Therapieplanung: Nach welchen Kriterien wird die Behandlungsintensität festgelegt?
Autor: Maria Yiallouros, erstellt am: 14.04.2008, Zuletzt geändert: 16.11.2020
Die akute myeloische Leukämie (AML) ist keine einheitliche Erkrankung, sondern umfasst verschiedene Unterformen (Subtypen), die sich hinsichtlich des Krankheitsverlaufs, der Heilungsaussichten (Prognose) und der Therapierbarkeit zum Teil deutlich voneinander unterscheiden und daher unterschiedliche Behandlungsstrategien erfordern.
Durch die exakte Bestimmung des AML-Typs sowie weiterer Faktoren, die auf die Prognose der Erkrankung Einfluss nehmen – sie werden daher als Risikofaktoren oder Prognosefaktoren bezeichnet – erhalten die Ärzte Hinweise darauf, wie der Patient auf eine bestimmte Behandlungsmethode ansprechen wird und wie hoch das Risiko eines Krankheitsrückfalls nach einer Behandlung ist. Dieses Wissen wird dazu genutzt, Patienten mit einer AML bestimmten Risikogruppen zuzuordnen.
Die Einteilung der Patienten in Risikogruppen ermöglicht (ähnlich wie bei anderen Krebserkrankungen die Einteilung der Patienten nach Krankheitsstadien) eine individuelle, an das jeweilige Rückfallrisiko des Patienten angepasste Therapieplanung und ist daher von entscheidender Bedeutung für die Heilungschancen des Patienten. Durch die Wahl der Behandlungsintensität sollen die bei einem Patienten vorliegenden Risikofaktoren „kompensiert“ werden. Dies gelingt auch zum Teil, so dass die Heilungsaussichten bei Patienten mit unterschiedlichen Risikofaktoren durchaus gleich sein können.
Risikofaktoren, die das Rückfallrisiko und somit die Intensität der Behandlung und die Prognose der Erkrankung beeinflussen, sind unter anderem:
- der Subtyp der AML (unter Berücksichtigung zytologischer, immunologischer, zytogenetischer und molekulargenetischer Merkmale)
- das Ansprechen der Erkrankung auf die Therapie (gemessen am Tag 28 nach Therapiebeginn und anschließend bei Beginn der intensiven Therapieelemente)