Veröffentlichungen für Wissenschaftler, Ärzte und anderes medizinisch-wissenschaftliches Personal
Autor: Dr. med. habil. Gesche Tallen, Zuletzt geändert: 27.02.2019
Inhaltsverzeichnis
Für das medizinische Fachpersonal gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, sich über den neusten Stand der Forschung zu informieren.
Medizinisch-wissenschaftliche Fachzeitschriften
Wichtige und einflussreiche Fachzeitschriften für Kinderonkologen sind beispielsweise solche, die ausschließlich über neue Erkenntnisse aus der (pädiatrisch-) onkologischen Grundlagen- und klinischen Forschung (s. Grundlagenforschung bzw. Klinische Forschung) berichten. Hierzu zählen die Fachzeitschriften „Medical and Pediatric Oncology“, „Pediatric Blood and Cancer“, „Journal of Clinical Oncology“, „Blood“, „Leukemia and Lymphoma“„Cancer Research“, „Oncogene“, „Cancer“, „European Journal of Cancer“, „International Journal of Cancer“ Daneben gibt es noch hoch renommierte Zeitschriften, die bahnbrechende, neue Erkenntnisse aus der gesamten Medizin mitteilen wie „The Lancet“ , „The New England Journal of Medicine“ und „Nature Medicine“.
In Online-Bibliotheken wie PubMed sind wissenschaftliche Artikel der oben genannten Fachzeitschriften aufgeführt und meist mit einer Zusammenfassung (Abstrakt) versehen. Zum geringeren Teil sind die Artikel dort auch frei verfügbar.
Wissenschaftliches Publizieren, Erläuterung zweier Fachbegriffe zur Messung der Relevanz einer Veröffentlichung:
- Impact Factor (englisch für „Einfluss“): Die Beurteilung wissenschaftlicher Publikationsleistungen erfolgt anhand des “Impact-Faktors” einer Fachzeitschrift. Dabei handelt es sich um eine Zahl, die angibt, wie oft Artikel aus einer bestimmten Fachzeitschrift in anderen Veröffentlichungen pro Jahr erwähnt (zitiert) werden. Der Impact-Faktor informiert also nicht über die inhaltliche Qualität der Artikel einer Zeitschrift. Er spiegelt vielmehr wider, wie oft die Artikel zitiert werden, das heißt, welchen Einfluss diese Zeitschrift auf die Kommunikation zwischen Wissenschaftlern hat.
Die Zeitschrift „The Lancet“ hat beispielsweise einen sehr hohen Impact-Faktor (47.8 im Jahr 2016). Das bedeutet, dass in 2016 sehr viele Forschungsarbeiten, die im Lancet-Magazin veröffentlicht sind, in anderen Publikationen zitiert wurden. Dies bedeutet aber nicht automatisch, dass Zeitschriften mit niedrigeren Impact-Faktoren schlechte Forschung veröffentlichen, sondern eher, dass diese Zeitschriften seltener beziehungsweise nur in bestimmten Fachkreisen gelesen und daher insgesamt auch seltener zitiert werden. Der Impact-Factor wird vom Institut für Wissenschaftsinformation („Institute for Scientific Information, ISI“), einer akademischen non-Profit-Organisation, ermittelt und über die Datenbank Journal Citation Reports (JCR) herausgegeben. ISI ermittelt nur die Impact-Faktoren von in der „Web of Science-Datenbank“ gelisteten Zeitschriften (auch „Web-of-knowledge“ genannt: www.webofknowledge.com/).
- Peer-Review-Verfahren (englisch peer = Gruppe, review = gegenlesen): Vor einer Veröffentlichung begutachten und bewerten unabhängige Experten die Qualität einer wissenschaftlichen Arbeit zur Kontrolle und Sicherung der Inhalte. Peer Review-Verfahren sind notwendig, um die Qualität einer Publikation zu beurteilen.
Leitlinien
Aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse und im Rahmen von Therapieoptimierungsstudien bewährte Diagnose-, Behandlungs- und Nachsorge-Konzepte in der Pädiatrischen Onkologie werden als Leitlinien veröffentlicht. Diese sollen für mehr Sicherheit in der klinischen Praxis sorgen. Die Leitlinien der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) werden von Expertengruppen verfasst und regelmäßig gemäß dem neuesten Wissensstand aktualisiert. Leitlinien sollen vor allem Ärzte bei bestimmten Entscheidungsfindungen unterstützen. Wichtige AWMF-Leitlinien für die pädiatrische Onkologie finden sich hier unter der Registernummer 25 (Leitlinien der Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie).
Medizinische Kongresse und Tagungen
Wissenschaftler und Experten tauschen sich regelmäßig auf Kongressen und Tagungen aus, zu den wichtigsten Meetings im Bereich der Pädiatrischen Onkologie gehören:
- Kongress der Internationalen Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie (SIOP
- Kongress der Europäischen Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie – (SIOP-Europe)
- Kongress der Internationalen Berlin-Frankfurt-Münster-Studiengruppe (IBFM-Study Group
- Tagungen der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie/Hämatologie (GPOH
- Tagungen des Deutschen Hirntumor-Forschungs- und –Behandlungs-Netzwerks (HIT-Netzwerk). Veranstalter: Deutsche Kinderkrebsstiftung.
Weitere wichtige Termine und Veranstaltungen in der Pädiatrischen Onkologie sind im Terminkalender von kinderkrebsinfo.de.
Wichtig zu wissen: Auf regionalen, nationalen und internationalen Kongressen und Tagungen werden die neuesten Erkenntnisse aus Grundlagen- und klinischer Forschung aus der Pädiatrischen Onkologie von den Experten vorgetragen und unter den Teilnehmern, darunter oft auch Patienten und Angehörige, diskutiert.