Glossar
Glossar der Begriffe, die in kinderkrebsinfo.de und kinderblutkrankheiten.de verwendet werden.
Echokardiographie
syn. Ultraschallkardiographie, Herzsonographie
Ultraschalluntersuchung des Herzens zur Überprüfung seiner Leistungsfähigkeit (Herzfunktion); untersucht und beurteilt werden u.a. die Lage bzw. Struktur der Herzklappen und -wände, die Wanddicke des Herzmuskels, die Größe des Herzens und das ausgeworfene Blutvolumen (Pumpfunktion des Herzens).
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Dient im Rahmen der Behandlung von Blut- oder Krebserkrankungen bei Kindern und Jugendlichen v. a. zur Überwachung der Herzleistung, damit sich anbahnende Schäden rechtzeitig erkannt werden.
Querverweise: Diagnostik
- Ultraschall
- Zytostatika
Ehlers-Danlos-Syndrom
(Abk.: EDS) syn. Van-Meekeren-Syndrom, Fibrodysplasia elastic generalisata, Gummihaut, Tschernogubow-Syndrom, Danlos-Syndrom, Sack-Barabas-Syndro
Vererbbare Erkrankung des Bindegewebes Da Bindegewebe überall im Körper vorkommt, geht die Krankheit mit vielen verschiedenen gesundheitlichen Problemen einher. Die Patienten leiden hauptsächlich an einer Überdehnbarkeit von Haut und Gelenken. Krankhafte Veränderungen und eine erhöhte Verletzbarkeit von Blutgefäßen und inneren Organen sind ebenfalls typische Krankheitszeichen.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Patienten mit Ehlers-Danlos-Syndrom haben, verglichen mit Gesunden, ein erhöhtes Schlaganfallrisiko.
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Blutkrankheiten bei Kindern und Jugendlichen
Eisenüberladung
bedeutet, dass Eisenwerte im Blut und in der Leber ein bestimmtes Maß überschreiten; diese Werte zeigen an, dass die natürlichen Eisenspeicher voll sind und der Körper überschüssiges Eisen in Organen wie Herz, Leber oder Hormondrüsen ablagert. Dort ruft es auf Dauer jedoch schwere Organschäden hervor. Eine Eisenüberladung muss deshalb konsequent behandelt werden.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Eisenüberladung nach häufigen Bluttransfusionen
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Eisprung
syn. Follikelsprung, Ovulation
Ausstoßung der unbefruchteten Eizelle aus dem Eierstock; dieser Vorgang ist Voraussetzung für die Befruchtung der Eizelle durch eine Samenzelle und findet etwa zur Mitte des weiblichen Menstruationszyklus statt.
EKG
kurz für Elektrokardiographie: Methode zur Registrierung der elektrischen Herzaktivität; Untersuchungsverfahren im Rahmen der Initial- und Verlaufsdiagnostik bei den meisten Blut- und Krebserkrankungen
Ektoderm
äußeres der drei Keimblätter, aus dem sich während der Embryonalentwicklung Oberflächenstrukturen (z.B. Haut) und Sinnesorgane sowie das Zentralnervensystem (ZNS) und Kopfstrukturen entwickeln
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Embryonale Tumoren können u.a. aus entartetem ektodermalem Gewebe entstehen.
Querverweise: Keimblatt
- Embryo
- Zentralnervensystem
Elektroenzephalogramm
(Abk.: EEG)
graphische Darstellung der elektrischen Gehirnaktivität, die im Rahmen einer Elektroenzephalographie gemessen wird.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Die Messung der elektrischen Gehirnaktivität (Elektroenzephalographie) ist Teil der Routineuntersuchungen bei der Erst- und Verlaufsdiagnostik einer Krebserkrankung; Diagnostik bei Epilepsie
Querverweise: Elektroenzephalographie
- Diagnostik
- Epilepsie
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Elektroenzephalographie
(Abk.: EEG)
Methode zur Registrierung der elektrischen Gehirnaktivität; das Elektroenzephalogramm (ebenfalls EEG abgekürzt) ist die graphische Darstellung dieser elektrischen Gehirnaktivität. Durch seine Auswertung lassen sich Hinweise auf Funktionsstörungen des Gehirns gewinnen.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Die Elektroenzephalographie ist u.a. Teil der Routineuntersuchungen bei der Erst- und Verlaufsdiagnostik einer Krebserkrankung und gehört zur Diagnostik bei Epilepsie.
Querverweise: Diagnostik
- Epilepsie
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Elektrokardiographie
(Abk.: EKG)
Methode zur Registrierung der elektrischen Herzaktivität
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Untersuchungsverfahren im Rahmen der Initial- und Verlaufsdiagnostik bei den meisten Blut- und Krebserkrankungen
Querverweise: Diagnostik
- evozierte Potentiale
Elektrolyt
Elektrolyte gehören zu den Mineralstoffen, die im menschlichen Körper viele wichtige Funktionen erfüllen. Sie regeln u. a. den Wasserhaushalt und sind an der elektrischen Aktivität der Muskel- und Nervenzellen beteiligt. Elektrolyte sind Stoffe (Säuren, Basen, Salze), die in flüssiger Lösung in positiv oder negativ geladene Teilchen (Ionen) zerfallen. Häufigstes Elektrolyt im Körper ist das Kochsalz (Natriumchlorid, aus positiv geladenem Natriumion und negativ geladenem Chloridion). Weitere Elektrolyte sind z. B. Calcium, Kalium, Magnesium und Phosphat.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Durch häufiges Erbrechen und/oder starken Durchfall im Rahmen möglicher Nebenwirkungen einer Krebsbehandlung kann es zu Elektrolyt- und Flüssigkeitsverlusten kommen, die zu unterschiedlichen Komplikationen (z.B. Störungen der Herz- und/oder Nierenfunktion, Krampfanfälle, Bewusstseinsstörungen) führen können. Deshalb werden die Elektrolyte während einer Krebsbehandlung regelmäßig kontrolliert (Blutentnahme) und wenn nötig durch bestimmte Infusionen (Elektrolytlösungen) wieder zugeführt.
Querverweise: Calcium
- Diarrhö
- Emesis
- Infusion
- Kalium
- Natrium
- Phosphat
- Nervenzellen
elektromagnetisch
elektromagnetische Strahlen (auch elektromagnetische Wellen) bestehen aus gekoppelten elektrischen und magnetischen Feldern; Beispiele elektromagnetischer Strahlung sind Röntgen- und Gammastrahlung sowie auch Radiowellen, Wärmestrahlung und Licht.
Querverweise: Gammastrahlung
- Röntgenstrahlung
Elektromyographie
(Abk.: EMG)
Methode zur Registrierung der elektrischen Muskelaktivität
Querverweise: Diagnostik
- evozierte Potentiale
Elektronenmikroskop
(Abk.: EM)
Mikroskop, mit dem unter Ausnutzung einer speziellen Strahlung (Elektronenstrahlung) zelluläre Strukuren (in einem Gewebe) sichtbar gemacht werden können
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Feingewebliche Diagnostik bei Tumor- bzw. Krebserkrankungen
Querverweise: Diagnostik
- Histologie
- Pathologie
- Zelle
Embolie
teilweiser oder vollständiger Verschluss eines Blutgefäßes durch Substanzen, die mit dem Blut eingeschwemmt werden (zum Beispiel Blutgerinnsel, Luftblasen)
Embolisation
Einspritzen von gefäßverschließenden Substanzen in Blutgefäße, z. B. zur Unterbindung der Blutversorgung von Tumoren, bei schwer stillbaren, lebensbedrohlichen Blutungen sowie zum Verschluss eines Gefäßkathethers;
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Die Methode wird in Einzelfällen bei Tumoren der Blutgefäße oder bei anderen gefäßreichen Tumoren eingesetzt.
Querverweise: Katheter
- Tumor
Embolus
syn. Gefäßpropf
körpereigenes oder körperfremdes Objekt, das in der Blutbahn ein Gefäßlumen verlegt und dadurch zu einer Embolie führt. Beispiele für einen Embolus können sein: Blutgerinnsel (Thrombus), Tumor-Metastasen oder ein Fremdkörper.
Querverweise: Blutplasma
- Thrombus
- Embolie
- Metastase
Embryo
Frucht in der Gebärmutter vor und während der Zeit der Organentwicklung (Embryonalperiode, beim Menschen etwa von der dritten bis zur achten Entwicklungswoche). Ab der neunten Schwangerschaftswoche, d.h. nach Ausbildung der inneren Organe, wird der Embryo als Fetus (Fötus) bezeichnet.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Bei manchen Krebserkrankungen im Kindes- und Jugendalter geht man davon aus, dass sie bereits vor der Geburt, z.B. während der Embryonalzeit, entstanden sind.
Querverweise: Fetus
- Embryonalentwicklung
embryonal
sich in einem frühen Entwicklungsstadium befindend, unreif
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Zahlreiche Tumoren des Kindes- und Jugendalters sind embryonale Tumoren, das heißt, sie sind aus entartetem unreifen (undifferenzierten) Gewebe / Keimgewebe entstanden.
Querverweise: undifferenziert
Embryonalentwicklung
syn. Embryogenese
Die Embryonalentwicklung i. e. S. bezeichnet die Entwicklungsphase des Embryos zum Zeitpunkt der Organentwicklung (etwa dritte bis Ende der achten Entwicklungsswoche). Im weiteren Sinne kann die Embryogenese für die gesamte Phase der Keimentwicklung vom Zeitpunkt der Befruchtung der Eizelle bis zur Bildung der Organanlagen im Embryo stehen. Ab der neunten Schwangerschaftswoche, d.h. nach Abschluss der Organentwicklung, wird der Embryo als Fetus bezeichnet.
Querverweise: Embryo
- Fetus
Emesis
Erbrechen
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: häufige Nebenwirkung von Chemo- und/oder Strahlentherapie; Krankheitszeichen bei einem raumfordernden Hirntumor
Querverweise: Hirntumor
Enchondromatose
i.A.
endemisch
bedeutet im medizinischen Sinne, dass eine (Infektions-) Krankheit in einer begrenzten Region bzw. innerhalb einer bestimmten Population dauerhaft gehäuft auftritt
Querverweise: Infektion
endokrin
nach innen abgebend; endokrine Drüsen geben ihre Sekrete direkt (d. h. ohne Ausführgang) ins Blut ab. Hormone werden prinzipiell über endokrine Drüsen abgegeben. Die Begriffe "endokrine Drüse" und "Hormondrüse" werden demnach synonym verwendet.
Querverweise: Hormon
Endoskop
mit einer Lichtquelle versehenes, röhren- oder schlauchförmiges optisches Instrument, mit dem Hohlorgane (z.B. Blase, Magen) und Körperhöhlen (z.B. Bauchraum, Hirnkammern) von innen angesehen werden können, u.U, im Rahmen einer Operation. Der Vorgang an sich wird Endoskopie (Spiegelung) genannt.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Diagnostik von Tumor- bzw. Krebserkrankungen sowie bei Nebenwirkungen / Komplikationen im Rahmen der Krebsbehandlung
Querverweise: Diagnostik
- Endoskopie
Endoskopie
Ausleuchtung und Betrachtung von Körperhohlräumen und Hohlorganen mit einem Endoskop; die spezifische Bezeichnung richtet sich nach dem untersuchten Organ (z. B. Gastroskopie = Magenspiegelung, Laparoskopie = Bauchspiegelung).
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Die Endoskopie bietet als diagnostisches Verfahren z. B. die Möglichkeit zur Entnahme einer Gewebeprobe (Biopsie), als therapeutisches Verfahren wird sie z. B. zur Durchführung kleinerer operativer Eingriffe unter visueller Kontrolle angewandt.
Querverweise: Diagnostik
- Endoskop
- Laparoskopie
- Biopsie
Endothel
Zellgewebe (einschichtiges Plattenepithel), das die Blutgefäße von innen auskleidet
Querverweise: Epithelgewebe
Entoderm
inneres der drei embryonalen Keimblätter, aus dem sich während der Embryonalentwicklung die Wandauskleidungen (Epithelien) des primitiven Darms und weiterer embryonaler Organanlagen (z.B. Dottersack) entwickeln. In der weiteren Entwicklung entstehen aus dem Entoderm hauptsächlich Epithelien von Hohlorganen (wie Magen-Darm-Trakt, Atmungstrakt, Harnblase und -röhre) und z.B. das Gewebe von Leber, Bauchspeicheldrüse, Schilddrüse, Nebenschilddrüsen und Thymusdrüse.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Embryonale Tumoren können u.a. aus entartetem entodermalem Gewebe entstehen.
Querverweise: Dottersack
- embryonal
- Keimblatt
- Thymusdrüse
- Epithelgewebe
- Embryonalentwicklung
Enukleation
Ausschälen eines abgekapselten Körpers
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: operative Entfernung eines Tumors aus einer Kapsel; Entfernung des Augapfels bei bestimmten Formen des Retinoblastoms
Querverweise: Retinoblastom
Enzym
syn. Biokatalysator (früher: Ferment)
Stoffe, meist Proteine, die biochemische Reaktionen einleiten, beschleunigen und in eine gewünschte Richtung ablaufen lassen (katalysieren). Enzyme sind für den Stoffwechsel aller Organismen unentbehrlich. Fast alle biochemischen Vorgänge im Organismus werden von Enzymen gesteuert (z. B. Verdauung, Proteinbiosynthese, Zellteilung). Darüber hinaus spielen sie auch bei der Reizaufnahme und -weitergabe sowie der Signalweiterleitung innerhalb von Zellen eine wichtige Rolle.
Querverweise: Protein
Ependymom
primärer Tumor des Zentralnervensystems; entsteht im Ventrikelsystem des Gehirns oder im Rückenmarkskanal. Ependymome machen etwa 10 % aller primären ZNS-Tumoren bei Kindern und Jugendlichen aus. Sie sind unterschiedlich bösartig.
Querverweise: Hirnventrikel
- Rückenmark
- Zentralnervensystem
- ZNS-Tumor
- Primärtumor
Hauptinformationsseite:
Ependymom
Ependymzellen
Gliazellen, die die Innenwände der Hirnkammern (Hirnventrikel) und des Rückenmarkkanals auskleiden. Sie sind für Produktion, Transport und Abbau der Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit (Liquor) verantwortlich.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Aus entarteten Ependymzellen entstehen Ependymome, eine Gruppe von ZNS-Tumoren des Kindes- und Jugendalters.
Querverweise: Ependymom
- Gliazellen
- Hirntumor
- Hirnventrikel
- Liquor
- Zentralnervensystem
- Rückenmark
Hauptinformationsseite:
Aufbau und Funktion des Zentralnervensystems (ZNS)
Epidemiologie
Fachgebiet in der Medizin, das sich mit der Erforschung des Vorkommens, der Häufigkeit, der Ursachen und der Ausbreitung von Krankheiten in der Bevölkerung oder in bestimmten Bevölkerungsgruppen befasst
epidemiologisch
die Häufigkeit und geographische Verteilung von Krankheiten betreffend
Querverweise: Epidemiologie
epigenetisch
Epigenetik ist eine Fachrichtung in der Biologie; sie befasst sich mit molekularen Mechanismen, die zu einem stärkeren oder schwächeren Ablesen von Genen führen, ohne dass die auf dem Gen gespeicherte Information dabei verändert wird. Stattdessen markieren bestimmte Biokatalysatoren (Enzyme) bestimmte Abschnitte auf der Erbsubstanz (DNA). Dieser Vorgang beeinflusst, im Unterschied zu genetischen Vorgängen, nicht die Struktur der DNA, sondern spielt sich oberhalb von dieser ab, d.h. auf übergeordneter Ebene („epi-“ - von griechisch: „über“), wird aber dennoch bei der Zellteilung weitergegeben. Durch solche epigenetischen Vorgänge steuern Zellen beispielsweise, welche Eiweiße sie produzieren, in welchen Mengen und wann.
Querverweise: Enzym
- Gen
- Genetik
- genetisch
- molekular
- DNA
Quelle:
Krebsmerkmale
Epilepsie
Erkrankung, die mit Krampfanfällen einhergeht; sie beruht auf Funktionsstörungen des Gehirns bzw. Entladungsstörungen von Nervenzellen, die durch unterschiedliche Faktoren ausgelöst werden können. Die Behandlung erfolgt in der Regel mit Antiepileptika. Insgesamt werden, je nach Ursache, Elektroenzephalographie-Eigenschaften und klinischem Erscheinungsbild, viele verschiedene Formen von epileptischen Anfällen unterschieden. Sie werden entsprechend unterschiedlich behandelt.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Eine Epilepsie kann z. B. durch einen Hirntumor ausgelöst werden (symptomatische Epilepsie) oder durch Elektrolytstörungen und/oder Fieber. Manche Zytostatika (z. B. Asparaginase, Ifosfamid) können als seltene Nebenwirkung ebenfalls Krampfanfälle verursachen.
Querverweise: Antiepileptikum
- Elektroenzephalographie
- Elektrolyt
- Zytostatikum
- Hirntumor
- Krampfanfälle
- Nervenzellen
Epilepsiechirurgie
Operativer Eingriff zur Entfernung eines krampfauslösenden Herdes im Gehirn oder zur Unterbindung der Ausbreitung von epileptischen Krampfanfällen
Querverweise: Epilepsie
- Krampfanfälle
- Gehirn
Epistaxis
Nasenbluten
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Nasenbluten kann im Rahmen einer Krebserkrankung Zeichen einer behandlungsbedürftigen Thrombozytopenie sein.
Querverweise: Thrombozytopenie
Epithelgewebe
geschlossener Zellverband, der in einer oder mehreren Schichten äußere oder innere Körperoberflächen auskleidet oder begrenzt; zu den Epithelgeweben gehören z. B. Haut, Schleimhäute von Mundhöhle, Speiseröhre, Magen und Darm, Auskleidung von Harnblase, Nierenbecken, Eileiter, Gebärmutter und Luftröhre. Epithelgewebe erfüllt als Deck- und Drüsengewebe folgende Funktionen: Schutz, Stoffaustausch und Reizaufnahme. Das Epithel ist neben Muskel-, Nerven- und Bindegewebe eine der vier Grundgewebearten.
Querverweise: Bindegewebe
- Zelle
- Nervengewebe
Epstein-Barr-Virus
(Abk.: EBV) syn. Humanes-Herpes-Virus 4 (HHV 4)
Erreger des Pfeifferschen-Drüsenfiebers
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Eine Infektion mit dem EBV wird als möglicher Risikofaktor für die Entstehung bestimmter maligner Lymphome (z. B. Hodgkin-Lymphom, Burkitt-Lymphom) diskutiert.
Querverweise: Infektion
- Lymphom
- Hodgkin-Lymphom
- Pfeiffer-Drüsenfieber
erbliche Krebssyndrome
syn. Krebsprädispositionssyndrome
Krankheitsbilder, die neben einem erhöhten Tumorrisiko auch verschiedenen Fehlbildungen und geistige Behinderung umfassen können. Nach heutigen Kenntnissen sind etwa 10 % der Kinder und Jugendlichen mit Krebs von einem erblichen (familiären) Krebssyndrom oder, korrekter, "Krebsprädispositionssyndrom" (Prädisposition bedeutet Veranlagung) betroffen. Zu den erblichen Krebsprädispositionssyndromen zählen unter anderem das Louis-Bar-Syndrom (= Ataxia teleangiectatica), das Beckwith-Wiedemann-Syndrom, das Down-Syndrom, das Hippel-Lindau-Syndrom, das Li-Fraumeni-Syndrom, das MEN-Syndrom, die Neurofibromatose und das WAGR-Syndrom. Auch die familiäre Form des Retinoblastoms gehört dazu.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Patienten mit Down-Syndrom haben z. B. ein erhöhtes Risiko, an einer Leukämie zu erkranken. Ein WAGR-Syndrom, Beckwith-Wiedemann-Syndrom, Denys-Drash-Syndrom oder die Neurofibromatose Typ 1 erhöhen u.a. das Risiko für einen Wilms-Tumor.
Querverweise: Ataxia teleangiectatica
- Down-Syndrom
- familiäre adenomatöse Polyposis
- Li-Fraumeni-Syndrom
- Neurofibromatose
- WAGR-Syndrom
- Retinoblastom
- Beckwith-Wiedemann-Syndrom
- Hippel-Lindau-Syndrom
- MEN-Syndrom
- Gorlin-Goltz-Syndrom
Ergotherapie
zusammenfassende Bezeichnung für Beschäftigungs- und Arbeitstherapie im Rahmen von Rehabilitationsmaßnahmen; sie kommt bei Beeinträchtigungen der Motorik, Sinnesorgane und/oder geistiger und psychischer Fähigkeiten, z.B. infolge einer Krebserkrankung und/oder ihrer Behandlung, zur Anwendung; Ziel ist die weitestmögliche Selbständigkeit des Patienten im täglichen Leben und (je nach Alter) im Beruf.
Querverweise: Rehabilitation
Erythem
Hautrötung, die durch eine verstärkte Durchblutung des Hautgewebes an der betroffenen Stelle hervorgerufen wird, zum Beispiel im Rahmen einer Entzündung. Das Erythem kann in unterschiedlicher Größe, Anordnung und Farbintensität, akut oder chronisch auftreten und kann u.a. mit Juckreiz / Schmerz und anderen Allgemeinsymptomen (wie Fieber, Abgeschlagenheit) einhergehen. Eine Rötung, die über 90 % der Körperoberfläche betrifft, wird als Erythrodermie bezeichnet.
Erythrodermie
Rötung der Haut am gesamten Körper (mehr als 90 % des Hautorgans), meist mit ausgeprägter Schuppenbildung und intensivem Juckreiz. Die Erkrankung geht mit einer Entzündungsreaktion und Gefäßerweiterung einher und kann infolge von Flüssigkeits-, Salz- Eiweiß- und Wärmeverlust sowie der erhöhten Gefahr von Folgeinfektionen erhebliche, zum Teil lebensbedrohliche, Auswirkungen auf den gesamten Organismus haben.
Die Erythrodermie ist keine eigenständige Erkrankung, sondern ein Symptom, das verschiedene Ursachen haben kann.
Erythropoese
syn. Erythrozytopoese
Vorgang der Bildung und Entwicklung der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) im Knochenmark durch Zellteilung und schrittweise Zellreifung; die kernlosen Erythrozyten entstehen dabei aus unreifen, zunächst kernhaltigen, später kernlosen Vorstufen (Retikulozyten). Die Erythropoese wird durch das Hormon Erythropoetin angeregt.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Die normale Erythropoese kann bei Patienten mit Krebserkrankungen, die das Knochenmark betreffen bzw. befallen haben (z.B. Leukämien; Knochenmarkmetastasen), gestört sein, so dass eine Anämie entsteht. Das gleiche gilt bei einer durch Zytostatika und/oder Strahlentherapie ausgelösten Beeinträchtigung der Knochenmarksfunktion (Knochenmarkdepression).
Querverweise: Anämie
- Erythrozyten
- Knochenmark
- Knochenmarkdepression
- Leukämie
- Metastase
- Strahlentherapie
- Zytostatika
Erythropoetin
(Abk.: EPO) syn. Erythropoietin
in der Niere gebildetes Hormon, das zusammen mit anderen Wachstumsfaktoren die Reifung der Blutzellen kontrolliert und die Bildung der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) beschleunigt; Erythropoetin kann heute gentechnisch hergestellt und als Medikament eingesetzt werden, um die Bildung der Erythrozyten anzuregen.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Die Produktion von Erythropoetin kann bei Störungen der Nierenfunktion vermindert sein und zur Blutarmut (Anämie) führen. Andererseits kann bei manchen Tumoren, welche selbst Erythropoetin bilden, die Gesamt-Erythropoetinkonzentration erhöht sein. (Im Kindes- und Jugendalter kommen solche Tumoren eher selten vor.) Bei der Behandlung bestimmter Anämieformen hat sich die Gabe von Erythropoetin bewährt.
Querverweise: Anämie
- Differenzierung
- Tumor
- Erythrozyten
- Hormon
Erythrozyten
(Abk.: Ery's) syn. rote Blutkörperchen; rote Blutzellen
rote Blutkörperchen, die häufigsten Zellen im Blut, sie dienen vor allem dem Sauerstoff-Transport im Organismus; Erythrozyten werden im Knochenmark gebildet (Erythropoese). Für die Bindung und den Transport des in der Lunge aufgenommenen Sauerstoffs ist der rote Blutfarbstoff (Hämoglobin) im Inneren der Erythrozyten verantwortlich. Sind rote Blutkörperchen nicht in ausreichender Menge vorhanden oder, aus Mangel an Hämoglobin, nicht funktionstüchtig, spricht man von einer Anämie, einer Blutarmut.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Bei manchen bösartigen Erkrankungen, v.a. Leukämien und Non-Hodgkin-Lymphomen, kann die Zahl der roten Blutkörperchen gegenüber gesunden Menschen vermindert sein (Anämie). Auch die Behandlung einer Krebserkrankung (v.a. Chemotherapie) kann durch Beeinträchtigung des blutbildenden Systems im Knochenmark zu einer verringerten Erythrozytenzahl führen. Die Zahl der Erythrozyten und anderer Blutzellen wird im Blutbild überprüft. Die Oberfläche der Erythrozyten trägt die verschiedenen Blutgruppenmerkmale (A, B, AB und 0) sowie die Rhesusfaktoren positiv (Rh+) und negativ (Rh-), die bei einer Bluttransfusion berücksichtigt werden müssen.
Querverweise: Anämie
- Blutbild
- Erythropoese
- Hämoglobin
- Zellkern
- Non-Hodgkin-Lymphom
- Chemotherapie
- Knochenmark
- Leukämie
- Blutgruppe
Hauptinformationsseite:
Die Bestandteile des Blutes
Erythrozytenkonzentrat
syn. Bluttransfusion
Als Erythrozytenkonzentrat wird eine Bluttransfusion bezeichnet, die aus roten Blutkörperchen (Erythrozyten) besteht. Sie wird entweder von fremden Blutspendern oder aus dem eigenen Blut gewonnen (Eigenblutspende). Nach der Blutspende wird das sogenannte Vollblut noch in das Blutserum und die Erythrozyten getrennt. Zusätzlich werden die weißen Blutzellen (Leukozyten) herausgefiltert, um die Verträglichkeit zu erhöhen. Erythrozytenkonzentrate müssen mit der Blutgruppe des Empfängers verträglich sein. Um das zu gewährleisten, muss die Blutgruppe des Empfängers bekannt sein. Zur Sicherheit wird direkt vor der Verabreichung des Erythrozytenkonzentrats eine Probe auf die Verträglichkeit von Spenderblut und dem Blut des Empfängers durchgeführt, der sogenannte "Bedsite-Test".
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Erythrozytenkonzentrate werden zum Ersatz fehlender Erythrozyten bei akuten oder chronischen Anämien / Blutarmut (z. B. nach Chemotherapien, bei angeborenen oder erworbenen Erkrankungen der Blutbildung oder bei starkem Blutverlust ) eingesetzt.
Querverweise: Anämie
- Bluttransfusion
Erythrozytopenie
Verminderung der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) im Blut
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: siehe Anämie
Querverweise: Anämie
- Erythropoese
- Erythrozyten
Evans-Syndrom
Das Evans-Syndrom ist eine sehr seltene Erkrankung (Vorkommen ca. 1:1.000 000) des Abwehrsystems (Autoimmunerkrankung). Wie diese Erkrankung ausgelöst wird, ist noch unbekannt. Die körpereigene Abwehr bekämpft die eigenen roten Blutzellen und die Blutplättchen. In der Folge kommt es zu einer Blutarmut (Anämie) und zu einer erhöhten Blutungsneigung.
evozierte Potentiale
Untersuchungsmethode, mit der die Leitfähigkeit und damit die Funktionsfähigkeit von Nervenbahnen getestet werden kann; das Prinzip beruht auf einer kontrollierten Reizung eines Sinnesorgans oder peripheren Nervs (zum Beispiel Augen, Gehör, Tastsinn der Haut) und der Überprüfung der dadurch ausgelösten Reizantwort (elektrische Potenzial) in verarbeitenden Regionen des Zentralnervensystems.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Die Methode wird vor allem in der Diagnostik von Tumoren des Zentralnervensystems (ZNS) eingesetzt, um Hinweise auf Art und Ort einer Erkrankung im Gehirn oder Rückenmark zu erhalten. Die Messung evozierter Potentiale erfolgt im Rahmen einer Elektroenzephalographie (EEG). Dabei werden während der EEG-Ableitung zum Beispiel die Augen durch Bilder, Muster oder Lichtblitze (visuell evozierte Potentiale), das Gehör durch akustische Signale (akustisch evozierte Potentiale) oder die Haut durch Berührungsreize (somato-sensibel evozierte Potentiale) gereizt. Ersteres spielt insbesondere bei Tumoren der Sehbahnregion eine Rolle, Akustisch und somato-sensibel evozierte Potentiale können bei Tumoren des Kleinhirns, Hirnstamms oder Rückenmarks von Bedeutung sein.
Querverweise: Diagnostik
- Elektroenzephalographie
- Zentralnervensystem
- Nervenzellen
Ewing-Sarkom
Vom Knochen (selten von Weichteilgeweben) ausgehendes hochmalignes (bösartiges) Sarkom; zweithäufigster bösartiger Knochentumor im Kindes- und Jugendalter (nach dem Osteosarkom), v.a. ab dem zweiten Lebensjahrzehnt auftretend
Querverweise: Osteosarkom
- Sarkom
exokrin
nach außen abgebend: exokrine Drüsen geben ihre Stoffe über einen Ausführgang an äußere oder innere Oberflächen ab (z. B. an die Haut bzw. in den Darm oder Urogenitaltrakt). Gegenteil: endokrin
Querverweise: endokrin
Exophthalmus
krankhaftes ein- oder beidseitiges Hervortreten des Augapfels aus der Augenhöhle
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Krankheitszeichen bei Tumoren im Bereich der Augenhöhle (z. B. Retinoblastom; Rhabdomyosarkom)
Querverweise: Retinoblastom
- Rhabdomyosarkom
Exsikkose
Austrocknung durch Abnahme des Körperwassers (Dehydratation)
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Kann eine mögliche Komplikation oder Nebenwirkung, z.B. im Rahmen einer Krebsbehandlung, sein. Eine Exsikkose kann z.B. bei einer Störung der Nierenfunktion mit gesteigerter Wasserabgabe durch die Niere zur Dehydratation und Schädigung von Körperorganen führt, wenn keine ausgleichende Flüssigkeitszufuhr erfolgt. Auch Durchfallerkrankungen können zur Exsikkose führen. Generell sind Kleinkinder und Säuglinge aufgrund ihres hohen Flüssigkeitsumsatzes besonders gefährdet.
Querverweise: Tumorlyse-Syndrom
exspiratorisch
die Ausatmung betreffend
Exstirpation
(meist operative) Entfernung eines umschriebenen Gewebeteils (z.B. erkranktes Organ oder Organteil)
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: operative Entfernung eines gut abgegrenzten Tumors bzw. tumorverdächtigen Gewebeabschnitts im Rahmen der Behandlung bzw. Diagnostik von Tumor- bzw. Krebserkrankungen
externe Ventrikeldrainage
kleiner neurochirurgischer Eingriff, bei dem überschüssige Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit aus den Hirnwasserkammern (Hirnventrikeln) nach außen abgeleitet wird
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Diese Maßnahme kann z. B. notwendig werden, wenn ein Tumor den Abfluss des Hirnwassers m Zentralnervensystem so behindert, dass der Druck im Gehirn stark ansteigt und ein Wasserkopf (Hydrocephalus) entsteht.
Querverweise: Hirnventrikel
- Neurochirurgie
- Zentralnervensystem
- Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit
- Wasserkopf
Hauptinformationsseite:
extrakorporale Membranoxygenierung
(Abk.: ECMO)
Diese Therapie kommt zum Einsatz, wenn die eigene Lunge des Patienten nicht in der Lage ist, den lebensnotwendigen Gasaustausch im Blut zu vollbringen. Mit Hilfe der extrakorporalen Membranoxygenisierung (ECMO) ist es möglich, die Lunge des Neugeborenen / Kindes vorübergehend durch eine Membranlunge außerhalb des Körpers zu ersetzen.
Extrakorporale Photopherese
(Abk.: ECP)
eine Form der Apherese, bei der das Blut bzw. bestimmte Blutzellen (zum Beispiel T-Lymphozyten) mit lichtaktivierbaren Medikamenten behandelt wird, welche anschließend mit UV-Licht aktiviert werden; anschließend werden die so behandelten Zellen dem Patienten wieder injiziert oder infundiert. Die Lichtaktivierung führt zur irreparablen Schädigung der behandelten Zellen.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Die Extrakorporale Photophorese (ECP) kann nach einer allogenen Stammzelltransplantation zur Behandlung einer Spender-gegen-Empfänger-Reaktion (Graft-versus-Host Disease, GvHD) zum Einsatz kommen und dient der Zerstörung von Spender-Lymphozyten (T-Lymphozyten), die die GvHD in erster Linie hervorrufen.
Querverweise: allogene Stammzelltransplantation
- T-Lymphozyten
- UV-Strahlen
- Spender-gegen-Empfänger-Reaktion
- Apherese
Hauptinformationsseite:
Spender-gegen-Empfänger-Reaktion (GvHD)
Extubation
Herausziehen des Schlauches (Tubus) aus der Luftröhre nach Beendigung einer Narkose oder bei Wegfall der Indikation zur Intubation und Beatmung
Querverweise: Indikation
- Intubation
- Narkose
Exzision
chirurgische (operative) Maßnahme; Ausschneiden von Gewebe oder Gewebeteilen (z.B. Tumoren) ohne Rücksicht auf Organgrenzen oder Gewebestrukturen