Welche Behandlungsmethoden sind erforderlich?
Autor: Maria Yiallouros, erstellt am: 17.10.2011, Zuletzt geändert: 17.07.2020
Die Behandlung eines Patienten mit Neuroblastom richtet sich nach seiner individuellen Krankheitssituation und der Wahrscheinlichkeit eines Krankheitsrückfalles. Bei manchen Patienten kann eine alleinige Operation zur Entfernung des Tumors oder zur Gewinnung einer Gewebeprobe ausreichend sein, bei anderen müssen mehrere Therapiemethoden miteinander kombiniert werden, um die Heilungschancen zu verbessern.
Zu den Behandlungsmethoden bei einem Neuroblastom gehören die Operation, die Chemotherapie, die Strahlentherapie, die Hochdosis-Chemotherapie mit nachfolgender autologer Stammzelltransplantation und die Immuntherapie mit Antikörpern. Weitere Therapieverfahren können ergänzend zum Einsatz kommen, zum Beispiel die MIBG-Therapie und die Differenzierungstherapie mit Retinsäure.
Welche der genannten Verfahren in Frage kommen und in welcher Kombination, hängt in erster Linie von der Ausdehnung und Operabilität des Tumors, seinem Wachstumsverhalten sowie vom Alter des Patienten ab (siehe Kapitel „Therapieplanung“). Je weiter die Krankheit fortgeschritten ist und je größer das Risiko eines aggressiven Tumorwachstums oder auch eines Krankheitsrückfalles nach erfolgter Therapie ist, umso komplexer und intensiver wird letztlich die Therapie sein. [EGG2018a] [SIM2017] [SIM2019]
Die Behandlung erfolgt entsprechend nach unterschiedlichen (risikoangepassten) Therapieplänen:
- Bei Patienten mit einem Niedrigrisiko-Neuroblastom beschränkt sich die Behandlung in der Regel auf eine Operation zur Entfernung des Tumors. Häufig ist aufgrund der hohen Rate an spontanen Tumorrückbildungen auch nur eine Gewebeentnahme (Biopsie) erforderlich, an die sich eine engmaschige Kontrolle des Tumors und der Tumormarker anschließt.
- Die Therapie eines Patienten mit mittlerem Risiko besteht in der Regel aus einer Operation und Chemotherapie.
- Das Behandlungskonzept für Patienten mit Hochrisiko-Neuroblastom ist sehr umfangreich. Es beinhaltet die Operation, die Chemotherapie, die Bestrahlung sowie die Hochdosis-Chemotherapie und nachfolgende autologe Stammzelltransplantation und die Immuntherapie mit Antikörpern. Weitere Therapieverfahren können ergänzend eingesetzt werden, zum Beispiel die Behandlung mit radioaktiv markiertem Methyljodbenzylguanidin (131-IMIBG-Therapie) und, im Rahmen von Studien, eine Differenzierungstherapie mit Retinsäure.
Ausführliche Informationen zu den verschiedenen Behandlungsgruppen und Therapieplänen erhalten Sie im Kapitel „Ablauf der Behandlung“.
Da die Behandlung eines Neuroblastoms mit Nebenwirkungen einhergehen kann, erfolgen während der Behandlung unterstützende Therapiemaßnahmen (Supportivtherapie), die der Vorbeugung und/oder Behandlung dieser Begleiteffekte dienen. Hier finden Sie Informationen zur Supportivtherapie sowie Empfehlungen für zu Hause.