Heilungsaussichten bei Patienten mit AML-Rezidiv
Autor: Maria Yiallouros, erstellt am: 14.04.2008, Zuletzt geändert: 07.04.2021
Etwa 30 % der Kinder und Jugendlichen mit AML erleiden einen Krankheitsrückfall (Rezidiv) [SAN2010]. Die Heilungsaussichten sind generell ungünstiger als bei einer Ersterkrankung. Sie liegen für die Gesamtheit der Patienten mit AML-Rezidiv nach neueren Ergebnissen bei derzeit etwa 40 % (5-Jahres-Überleben) [KAS2013].
Die Prognose für den einzelnen Patienten hängt allerdings davon ab, zu welchem Zeitpunkt das Rezidiv auftritt und wie gut es auf die Behandlung anspricht:
Patienten mit einem späten Rezidiv, also einem Rückfall, der frühestens ein Jahr nach Abschluss der Behandlung auftritt, haben in aller Regel eine bessere Prognose als Patienten mit einem Frührezidiv. Meist, aber nicht in jedem Fall, spricht ein Spätrezidiv auch besser auf die Behandlung an als ein frühes Rezidiv. Rezidiv-Patienten, die mit einer erneuten intensiven Chemotherapie eine Remission erreichen und danach eine allogene Stammzelltransplantation erhalten, haben eine geschätzte Überlebenswahrscheinlichkeit von etwa 46 % [CRE2019] [SAN2010].
Prognostisch besonders ungünstig ist es, wenn ein Patient noch während der Erstbehandlung einen Rückfall bekommt. Häufig kann dann keine zweite Remission erreicht werden, die für die Durchführung einer Stammzelltransplantation [STA1998] [SAN2010].
Generell kann bei Rezidivpatienten aber versucht werden, mit einer erneuten Chemotherapie (Rezidivtherapie) oder neuen Substanzen und anschließender Stammzelltransplantation eine Heilung zu erzielen. Im Rahmen klinischer Studien sollen die Heilungsaussichten auch für Kinder mit einem AML-Rezidiv weiter verbessert werden.