Pathomechanismus
Autor: Jan-Henning Klusmann, erstellt 22.02.2004, Redaktion: Prof. Dr. med. Ursula Creutzig, Zuletzt geändert: 14.04.2005
Der Pathomechanismus der Hämorrhagie oder Leukostase ist noch nicht vollständig geklärt (1-3). Man nimmt an, dass es aufgrund der Hyperleukozytose und der Adhäsion der Blasten zur Bildung von Aggregaten und Thromben kommt, die eine Obstruktion der kleinen Gefäße in der Lunge, im Gehirn oder in anderen Organen hervorrufen (1;4). Weiterhin können die leukämischen Blasten die Gefäßwände infiltrieren und somit Blutungen verursachen (1;4). Durch die erhöhte Viskosität kann es zu einer Hypoperfusion des Gehirn, der Lunge und der anderen Organe kommen (1;4). Porcu et al 2002 (2) sind der Meinung, dass die Aggregatbildung der Blasten und ihre chemotaktische Bindung an Zytokine in der Gefäßwand eher Komplikationen herbeiführen als die Höhe der Leukozytenzahl. Dieses könnte erklären, warum einige Patienten eher eine Leukostase entwickeln als andere (2).