Operation

Autor: Maria Yiallouros, erstellt am: 17.10.2011, Zuletzt geändert: 17.08.2020

Ein wichtiger Schritt bei der Behandlung eines Patienten mit Neuroblastom ist die Operation. Sie hat das Ziel, den Tumor zu entfernen und Tumormaterial für die feingewebliche und molekulargenetische Untersuchung zu gewinnen (siehe Kapitel „Diagnose“). Bei Patienten mit einem Niedrigrisiko-Neuroblastom kann die Operation aufgrund der hohen Rate an spontanen Tumorrückbildungen häufig auch nur der Entnahme einer Gewebeprobe (Biopsie) dienen. In diesem Fall werden jedoch im weiteren Verlauf sowohl Tumor als auch Tumormarker engmaschig kontrolliert, um ein Fortschreiten der Erkrankung frühzeitig zu erkennen.

Bei kleinen Tumoren, die vollständig entfernt werden können (Krankheitsstadium 1), ist die Behandlung nach der Operation in der Regel abgeschlossen. Oft ist eine vollständige Entfernung des Tumorgewebes allerdings nicht möglich, ohne eine Beeinträchtigung umgebender Strukturen oder Organe zu riskieren. In diesen Fällen werden meist weitere Behandlungsmaßnahmen erforderlich, bei einem Teil der Patienten kann aber auch darauf verzichtet werden.

Wenn ein Neuroblastom während einer Operation nicht komplett entfernt werden kann, stehen im Laufe der Therapie eventuell weitere Operationen an. Eine mögliche Gelegenheit zur Zweitoperation ergibt sich zum Beispiel dann, wenn sich der Tumor unter dem Einfluss einer Chemotherapie so verkleinert hat, dass er operabel wird. Ist eine Operation aufgrund der Größe oder Lage des Tumors zunächst gar nicht möglich oder zu gefährlich (zum Beispiel bei Kontakt zum Rückenmark), so kann der Arzt unter Umständen zuerst eine Chemotherapie vorschlagen, um den Tumor zu verkleinern. Eine vollständige Tumorentfernung verbessert bei Patienten mit einem Hochrisiko-Neuroblastom die Prognose [EGG2018a] [FIS2017] [SIM2017].