Therapieplanung: Nach welchen Kriterien werden Behandlungsstrategie und -intensität festgelegt?
Autor: Maria Yiallouros, Zuletzt geändert: 28.05.2020
Die Gruppe der Non-Hodgkin-Lymphome (NHL) umfasst eine Vielzahl sehr verschiedenartiger Erkrankungen (NHL-Formen), die sich hinsichtlich ihres Krankheitsverlaufs, ihrer Heilungsaussichten (Prognose) und der Therapierbarkeit zum Teil deutlich voneinander unterscheiden und daher unterschiedliche Behandlungsstrategien erfordern. Durch die exakte Bestimmung der NHL-Form (Klassifikation) erhalten die Ärzte Hinweise darauf, wie der Patient auf eine bestimmte Behandlungsmethode ansprechen wird und wie hoch das Risiko eines Krankheitsrückfalls nach einer Behandlung ist. Dieses Wissen wird dazu genutzt, Patienten je nach Art ihrer Erkrankung unterschiedlichen Therapiegruppen zuzuordnen, in denen diese Unterschiede berücksichtigt werden.
Für die Prognose des Patienten ebenfalls bedeutend ist die Ausbreitung der Erkrankung im Körper, also das Krankheitsstadium, in dem sich der Patient zum Zeitpunkt der Diagnose befindet. Die Einteilung der Patienten nach Krankheitsstadien (so genannte Stadieneinteilung) ermöglicht eine Therapieplanung, die ganz individuell an das jeweilige Rückfallrisiko des Patienten angepasst ist. Auf diese Weise können auch die Heilungschancen bei Patienten mit fortgeschrittener Erkrankung durchaus noch positiv beeinflusst werden.
Die beiden wichtigsten Prognosefaktoren und daher auch die wichtigsten Kriterien bei der Planung der Behandlung sind somit:
- Die Form des Non-Hodgkin-Lymphoms: Sie entscheidet darüber, nach welchem Therapieplan (Therapieprotokoll) der Patient behandelt wird.
- Die Ausbreitung der Erkrankung (Krankheitsstadium): Sie wird, neben weiteren Faktoren, bei der Wahl der Therapieintensität und -dauer berücksichtigt.
Bei bestimmten NHL-Formen können darüber hinaus weitere Prognosefaktoren Berücksichtigung finden; sie werden an entsprechender Stelle genannt. Auch der Allgemeinzustand des Patienten spielt eine Rolle.