Therapieplanung: Wie werden Hodgkin-Lymphome eingeteilt und nach welchen Kriterien werden Behandlungsstrategie und -intensität festgelegt?
Autor: Maria Yiallouros, erstellt am: 04.02.2009, Zuletzt geändert: 17.06.2021
Das Hodgkin-Lymphom ist keine einheitliche Erkrankung, sondern umfasst verschiedene Unterformen, die sich zum Teil hinsichtlich ihres Krankheitsverlaufs, ihrer Heilungsaussichten (Prognose) und ihrer Therapierbarkeit voneinander unterscheiden.
Um eine möglichst individuelle, auf den Patienten zugeschnittene (risikoadaptierte) Behandlung durchführen zu können, ist daher nach der Diagnosestellung eine genaue Therapieplanung erforderlich. Das Behandlungsteam berücksichtigt dabei verschiedene Faktoren, die die Prognose des Patienten beeinflussen (so genannte Risiko- oder Prognosefaktoren).
Wichtige Prognosefaktoren und somit auch wichtige Kriterien bei der Behandlungsplanung sind:
- Feingewebliche Form (Subtyp) des Hodgkin-Lymphoms: Sie entscheidet darüber, nach welchem Therapieprotokoll beziehungsweise welcher Therapieoptimierungsstudie der Patient behandelt wird.
- Krankheitsstadium: Die Ausbreitung der Erkrankung in- und außerhalb des lymphatischen Gewebes und das Vorhandensein oder Nicht-Vorhandensein weiterer Stadien-definierender Faktoren (B-Symptome, erhöhte Blutsenkungsgeschwindigkeit, große Tumormasse [engl. "bulky disease"]) sind ausschlaggebend dafür, welcher Therapiegruppe beziehungsweise welchem Therapielevel der Patient zugeordnet wird. Derzeit werden drei Therapiegruppen/-level unterschieden: für Patienten mit frühen, mittleren und fortgeschrittenen Krankheitsstadien. In den verschiedenen Therapiegruppen/-leveln ist die Behandlung unterschiedlich intensiv. Auf diese Weise können die Heilungschancen auch bei Patienten mit fortgeschrittener Erkrankung noch positiv beeinflusst werden.
- Ansprechen der Erkrankung auf die Chemotherapie: Dies ist ein wichtiges Kriterium dafür, ob eine Strahlentherapie erforderlich ist oder nicht.
Im Anschluss finden Sie Informationen zur feingeweblichen Einteilung der Hodgkin-Lymphome sowie zu Krankheitsstadien und Therapieansprechen.