Verlaufsdiagnostik: Welche Untersuchungen sind während der Therapie erforderlich?

Autor: Maria Yiallouros, erstellt am: 23.03.2007, Zuletzt geändert: 24.04.2020

Im Verlauf der Behandlung sind immer wieder Untersuchungen notwendig, um den Erfolg der Therapie und das Befinden des Patienten zu überprüfen. Im Mittelpunkt stehen regelmäßige körperliche Untersuchungen, Blutbildkontrollen sowie bildgebende Verfahren (insbesondere die Magnetresonanztomographie).

Die Blutbildkontrollen dienen vor allem der Überwachung der roten Blutkörperchen und der Blutplättchen während der Strahlentherapie und Chemotherapie. Sinken die Zahlen unter einen bestimmten Normwert, so kann gegebenenfalls ein Ersatz von Blutbestandteilen erforderlich sein.

Eine erste Magnetresonanztomographie (MRT) des Gehirns ist frühzeitig, das heißt, innerhalb der ersten 72 Stunden nach einer Operation erforderlich, um das Ausmaß der Tumorentfernung und, gegebenenfalls, die Resttumorgröße zu bestimmen. Die Untersuchung dient als Ausgangspunkt für die weitere Therapie und die Verlaufskontrolle. Auch während der Chemotherapie und Strahlentherapie sowie im Anschluss daran finden Untersuchungen des Gehirns mittels MRT statt.

Wenn zum Zeitpunkt der Erstdiagnose das Rückenmark befallen war oder ein entsprechender Verdacht besteht, wird auch dieses mit Hilfe bildgebender Verfahren (MRT, seltener CT) überprüft. Unter Umständen kann in diesem Fall auch eine Lumbalpunktion erforderlich sein, um die Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit (Liquor) auf das Vorhandensein von Tumorzellen zu überprüfen.

Je nach Tumorort und -größe sowie Art der Behandlung fallen weitere Untersuchungen an. Dazu zählen zum Beispiel regelmäßige HNO-ärztliche Untersuchungen (zum Beispiel vor einer Bestrahlung oder vor Beginn eines Chemotherapieblocks) sowie Augenuntersuchungen (insbesondere während und nach einer Chemotherapie und generell bei Patienten mit einem malignen Gliom der Sehbahn oder des Hypothalamus). Außerdem werden regelmäßige Laboruntersuchungen (an Blut- und Urinproben) und Hormonuntersuchungen durchgeführt, um die Funktionen der inneren Organe (wie Nieren und Leber) beziehungsweise der Hormondrüsen zu überprüfen und dadurch mögliche Nebenwirkungen der Behandlung frühzeitig zu erkennen. Hinzu kommen gegebenenfalls verschiedene neurophysiologische und neuropsychologische Testverfahren, um eine Schädigung des Gehirns durch den Tumor oder die Therapie feststellen zu können.

Die Ergebnisse der verlaufsdiagnostischen Untersuchungen fließen unmittelbar in die weitere Behandlungsplanung mit ein. Einzelheiten zu den oben genannten Untersuchungen finden Sie im Kapitel "Erstdiagnose".

Ergeben sich im Laufe der Therapie oder nach Abschluss der Behandlung durch verschiedene Kontrolluntersuchungen (zum Beispiel neurologische Untersuchungen, bildgebende Verfahren oder durch bestimmte Symptome Hinweise auf einen Krankheitsrückfall (Rezidiv), müssen erneut Untersuchungen durchgeführt werden. Weitere Informationen dazu finden im Kapitel "Krankheitsrückfall".