse Skleröse und das Hippel-Lindau-Syndrom.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Zu den Phakomatosen zählende Krankheitssyndrome sind mit einem erhöhten Risiko für Tumoren (insbesondere Hirntumoren) verbunden.
Querverweise: Hippel-Lindau-Syndrom - Neurofibromatose - Syndrom - tuberöse Sklerose - Tumor

Phänotyp
Merkmalbild, äußeres Erscheinungsbild eines Organismus (oder einzelnen Menschen), das durch Zusammenwirken von Erbanlagen (Genotyp) und äußeren Umwelteinflüssen geprägt wird
Querverweise: Genotyp

Phäochromozytom
seltener, in ca. 10 % der Fälle bösartiger Tumor; überwiegend im Nebennierenmark, seltener im Bereich des Grenzstranges; er tritt gehäuft im Zusammenhang mit familiären Krankheits-Syndromen wie z. B. multiplen endokrinen Neoplasien (MEN-Syndromen), Neurofibromatose und Hippel-Lindau-Syndrom auf.
Querverweise: Grenzstrang - Neurofibromatose - Hippel-Lindau-Syndrom - MEN-Syndrom

Philadelphia-Chromosom
genetisch verändertes, verkürztes Chromosom 22, das die Entstehung von Krebs fördert. Es entsteht durch den Austausch von Genabschnitten zwischen Chromosom 9 und 22 [Translokation t(9;22)]. Der Austausch erfolgt im Verlauf einer Zellteilung durch einen Bruch beider Chromosomen in bestimmten Genbereichen und eine anschließende fehlerhafte (vertauschte) Neuverknüpfung. Dabei verbindet sich das BCR-Gen auf Chromosom 22 mit dem ABL-Gen (einem Tyrosoinkinase-Gen) von Chromosom 9 zum BCR-ABL-Fusionsgen. Das veränderte Gen sorgt dafür, dass ein ebenfalls verändertes Eiweiß (eine veränderte Tyrosinkinase) gebildet wird, welches die betroffene Zelle zur unkontrollierten Vermehrung veranlasst. Das Philadelphia-Chromosom ist nach dem Ort seiner Entdeckung benannt. (Chromosom 9 verändert sich durch die Translokation ebenfalls, es entsteht dort das Fusionsgen ABL-BCR.)
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Das Philadelphia-Chromosom wird in circa 90 % der Leukämiezellen von Patienten mit chronisch-myeloischer Leukämie (CML) gefunden, kommt aber auch bei einem Teil der Patienten mit akuter lymphoblastischer Leukämie vor und, sehr selten, bei der akuten myeloischen Leukämie.
Querverweise: akute lymphoblastische Leukämie - akute myeloische Leukämie - Gen - Translokation - Chromosom - Tyrosinkinase

Phosphat
natürlicher Bestandteil der Grundsubstanz von Knochen

Phosphor (Abk.: P)
für den Menschen lebensnotwendiges chemisches Element; Phosphorverbindungen sind z. B. Bestandteil der DNA und RNA, der Trägersubstanz der Erbinformationen aller Lebewesen, sowie der Zellmembranen. Des Weiteren spielen sie eine wichtige Rolle im Zellstoffwechsel (z. B. Energiestoffwechsel). Phosphate sind auch ein elementarer Bestandteil des ph-Puffersystems im Blut.
Querverweise: Elektrolyt - Ribonukleinsäure - Zelle - DNA

Photon syn. Lichtquanten, Lichtteilchen
von altgriechisch Licht; kleinste Einheit elektromagnetischer Strahlung; jedes Photon transportiert Energie
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Photonenstrahlung wird im Rahmen der konventionellen Strahlentherapie bei der Tumorbehandlung eingesetzt.
Querverweise: Strahlentherapie - Tumor - elektromagnetisch

physiologisch
die Lebensvorgänge und physikalischen Funktionen des (menschlichen) Organismus betreffend

Physiotherapie
Krankengymnastik
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: im Rahmen der Nachsorge und Rehabilitation von Krebserkrankungen von Bedeutung
Querverweise: Rehabilitation

Pigment
Als Pigment werden alle farbgebenden Substanzen und Strukturen in der Zelle bezeichnet. Beim Menschen ist Melanin ist das braune Pigment, das die verschiedenen Schattierungen und Farben der menschlichen Haut hervorruft. Die Farbe (Pigmentierung) hängt von der Menge an Melanin in der Haut ab.

Pinealistumor
Tumoren, die im Bereich der Zirbeldrüse (Glandula pinealis) im Gehirn vorkommen. Zu den Pinealistumoren zählen das Pineozytom oder das Pineoblastom.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Ein Pineoblastom kann zum Beispiel gemeinsam mit einem Retinoblastom auftreten. Man spricht dann von einem trilateralen Retinoblastom.
Querverweise: Zirbeldrüse - Retinoblastom - Hirntumor

Pineoblastom syn. Pinealoblastom
sehr seltener, bösartiger Hirntumor im Bereich der Zirbeldrüse (Pinealisregion), der vor allem bei Kindern und jungen Erwachsenen vorkommt.

Platinsubstanzen
Platinsubstanzen bilden mit der Erbsubstanz DNA Metallkomplexe und stören dadurch deren Struktur und Funktionsfähigkeit. Der Zellstoffwechsel kommt zum Erliegen und eine Zellteilung ist ebenfalls nicht mehr möglich. Da Platinsubstanzen auch die Reparaturmechanismen der Zelle hemmen, kann der Schaden nicht mehr behoben werden; die Zelle stirbt ab. Zu den Platinsubstanzen gehören die Wirstoffe Carboplatin, Cisplatin, Oxaliplatin.
Querverweise: Chemotherapie

Plazebo
unwirksames Scheinmedikament, das v.a. im Rahmen der klinischen Erprobung neuer Medikamente eingesetzt wird

Pleuradrainage syn. Bülau-Drainage
Pleura = (griechisch) Brustfell; Methode zum fortlaufenden Entfernen von Luft und/oder pathologischen Flüssigkeitsansammlungen aus der Pleurahöhle
Querverweise: Drainage

Pleuraerguss
übermäßige Flüssigkeitsansammlung in der Pleurahöhle, d. h. im Brustkorb zwischen Lunge und Rippen, genauer, zwischen Lungenfell und Brust- bzw. Rippenfell.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Ein Pleuraerguss kann sowohl tumorbedingt auftreten als auch (u. a.) durch eine Herzerkrankung oder eine entzündlich-infektiöse Erkrankung (z. B. durch Viren, Pilze, Parasiten, Bakterien) verursacht werden.

Pneumokokken
Bakterien, die schwere Infektionen verursachen. Sie können besonders gefährlich werden bei Säuglingen, Kleinkindern und Menschen mit chronischen Erkrankungen und geschwächtem Immunsystem. Pneumokokken verursachen u.a. Lungen-, Hirnhaut-, Mittelohr- und Nasennebenhöhlenentzündungen.
Querverweise: Bakterien - Immunsystem - Infektion

Pneumonie
Lungenentzündung

Poliklinik
Krankenhausabteilung zur ambulanten Behandlung von Patienten
Querverweise: ambulant

poly-
Wortteil mit der Bedeutung viel

Polychemotherapie
Behandlung mit mehreren Zytostatika, z.T. mit unterschiedlichem Wirkmechanismus
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Behandlungskonzept in der Krebsheilkunde, u.a. zur wirksameren Behandlung einer Krebserkrankung sowie zur Vorbeugung von Resistenzen
Querverweise: Resistenz - Zytostatikum

Polycythaemia vera (PV)
Die Polycythaemia vera ist eine seltene Erkrankung der blutbildenden Zellen im Knochenmark. Dabei handelt es sich um eine Erkrankung, bei der die Knochenmarkzellen stark vermehrt sind (eine Myeloproliferative Neoplasie‎).Diese Erkrankung betrifft letztlich alle Zellreihen im Knochenmark einschließlich der Vorläuferzellen für weiße Blutkörperchen (Leukozyten‎) und Blutplättchen (Thrombozyten), ‎die Megakaryozyten‎. Sie wird durch erworbene genetisch‎e Veränderungen (Mutation‎en) in den Blutstammzellen‎ verursacht. Im Mittelpunkt stehen dabei Mutationen im JAK2-Gen‎. Bei der Polycythaemia vera dominiert zwar die Vermehrung der roten Blutkörperchen, letztlich bestimmt aber die Gesamtheit der Veränderungen das klinisch‎e Bild. Bei einem Teil der Patienten kann die Erkrankung in eine Leukämie‎ übergehen.
Querverweise: Myeloproliferative Neoplasie
Hauptinformationsseite: Glossar

Polymerase-Kettenreaktion (Abk.: PCR (polymerase chain reaction))
Hoch sensibles, molekulargenetisches Verfahren zum Nachweis von Erbsubstanz (DNA): Mit der Methode werden kleinste Mengen an Erbinformation aufgespürt, im Reagenzglas vervielfacht und auf diese Weise mess- und analysierbar gemacht; Anwendung z.B. zum Nachweis von Krankheitserregern oder Gendefekten. Die Abkürzung PCR kommt von (englisch): polymerase chain reaction;
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Die Bestimmung der minimalen Resterkrankung (minimal residual disease; MRD) im Rahmen der Leukämiediagnostik beruht z.B. auf dem Verfahren der PCR.
Querverweise: Diagnostik - Gendefekte (vererbbare) - Leukämie - minimale Resterkrankung - Molekulargenetik - DNA

Polyneuropathie
umfasst verschiedene Erkrankungen des peripheren Nervensystems, die mehrere Nerven betreffen. Da unterschiedliche Nervenfasertypen, Nervenstrukturen und Körperregionen betroffen sein können, sind die Krankheitszeichen vielfältig. Meist kommt es zu Empfindungsstörungen in den Füßen und Beinen, seltener in Armen, Händen, Fingern oder im Rumpf. Sie äußern sich zum Beispiel durch Kribbeln, Brennen, Überempfindlichkeit, Kälte- oder Taubheitsgefühl; auch eine Abnahme der tiefen Sehnenreflexe, Krämpfe, Muskelschwäche bis hin zum Verlust der Bewegungsfunktionen können auftreten. Häufige Ursachen für eine Polyneuropathie sind u.a. eine Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus), Alkoholmissbrauch, Medikamente, Giftstoffe, Infektionskrankheiten und erbliche Faktoren. Zum Teil lässt sich keine Ursache feststellen.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Eine Polyneuropathie kann z.B. durch bestimmte Zytostatika ausgelöst werden, die im Rahmen einer Krebstherapie eingesetzt werden.
Querverweise: Zytostatika - peripheres Nervensystem - Nervensystem - Nervenzellen

Polyomaviren
DNA-Viren, die beim Menschen und verschiedenen Wirbeltieren zu dauerhaften Infektionen führen. Manche Viren der Polyomavirus-Familie gelten als mögliche Auslöser verschiedener Tumorerkrankungen.
Querverweise: Infektion - Viren - Tumor

Polyposis
Fachbegriff für das Auftreten zahlreicher Polypen (Geschwulste der Schleimhaut) in einem Hohlorgan, wie z. Bsp. dem Darm

Port-Katheter
unter die Haut eingepflanzter zentraler Venenkatheter (Infusionsschlauch); ein Ende des Katheters liegt in einem großen, herznahen Blutgefäß, das andere Ende endet unter der Haut in einem Metall- oder Kunststoffreservoir (so genannter Port); der Port kann, wenn eine Infusion erfolgen soll, durch die Haut punktiert werden.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Die meisten Kinder / Jugendlichen erhalten im Rahmen einer Krebsbehandlung (Chemotherapie) einen zentralen Venenkatheter, z.B. einen Port-Katheter.
Querverweise: Infusion - Vene - zentraler Venenkatheter - Chemotherapie
Hauptinformationsseite: Katheterimplantation

Positronen-Emissions-Tomographie (Abk.: PET)
Bildgebendes, nuklearmedizinisches Verfahren auf dem Prinzip der Szintigraphie, das in der Krebsheilkunde zur Darstellung von Tumoren oder Metastasen genutzt werden kann. Zum Nachweis von Tumorgewebe wird eine radioaktiv markierte Zuckerverbindung verabreicht. Da Tumoren einen höheren Stoffwechsel haben als gesundes Gewebe, wird der radioaktive Stoff von den Tu­mor­zel­len ver­mehrt auf­ge­nom­men und ge­spei­chert. Die mit dieser Substanz angereicherten Tu­mor­zel­len senden Signale aus, die von einer speziellen Kamera (PET-Scanner) erfasst und in ein Bild (Tomogramm) umgewandelt werden.
Querverweise: Diagnostik - Nuklearmedizin - Metastase - Tumor - radioaktiv - bildgebende Verfahren - Szintigraphie
Hauptinformationsseite: Positronen-Emissions-Tomographie (PET)

postoperativ
nach der Operation

Posttraumatische Belastungsstörung (Abk.: PTBS) syn. Posttraumatisches Stress-Syndrom, engl. Posttraumatic Stress Disorder (PTDS)
Psychische Erkrankung, die verzögert auf ein oder mehrere extrem belastende Ereignisse oder eine Situation von außergewöhnlicher Bedrohung (Trauma) auftritt. Die Bedrohung muss nicht unbedingt die eigene Person betreffen. Eine PTBS geht mit unterschiedlichen psychischen und psychosomatischen Symptomen einher.
Querverweise: Symptom - Psychosomatik
Hauptinformationsseite: Langzeitnachsorge bei Krebs im Kindes- und Jugendalter

Posttraumatisches Wachstum
Begriff, der in der Psychologie für positive Folgen einer traumatischen Situation verwendet wird. Dazu gehören z.B. eine intensivere Wertschätzung des Lebens, eine Intensivierung der persönlichen Beziehungen oder das Bewusstwerden der eigenen Stärken.
Querverweise: Psychologie
Hauptinformationsseite: Langzeitnachsorge bei Krebs im Kindes- und Jugendalter

Präkanzerose
Gewebeveränderung, die zu bösartiger Entartung neigt und eine unmittelbare Krebsvorstufe darstellt

präoperativ
vor der Operation
Querverweise: Operation

Primärharn
weitgehend eiweißfreies Filtrat, das bei der Durchblutung der Nieren von den Nierenkörperchen gebildet wird; der Primärharn entspricht in seiner Zusammensetzung dem Blutplasma. Er enthält neben Wasser kleine Moleküle (z. B. Elektrolyte, Aminosäuren, Glukose, Lactat, Citrat). Auf dem Weg durch die Nierenkanälchen wird aus dem Primärharn durch Resorptions- und Sekretionsvorgänge der Sekundärharn gebildet. Bei einem Erwachsenen werden täglich etwa 180 Liter Primärharn produziert. Nur etwa ein Prozent des Primärharns (1,8 Liter) gelangt als so genannter Sekundärharn in die Harnblase und wird als Urin ausgeschieden.
Querverweise: Aminosäure - Elektrolyt - Glukose - Urin - Blutplasma - Harn

Primärtumor
der zuerst entstandene Tumor, von dem Metastasen ausgehen können
Querverweise: Metastase - Tumor

primitiv
einfach, unentwickelt, undifferenziert
Querverweise: Differenzierung

Prognose
Vorhersage, Voraussicht auf den Krankheitsverlauf, Heilungsaussicht

Prognosefaktor
Prognosefaktoren sind Faktoren, die eine ungefähre Einschätzung des weiteren Krankheitsverlaufs (d. h. der Prognose) erlauben.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Prognosefaktoren in der Krebsheilkunde sind z. B. die Größe, Lage und/oder Ausbreitung eines Tumors, seine Bösartigkeit oder auch das Alter und der Gesundheitszustand des Patienten. Welche Faktoren für den Krankheitsverlauf eine besonders gewichtige Rolle spielen, hängt von der Art der Krebserkrankung ab.
Querverweise: Prognose

Prognosefaktoren syn. Prognosekriterien
Faktoren, die eine ungefähre Einschätzung des weiteren Krankheitsverlaufs (d. h. der Prognose) erlauben;
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Prognosefaktoren in der Krebsheilkunde sind z. B. die Größe, Lage und/oder Ausbreitung eines Tumors, seine Bösartigkeit oder auch das Alter und der Gesundheitszustand des Patienten. Welche Faktoren für den Krankheitsverlauf eine besonders gewichtige Rolle spielen, hängt von der Art der Krebserkrankung ab.
Querverweise: Prognose

Progression
Das Fortschreiten einer Krebserkrankung wird als Progression bezeichnet. Darunter versteht man die Größenzunahme eines Tumors oder die Fähigkeit der Krebszellen, sich immer öfter zu teilen. Die Krebszellen wachsen in das umgebende Gewebe ein und streuen vermehrt in andere Organe. In der Regel kommt es bei jeder unbehandelten Krebserkrankung zur Progression. Aber auch bei Krebserkrankungen, die auf eine Anti-Krebstherapie nicht ansprechen, spricht man von Progression.

Proliferation
Vermehrung von Gewebe durch Wucherung oder Sprossung, meist im Rahmen einer Entzündung, Wundheilung
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Aktive Krebszellen haben eine hohe Proliferationsrate. An operativ entnommenem Tumorgewebe kann diese mittels so genannter Proliferationsmarker bestimmt und die Erkrankung auf diese Weise näher charakterisiert werden.
Querverweise: Tumor

Prophylaxe
Vorbeugung, Verhütung von Krankheiten
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Während einer Krebsbehandlung werden verschiedene vorbeugende (prophylaktische) Maßnahmen getroffen, um möglichen Nebenwirkungen und Komplikationen der Behandlung vorzubeugen (z.B. Gabe von bestimmten Medikamenten zur Infektionsprophylaxe, regelmäßige Spülungen des zentralen Venenkatheters zur Thromboseprophylaxe)
Querverweise: Infektion - Thrombose - zentraler Venenkatheter

Prostata
Vorsteherdrüse; kastaniengroßes Organ, das direkt unterhalb der Blase beim Mann die Harnröhre umschließt; sondert ein Sekret ab, das der Samenflüssigkeit beigemischt wird und die Beweglichkeit der Spermien fördert. Die Entwicklung dieser Geschlechtsdrüse wird durch männliche Geschlechtshormone wie Testosteron gesteuert.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Die Entwicklung oder Funktion der männlichen Geschlechtsorgane kann durch eine Krebsbehandlung gestört oder beeinträchtigt sein.
Querverweise: Testosteron

Protein
Eiweißkörper; Hauptnährstoff (neben den Kohlehydraten und Fetten), bestehend aus mehreren miteinander verbundenen Aminosäuren , deren Struktur nach einem festen Muster vererbt wird. Proteine haben viele verschiedene Funktionen im Zellkern, in der Zellwand und in den Körperflüssigkeiten, z.B. als Hämoglobin beim Sauerstofftransport, als Immunglobuline bei der Infektabwehr. Die Bestimmung einzelner Eiweiße sowie der Gesamteiweißkonzentration im Organismus erfolgt im Labor anhand einer Blutprobe.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Regelmäßige Bestimmungen der Gesamteiweißkonzentration im Blut sind bei einer Krebsbehandlung notwendig, da diese in vielerlei Hinsicht Störungen des Proteinstoffwechsels und in der Folge zum Beispiel die Bildung von Ödemen auslösen kann. Eine Krebserkrankung kann außerdem durch eigenen Proteinverbrauch zu einem Mangel an Gesamteiweiß führen. In manchen Fällen muss dann eine parenterale Eiweißzufuhr erfolgen.
Querverweise: Aminosäure - Hämoglobin - Immunglobuline - Molekül - Ödem - parenteral - Zellkern

Proteinkinase
Enzyme, die durch chemische Veränderung (Phosphorylierung) eines Proteins oder eines anderen organischen Moleküls zur Aktivierung, seltener auch zur Inaktivierung dieses Proteins führen.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Bei vielen Krebserkrankungen sind krebsfördernde Gene (Onkogene) durch eine Mutation aktiviert. Das aktivierte Onkogen kodiert oft für eine Proteinkinase, die das Tumorwachstum beschleunigt. Die Hemmung solcher Proteinkinasen ist inzwischen ein wichtiger Behandlungsansatz in der Krebstherapie. Die entsprechenden Substanzen werden als Proteinkinase-Inhibitoren bezeichnet.
Querverweise: Enzym - Protein - Onkogen - Mutation

Proteinurie
übermäßige Ausscheidung von Eiweißen (Proteinen) über den Urin. Als normal gilt eine Proteinausscheidung von weniger als 150 Milligramm pro Tag. Eine krankhafte Proteinurie kann durch eine Störung der Nierenfunktion verursacht sein (renale Proteinurie) oder auch Ursachen außerhalb der Nieren haben. Bei der nierenbedingten Proteinurie werden glomeruläre und tubuläre Proteinurien unterschieden, je nachdem, ob der Verlust der Eiweiße im Bereich der Nierenkörperchen (Glomeruli) oder der Nierenkanälchen (Tubuli) stattfindet.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Eine Chemotherapie mit bestimmten Medikamenten (zum Beispiel Cisplatin, Ifosfamid) oder eine Strahlentherapie im Bereich der Nieren kann eine Nierenschädigung mit nachfolgender Proteinurie zur Folge haben.
Querverweise: Urin - Chemotherapie - Strahlentherapie - Protein

Proton
elektrisch positiv geladenes Teilchen innerhalb eines Atoms; bildet zusammen mit den elektrisch neutralen Neutronen den Atomkern. Protonen bilden den Gegenpart zu den negativ geladenen Elektronen der Atomhülle.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Protonen werden im Rahmen der Protonentherapie bei der Bestrahlung von Tumoren eingesetzt.
Querverweise: Atom - Bestrahlung - Tumor

Protonenstrahlung
aus Protonen bestehende dreidimensionale Bestrahlung; Protonenstrahlung wird bei der Behandlung von Tumoren eingesetzt. Dabei wird der Großteil der Strahlenenergie punktgenau an der gewünschten Stelle im Tumor abgegeben; das umgebende gesunde Gewebe wird durch die geringe Energiestreuung geschont.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: In der Kinderonkologie kommt die Protonentherapie zum Beispiel bei lokalen ZNS-Tumoren oder Sarkomen zum Einsatz.
Querverweise: Sarkom - Bestrahlung - ZNS-Tumor - Proton - Protonentherapie
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Protonentherapie
moderne Form der Strahlentherapie unter Verwendung von Protonen zur Behandlung von bösartigen Tumoren; gegenüber der konventionellen Strahlentherapie mit Photonen hat sie verschiedene Vorteile, u.a. ist sie mit einer noch höheren Zielgenauigkeit verbunden, die zu geringeren Nebenwirkungen und somit einer wirksameren Tumorbehandlung führen kann.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: In der Kinderonkologie sind vor allem sehr junge Patienten im Stadium der körperlichen Entwicklung eine wichtige Zielgruppe für diese Art der Behandlung. Eingesetzt wird die Protonentherapie z. B. bei primären Hirntumoren sowie Sarkomen im Bereich von Schädel, Gesicht, Wirbelsäule und Becken.
Querverweise: Sarkom - Strahlentherapie - ZNS-Tumor - Protonenstrahlung - Proton - Photon
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Protozoen
einzellige, zum Teil parasitäre Lebewesen, von denen einige beim Menschen Erkrankungen (zum Beispiel Amöbenruhr, Toxoplasmose, Malaria) auslösen können.

Psychoedukation
Hierunter versteht man die gut verständlich aufbereitete Vermittlung von Fachwissen an Nichtfachleute. In der Kinderkrebsheilkunde bedeutet das, dass Patienten und Angehörige über die Erkrankung, deren Bewältigung, Verarbeitung und Folgen in verständlicher Art und Weise aufgeklärt und geschult werden. Dies erfolgt in Gruppen- oder Einzelsitzungen und wird von psychosozialen Fachkräften durchgeführt
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: „Mein Logbuch – ich kenne mich aus“; Training zur Bewältigung von Progredienzangst (Angst vor der Rückkehr oder dem Fortschreiten einer Krebserkrankung)

Psychologe
Person, die das Studium der Psychologie an einer Universität erfolgreich absolviert und als Diplom-Psychologe (Dipl.-Psych.) bzw. Master of Science (M.Sc. Psychologie) abgeschlossen hat

Psychologie
Wissenschaft vom Verhalten und Erleben des Menschen bezüglich seiner selbst sowie auf Personen, Ereignisse und Objekte der Umwelt
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Die psychosoziale Betreuung und Unterstützung der Patienten und ihrer Angehörigen ist Teil der Krebsbehandlung

Psychosomatik
Wissenschaft von der Wechselwirkung von Körper und Seele; Fachgebiet in der Medizin, das sich mit den seelischen (psychischen) Einflüssen auf körperliche (somatische) Vorgänge, deren Diagnostik, Entstehung und Behandlung befasst
Querverweise: Psychologie

Psychotherapeut
in Deutschland die Berufsbezeichnung für Ärzte, Psychologen oder Pädagogen mit zusätzlicher Ausbildung, die eine Zulassung zur Heilkunde besitzen (Approbation) und Psychotherapie ausüben.

Pubertät
Geschlechtsreife

pulmo-
Wortteil mit der Bedeutung: die Lunge betreffend, von der Lunge ausgehend

Punktion
Entnahme von Flüssigkeiten und Gewebsstückchen aus dem Körper mit Spezialinstrumenten (z. B. Hohlnadeln) für diagnostische oder therapeutische Zwecke
Querverweise: Diagnostik - Biopsie - Knochenmarkpunktion - Lumbalpunktion - Ventrikelpunktion

Purinbasen
Bausteine der Nukleinsäuren (DNA und RNA); die häufigsten Purinbasen sind Adenin und Guanin
Querverweise: Desoxyribonukleinsäure - DNA - Nukleinsäure - Ribonukleinsäure - Base

Purpura syn. Hautblutung
kleine Blutungen in der Haut, Unterhaut oder den Schleimhäuten Die einzelnen Blutungen können punktförmig (Petechien), seltener auch streifenförmig, kleinflächig oder flächenhaft sein. Die Ursache für eine Purpura ist eine Blutungsneigung, zum Beispiel verursacht durch: Erkrankungen der Blutgefäße (Vaskulitiden) Schädigung der Blutplättchen (Thrombozytopathie) toxisch-allergische Gerinnungsstörungen (zum Beispiel durch Arzneimittel oder Infektion) Blutstauung (Stase) Strahlenkrankheit Purpura kommt meist an den Beinen vor. Die Flecken sind zunächst rot, später verfärben sie sich durch den Abbau des roten Blutfarbstoffs über braun und grün zu gelb. Die Flecken verschwinden nicht bei Druck auf die entsprechende Stelle.
Querverweise: Petechien

Pyrimidinbasen
Bausteine der Nukleinsäuren (DNA und RNA); die häufigsten Pyrimidinbasen sind Thymin und Cytosin
Querverweise: Desoxyribonukleinsäure - DNA - Nukleinsäure - Ribonukleinsäure - Base