Krankheitsverläufe: Wie kann eine AML verlaufen?
Autor: Maria Yiallouros, erstellt am: 14.04.2008, Zuletzt geändert: 17.11.2020
Eine akute myeloische Leukämie (AML) kann bei jedem Patienten anders verlaufen. Entscheidend für eine günstige Beeinflussung des Krankheitsverlaufs ist in erster Linie, dass der Patient schnellstmöglich behandelt wird. Bleibt die Erkrankung unbehandelt, führt sie innerhalb von Wochen oder wenigen Monaten zum Tod.
Wenn eine sofortige intensive Behandlung stattfindet, kann heute bei der Mehrzahl der Patienten (85 bis 90 %) die Krankheit erfolgreich zurückgedrängt werden; man spricht in diesem Falle auch von einer Remission. Gelingt es anschließend, durch weitere intensive Behandlungsmaßnahmen die Leukämiezellen vollständig und auf Dauer zu vernichten, gilt der Patient als geheilt. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Patient nach Erreichen einer Remission über einen Zeitraum von fünf Jahren krankheitsfrei bleibt (so genanntes ereignisfreies Überleben, EFS), liegt inzwischen bei 55 %, das Gesamtüberleben zwischen 60 und 75 % [CRE2019] [CRE2012a] [RAS2018].
Bei etwa 30 % der Patienten kommt es allerdings nach einer zunächst erfolgreichen Behandlung zu einem Krankheitsrückfall, einem Rezidiv [SAN2010]. Außerdem gibt es Patienten (weniger als 10 %), die zunächst kaum oder gar nicht auf die Behandlung ansprechen. Bei einem Teil dieser Patienten lässt sich durch eine Intensivierung der Therapie oder eine Änderung der Behandlungsstrategie doch noch eine Remission erreichen. Bisweilen ist es aber, trotz Einsatz aller zur Verfügung stehenden Behandlungsmaßnahmen nicht möglich, die Krankheit zu beherrschen [CRE2018].
Gut zu wissen: Wie eine AML verläuft, hängt unter anderem davon ab, um welche Unterform es sich handelt und welche weiteren Prognosefaktoren vorliegen (siehe Kapitel "Therapieplanung"). Diese Faktoren werden zwar bei der Therapieplanung berücksichtigt, können aber nicht immer gleichermaßen gut beeinflusst werden.