Was ist ein Krankheitsrückfall (Rezidiv)?
Autor: Maria Yiallouros, erstellt am: 14.04.2008, Zuletzt geändert: 25.01.2021
Von einem Krankheitsrückfall oder Rezidiv spricht man, wenn sich die Leukämiezellen nach einer zunächst erfolgreichen Behandlung – also nach einer vollständigen Rückbildung der Leukämie (Remission) – erneut vermehren und sich in Blut, Knochenmark, Hirnwasser (Liquor) oder anderen Organen nachweisen lassen.
Zu einem Rückfall kann es sowohl im Verlauf der Therapie als auch nach Abschluss der Behandlung kommen. Die meisten AML-Rezidive treten noch während der Behandlung auf, meist innerhalb des ersten Jahres nach Diagnosestellung, selten später als zwei Jahre nach der Diagnose. Nur in Einzelfällen ereignen sich Krankheitsrückfälle nach Ablauf von zehn Jahren.
Gut zu wissen: Je länger die krankheitsfreie Zeit andauert, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit eines Rückfalls, völlig ausgeschlossen ist er jedoch nie.
Rezidive treten am häufigsten (das heißt bei über 90 % der Patienten) im Knochenmark auf. Seltener betroffen (mit circa 10-20 %) ist das Zentralnervensystem (Gehirn und Rückenmark). Krankheitsrückfälle können, abgesehen vom Zentralnervensystem, auch in anderen Organen außerhalb des Knochenmarks vorkommen beziehungsweise dort ihren Ausgang nehmen, zum Beispiel in Haut (etwa 4 %), Hoden (circa 1 %) und, sehr viel seltener, in Lymphknoten oder anderen Organen [SAN2010].
Auch wenn Leukämiezellen nur in einem bestimmten Körperteil nachweisbar sind, muss man immer davon ausgehen, dass sich die Erkrankung bereits wieder – sichtbar oder unsichtbar – im gesamten Körper ausgebreitet hat.