Wie erfolgen Therapieplanung und Behandlung bei einem Rezidiv des Medulloblastoms, embryonalen nicht-rhabdoiden ZNS-Tumors / Pineoblastoms?
Autor: Dr. med. habil. Gesche Tallen, Maria Yiallouros, erstellt am: 08.01.2008, Zuletzt geändert: 04.05.2020
Grundsätzlich ist die Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Krankheitsrückfall eines Medulloblastoms oder eines embryonalen, nicht-rhabdoiden ZNS-Tumors / Pineoblastoms eine weitestgehend auf den einzelnen Patienten zugeschnittene und verträgliche Therapie, die unter Berücksichtigung verschiedener Prognosefaktoren geplant wird. Die Behandlung der Patienten erfolgt in Deutschland hauptsächlich im Rahmen von Therapieoptimierungsstudien oder Registern.
Als Behandlungsmaßnahmen stehen die Chemotherapie, die Strahlentherapie und die Hochdosis-Chemotherapie mit autologer Stammzelltransplantation zur Verfügung. In manchen Fällen kann zusätzlich auch eine erneute Operation zur Tumorentfernung angezeigt sein.
Welche Behandlung für den einzelnen Patienten in Frage kommt beziehungsweise wie die verschiedenen Behandlungsmethoden miteinander kombiniert werden, hängt in erster Linie von folgenden Ausgangsbedingungen oder Prognosefaktoren ab:
- feingewebliche (histologische) Eigenschaften des Tumors;
- Lage und Ausdehnung des Tumors;
- individueller Zustand des Patienten (zum Beispiel bestehende Behinderungen, Folgen der Vortherapie, Allgemeinzustand, Organfunktionen, Knochenmarksfunktion);
- Art und Umfang der in der Erstbehandlung eingesetzten Therapieformen und (gegebenenfalls) aufgetretene Komplikationen;
- jeweiliges (individuelles) Ziel der Rezidivtherapie (kurativ, lebensverlängernd oder palliativ).