Neue Diagnoseverfahren und Behandlungen

Autor: Dr. med. habil. Gesche Tallen, Zuletzt geändert: 26.02.2019

In Deutschland und vielen anderen Ländern erhalten Kinder und Jugendliche mit Krebserkrankungen derzeit Behandlungen im Rahmen von Therapieoptimierungsstudien (s. Klinische Studien). Die Intensität und Methoden dieser Behandlungen sind in der Regel bestimmten individuellen Risikofaktoren angepasst, wie beispielsweise Art und Ausbreitung der Krebserkrankung, Alter des Patienten, Begleiterkrankungen, bestimmte feingewebliche und molekularbiologische Eigenschaften der Erkrankung. Man spricht hierbei von einer risikoadaptierten Therapiestrategie. Bislang basierten die Erfolge bei der Behandlung krebskranker Kinder und Jugendlicher auf drei großen Säulen: Operation, Chemotherapie und Bestrahlung (s. Geschichte der Forschung in der Pädiatrischen Onkologie im Überblick).

Die Überlebensraten von Kindern und Jugendlichen mit Krebserkrankungen sind auf einem hohen Niveau und steigen daher nicht mehr wesentlich an.

Das bedeutet, dass die Möglichkeiten der klassischen 3-Säulen-Therapie um neue Therapiestrategien ergänzt werden sollten. Unerwünschte Langzeitfolgen sollen dabei so gering wie möglich auftreten und gleichzeitig die Überlebenschancen im gleich hohen Bereich bleiben. In der pädiatrischen Onkologie kommen mittlerweile neue Therapiestrategien zum Einsatz - bisher allerdings nahezu ausschließlich bei Patienten, bei denen die 3-Säulen-Strategie nicht mehr hilft (beispielsweise bestimmte Patienten mit Erkrankungsrückfällen) und auch hier nur im Rahmen von Studien. [EGG2016] [FUL2018]

Wichtig zu wissen: Es gibt vielversprechende neue Wege in Diagnostik und Therapie. Hierzu zählen die molekulare Diagnostik und zielgerichtete Therapien (Targeted Therapies) sowie Immuntherapien.

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Neue Strategien: Krebsmerkmale gezielt angreifen