Häufigkeit: Wie oft kommt ein Medulloblastom / Embryonaler, nicht-rhabdoider ZNS-Tumor / Pineoblastom vor?

Autor: Dr. med. habil. Gesche Tallen, Maria Yiallouros, erstellt am: 05.11.2010, Redaktion: Maria Yiallouros, Zuletzt geändert: 05.05.2020

Medulloblastom

Medulloblastome machen etwa 3 % aller Krebserkrankungen im Kindes- und Jugendalter aus. Mit einem Anteil von etwa 12 % sind sie die häufigsten ZNS-Tumoren bei Kindern und Jugendlichen. In Deutschland erkranken pro Jahr etwa 55 Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren neu an einem Medulloblastom. Dies entspricht einer Häufigkeit von fünf Neuerkrankungen pro 1.000.000 Kinder / Jugendliche.

Medulloblastome treten am häufigsten in den ersten neun Lebensjahren auf. Das Durchschnittsalter der Patienten zum Zeitpunkt der Diagnosestellung liegt zwischen sechs und sieben Jahren. Jungen sind häufiger betroffen als Mädchen (Geschlechterverhältnis etwa 1,8 : 1). Gelegentlich kommt das Medulloblastom auch bei jungen Erwachsenen vor [KAA2019].

Embryonale, nicht-rhabdoide ZNS-Tumoren (bislang ZNS-PNET) / Pineoblastome

Embryonale, nicht-rhabdoide ZNS-Tumoren und Pineoblastome kommen im Kindes- und Jugendalter sehr selten vor. Sie machen insgesamt etwa 2 % aller ZNS-Tumoren aus. In Deutschland erkranken pro Jahr etwa zehn Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren neu an einem embryonalen ZNS-Tumor / Pineoblastom. Embryonale ZNS-Tumoren treten vor allem bei Kindern in den ersten Lebensjahren auf – das mittlere Erkrankungsalter liegt zwischen drei und vier Jahren. Jungen sind etwa gleich häufig betroffen. An einem Pineoblastom erkranken insbesondere Kinder und junge Erwachsene [KAA2019] [MYN2017].