Welche Nachsorgeuntersuchungen sind erforderlich?
Autor: Maria Yiallouros, erstellt am: 23.03.2007, Zuletzt geändert: 23.04.2020
Konnte durch die Behandlung die Krankheit erfolgreich behandelt oder stabilisiert werden, wird das Behandlungsteam den Patienten beziehungsweise seine Angehörigen nach Therapieende bitten, sich zu regelmäßigen Nachsorgeuntersuchungen in der Klinik einzufinden.
Wichtig: Die empfohlenen Termine sollten unbedingt wahrgenommen werden, denn die regelmäßige Kontrolle bietet die Sicherheit, dass gegen ein erneutes Auftreten der Erkrankung, aber auch gegen mögliche Begleit- und Folgeerkrankungen schnell eingeschritten wird.
Untersuchungen zur Rezidivüberwachung
Im Mittelpunkt der Nachsorge stehen vor allem das regelmäßige Gespräch mit dem Arzt, umfassende körperliche Untersuchungen sowie Blut- und Urinuntersuchungen. Dazu kommen, in regelmäßigen Abständen, Kontrolluntersuchungen durch bildgebende Verfahren (in der Regel eine Magnetresonanztomographie (MRT) des Gehirns, gegebenenfalls auch des Rückenmarks).
Eine erste Kontroll-MRT des Gehirns (kraniales MRT) wird gewöhnlich etwa sechs Wochen nach Abschluss der Behandlung (Erhaltungschemotherapie) durchgeführt. Weitere bildgebende Untersuchungen zur Rezidivkontrolle finden im ersten und zweiten Jahr nach Therapieende alle drei Monate, im dritten und vierten Jahr halbjährlich und im fünften Jahr einmal statt. Über die Häufigkeit von Untersuchungen bis zum zehnten Jahr und darüber hinaus entscheidet der Arzt individuell.
Untersuchungen zur Spätfolgenkontrolle
Die Behandlung eines hochmalignen Glioms kann mit Spätfolgen verbunden sein. Aus diesem Grund erfolgen nach Abschluss der Therapie verschiedene Untersuchungen, die der Spätfolgenkontrolle dienen. Die Art und die Häufigkeit dieser Untersuchungen richten sich nach dem Ausgangsbefund und der Art und Intensität der Behandlung.
Nach einer Chemotherapie und Strahlentherapie können zum Beispiel regelmäßige augen- und ohrenärztliche Untersuchungen erforderlich sein, nach strahlentherapeutischer Behandlung auch eine Überprüfung der Lungenfunktion, der Herzfunktion (Elektrokardiographie, Herzecho) oder der Schilddrüse. Da der Hormonhaushalt des Patienten sowohl durch den Tumor selbst als auch durch seine Behandlung beeinträchtigt sein kann, ist (je nach Sitz des Tumors sowie Ausmaß der Operation und Auswirkung der anschließenden Therapie) eine regelmäßige Untersuchung bestimmter Hormone insbesondere Geschlechtshormone, Wachstumshormon) wichtig. Neurophysiologische und -psychologische Untersuchungen können hinzukommen.
Einzelheiten zu den oben genannten Untersuchungen finden Sie im Kapitel "Erstdiagnose".
Einen Überblick über mögliche Nachsorgeuntersuchungen bieten die Nachsorgepläne für Patienten mit hochmalignem Gliom.
Ergeben sich nach Abschluss der Therapie durch die oben genannten Kontrolluntersuchungen oder durch bestimmte Symptome Hinweise auf einen Krankheitsrückfall (Rezidiv), sind erneute umfassende Untersuchungen notwendig, um die Diagnose zu sichern und die Ausbreitung der Erkrankung zu bestimmen. Weitere Informationen zur Diagnose eines Rezidivs erhalten Sie im Kapitel "Krankheitsrückfall".