Die letzte Lebensphase

Autor: PD Dr. med. Gesche Tallen, Redaktion: Ingrid Grüneberg, Freigabe: Prof. Dr. med. U. Creutzig, Zuletzt geändert: 26.08.2020

Diese Phase beinhaltet eine Zeit von Tagen bis wenigen Wochen, in der die Lebensaktivität des Patienten trotz ausreichender Schmerztherapie und ausreichender Behandlung anderer Beschwerden zunehmend durch die fortschreitende Krebserkrankung eingeschränkt ist. Symptome wie Fatigue, Schmerzen, Angst und Luftnot Atemnot kommen immer häufiger vor.

Die meisten Kinder und ihre Eltern bevorzugen, diese Zeit gemeinsam zu Hause zu verbringen. Das Palliativteam realisiert dies gemeinsam mit den Eltern und unterstützt die Betroffenen bei auftretenden Fragen, der Umsetzung individueller Bedürfnisse und beim Umgang mit Komplikationen (siehe unten).

Nur selten ist es nicht möglich, die notwendigen Voraussetzungen in der häuslichen Umgebung zu schaffen. Dann kann die Unterbringung des Patienten und seiner Angehörigen in einem Kinderhospiz oder in einer Kinderklinik sinnvoll sein (siehe: Wer ist für die palliative Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit Krebserkrankungen zuständig?).

Umgang mit Komplikationen

In der Lebensendphase können bestimmte Beschwerden, die bisher gut kontrolliert waren, häufig wieder auftreten und sich schnell verschlimmern. Eltern werden vom Behandlungsteam ausführlich darauf vorbereitet, dass in dieser Zeit akute Komplikationen auftreten können, die einen raschen Tod ihres Kindes verursachen. Das Behandlungsteam wird ebenfalls für bestimmte Komplikationen notwendige Maßnahme, das heißt Notfallmedikamente (mit schriftlicher Dosierungs- und Verabreichungsanweisung) und nicht-medikamentöse Hilfen rechtzeitig absprechen und bereitstellen. Bei Bedarf gibt das Team notwendige Informationen an die zuständige Notarzteinsatzzentrale weiter. Häufige Komplikationen in der Lebensendphase sind:

  • Zunehmende Luftnot
  • Zunehmende Herzschwäche
  • Zunehmende neurologische Ausfälle (Blindheit, Taubheit, Muskellähmungen, Unfähigkeit zu sprechen)
  • Zunehmender Bewusstseinsverlust / Bewusstlosigkeit
  • Krampfanfall
  • Plötzlich zunehmende, starke Schmerzen
  • Harnverhalt (siehe: Symptomerfassung: Harnausscheidungsstörungen)
  • Blutungen.

Wichtig zu wissen: Krankenpflege, psychosoziales Team, Seelsorge und Kinderarzt sind rund um die Uhr für die Anliegen der Familie erreichbar. Beim Eintreten einer Komplikation sind sofortige Hausbesuche möglich.