Verlaufsdiagnostik: Welche Untersuchungen sind während der Therapie erforderlich?
Autor: Maria Yiallouros, Zuletzt geändert: 28.05.2020
Während der Behandlung sind immer wieder Untersuchungen notwendig, um den Krankheitsverlauf und das Befinden des Patienten zu überprüfen. Im Mittelpunkt stehen regelmäßige körperliche Untersuchungen und Blutbildkontrollen.
Je nach Ausgangsbefund - das heißt, je nachdem, welche Organe und Gewebe zum Zeitpunkt der Diagnose von der Krankheit betroffen waren und wie weit die Erkrankung im Körper fortgeschritten war (Krankheitsstadium), sind regelmäßig weitere Untersuchungen notwendig, um das Ansprechen der Erkrankung auf die Therapie zu überprüfen.
- Bei anfänglichem Befall von Knochenmark und/oder Zentralnervensystem erfolgen im Verlauf der Behandlung in bestimmten Abständen (zum Beispiel zu Beginn oder am Ende eines längeren Therapieblocks) weitere Knochenmarkpunktionen beziehungsweise Punktionen der Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit (Lumbalpunktion). Die entnommenen Proben werden, wie bereits bei der Erstdiagnose, mit Hilfe zytologischer, immunhistochemischer, immunologischer und genetischer Verfahren auf noch vorhandene Lymphomzellen überprüft und ausgewertet.
- Waren zum Diagnosezeitpunkt Lymphknoten oder innere Organe wie Thymusdrüse, Milz, Leber oder Lunge betroffen, muss mit Hilfe verschiedener bildgebender Verfahren (zum Beispiel Ultraschall, Röntgenuntersuchung, Magnetresonanztomographie, Computertomographie, Positronen-Emissions-Tomographie) überprüft werden, ob sich der Tumor durch die Therapie zurückgebildet hat.
- Unter Umständen kann auch eine nochmalige Gewebeentnahme (Biopsie) aus Lymphknoten oder anderen befallenen Geweben notwendig sein.
Je nachdem wie der Befund ausfällt, kann das Ärzteteam dann die Behandlung wie geplant fortführen oder aber, falls notwendig, intensivieren.
Außerdem werden regelmäßig Laboruntersuchungen (zum Beispiel an Blut- und Urinproben) durchgeführt, um die Funktionen der inneren Organe (wie Nieren und Leber) zu überprüfen. Eine Echokardiographie dient der Überprüfung der Herzfunktion. Auch die Ergebnisse dieser Untersuchungen fließen unmittelbar in die weitere Behandlungsplanung mit ein. Unter Umständen führen sie dazu, dass die Therapie unterbrochen wird, bis sich die entsprechenden Nebenwirkungen der Behandlung wieder zurückgebildet haben.
Gut zu wissen: Regelmäßige Kontrollen sind besonders zu Therapiebeginn, das heißt in den ersten Behandlungswochen, sehr wichtig, denn sie erlauben den behandelnden Ärzten, möglichst rasch und individuell auf den jeweiligen Krankheitsverlauf zu reagieren und die Behandlung auf die Bedürfnisse des Patienten abzustimmen.
Einzelheiten zu den oben genannten Untersuchungen finden Sie im Kapitel "Erstdiagnose".