Das Diagnosegespräch
Autor: Barbara Grießmeier, Agathe Schwarzinger, erstellt am: 14.05.2021, Zuletzt geändert: 17.05.2021
Sobald alle notwendigen Untersuchungen Ihres Kindes abgeschlossen sind und die schriftlichen Befunde vorliegen, werden die ÄrztInnen der Klinik gemeinsam die Diagnose Ihres Kindes stellen. Dies bedeutet, dass VertreterInnen aller beteiligten Fachdisziplinen (meist im Rahmen einer Tumorkonferenz beziehungsweise eines Tumorboards) zweifelsfrei feststellen, wie genau die Krankheit Ihres Kindes heißt und wie sie behandelt werden soll. Eine solche Entscheidung wird also nie von einem einzelnen Arzt/ einer Ärztin getroffen, sondern ist das Ergebnis ausführlicher Diskussionen zwischen mehreren ExpertInnen. Häufig sind ÄrztInnen einer zweiten Klinik (meist der Referenzklinik) in die Entscheidung eingebunden.
Dieser Prozess kann im Falle einer Leukämie nur wenige Stunden oder Tage dauern, im Falle eines Tumors manchmal sogar mehrere Wochen. Diese Zeit ist notwendig, um alle Zweifel auszuräumen und um dafür zu sorgen, dass Ihr Kind genau die Behandlung bekommt, die am besten passt.
Anschließend findet dann das sogenannte Aufklärungs- oder Diagnosegespräch statt, in dem Sie und auch Ihre Tochter/Ihr Sohn alle Informationen zur Erkrankung und Behandlung erhalten. Dieses Gespräch wird normalerweise außerhalb des „Tagesgeschäfts“ geplant, damit auch ausreichend Zeit zur Verfügung steht. Die MitarbeiterInnen der Klinik werden versuchen, dafür einen ruhigen Raum zu finden, damit man alle Themen in Ruhe besprechen kann. Diese Gespräche können oft eine Stunde oder auch länger dauern.
Nach Tagen oder sogar Wochen der Unsicherheit und des Wartens ist das Gespräch, in dem Sie ausführliche Informationen über die Diagnose und die Behandlung Ihres Kindes bekommen, natürlich von sehr großer Bedeutung. Neben der für Sie wichtigsten Frage – „Wird mein Kind gesund?“ - geht es um eine Vielzahl von Detailinformationen zur Behandlung, die Sie innerhalb kürzester Zeit aufnehmen sollen. Wahrscheinlich wird das alles starke Emotionen in Ihnen auslösen, denn die Angst um das Leben Ihres Kindes steht ja zunächst absolut im Vordergrund. Nehmen Sie sich etwas zum Schreiben mit, damit Sie sich Notizen machen und wichtige Punkte festhalten können.