Verlaufsdiagnostik: Welche Untersuchungen sind während der Therapie erforderlich?
Autor: Maria Yiallouros, Dr. med. habil. Gesche Tallen, erstellt am: 25.07.2007, Zuletzt geändert: 24.02.2020
Im Verlauf der Behandlung sind immer wieder Untersuchungen notwendig, um das Ansprechen der Erkrankung auf die Therapie und das Befinden des Patienten zu überprüfen. Im Mittelpunkt stehen regelmäßige körperliche Untersuchungen sowie bildgebende Verfahren (in der Regel Magnetresonanztomographie, in Ausnahmefällen Computertomographie).
Eine erste Magnetresonanztomographie (MRT) des Gehirns ist frühzeitig, in der Regel innerhalb der ersten 24 bis 48 Stunden nach einer Operation erforderlich, um das Ausmaß der Tumorentfernung und, gegebenenfalls, die Resttumorgröße zu bestimmen. Dazu wird eine spezielle MRT, die so genannte Subtraktions-MRT, durchgeführt. Auch während einer Chemotherapie oder Strahlentherapie sowie im Anschluss daran finden Untersuchungen des Gehirns mittels MRT statt. Wenn zum Zeitpunkt der Erstdiagnose das Rückenmark befallen war oder ein entsprechender Verdacht besteht, wird auch dieses mit Hilfe bildgebender Verfahren (MRT, seltener CT) regelmäßig überprüft. Unter Umständen kann in diesem Fall auch eine Lumbalpunktion erforderlich sein, um die Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit (Liquor) auf das Vorhandensein von Tumorzellen zu überprüfen.
Je nach Tumorort und -größe sowie Art der Behandlung fallen weitere Untersuchungen an. Dazu zählen zum Beispiel regelmäßige Augenuntersuchungen (insbesondere während und nach einer Chemotherapie und generell bei Patienten mit einem Gliom der Sehbahn oder des Hypothalamus) sowie HNO-ärztliche Untersuchungen (zum Beispiel vor einer Bestrahlung beziehungsweise vor Beginn eines Chemotherapieblocks).
Außerdem werden regelmäßige Laboruntersuchungen (an Blut- und Urinproben) und Hormonuntersuchungen durchgeführt, um das Blutbild und die Funktionen der inneren Organe (wie Nieren und Leber) beziehungsweise der Hormondrüsen zu überprüfen und dadurch mögliche Nebenwirkungen der Behandlung frühzeitig zu erkennen. Hinzu kommen gegebenenfalls verschiedene neurophysiologische und neuropsychologische Testverfahren, um eine möglicherweise erfolgte Schädigung des Gehirns durch den Tumor oder die Therapie feststellen zu können.
Die Ergebnisse der verlaufsdiagnostischen Untersuchungen fließen unmittelbar in die weitere Behandlungsplanung mit ein. Einzelheiten zu den oben genannten Untersuchungen finden Sie im Kapitel "Erstdiagnose".