Glossar
Glossar der Begriffe, die in kinderkrebsinfo.de und kinderblutkrankheiten.de verwendet werden.
idiopathisch
syn. essentiell (in der Medizin)
aus noch unklarer Ursache Der Begriff idiopathisch wird in der Medizin benutzt, um in der Benennung der Krankheit einen Hinweis darauf zu geben, dass die Ursache der Erkrankung noch nicht genau erforscht ist. Die Begriffsverwendung gibt keine Wertung im Hinblick auf eine vermutete Ursache oder die Schwere der Erkrankung ab.
IGF-1
Abk. für Insulinähnlicher Wachstumsfaktor 1 (engl. Insulin-like growth factor 1); körpereigenes Eiweiß, das in seiner Struktur dem Insulin ähnelt und als Wachstumsfaktor wirkt (Wachstum und Differenzierung von Zellen). Es wird hauptsächlich in der Leber nach Stimulation durch das Wachstumshormon Somototropin gebildet und spielt vor allem in der Wachstumsphase des Organismus eine große Rolle.
Querverweise: Hormon
- Differenzierung
- Insulin
Ileus
syn. Darmverschluss, Darmlähmung
Störung der Darmpassage; als lebensbedrohliche Komplikation ist bei einem Ileus eine sofortige Krankenhauseinweisung und Behandlung erforderlich. Ein Ileus kann: a) infolge mechanischer Störungen entstehen, z. B. angeborenen Fehlbildungen des Darmes, Darmtumoren, Verwachsungen nach Bauchoperationen, chronischen Darmerkrankungen (so genannter mechanischer Ileus ) oder b) als Folge einer Lähmung der Darmmuskulatur, beispielsweise nach schweren Entzündungen im Bauchraum, nach operativen Eingriffen in Vollnarkose oder auch bei Störungen des Elektrolythaushaltes (so genannter paralytischer Ileus).
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Tumoren und/oder Operationen im Bauchraum, Elektrolytstörungen im Rahmen der Chemotherapie und auch manche Medikamente können einen mechanischen oder paralytischen Ileus verursachen. Die Patienten leiden unter Verstopfung und starken Bauchschmerzen, oft mit Erbrechen, und befinden sich in der Regel in einem herabgesetzten Allgemeinzustand (z. B. Schweißausbrüche, Schockzeichen). Bei der körperlichen Untersuchung durch den Arzt finden sich Druckschmerz des Bauches und Abwehrspannung, d.h. sich hart und gespannt anfühlende, vorgewölbte Bauchdecken.
Ein Ileus oder nur der Verdacht auf einen Ileus ist ein absoluter Notfall, denn Zeitverlust kann zu schwerwiegenden Schäden des Darmes führen. Um derartige Komplikationen zu verhindern, werden Kinder und Jugendliche mit Krebserkrankungen während der Therapie intensiv von einem spezialisiertem Behandlungsteam überwacht.
Querverweise: akut
- Chemotherapie
- Elektrolyt
- Vollnarkose
- Tumor
immun
geschützt, unempfindlich, z.B. gegen Krankheitserreger
Immunabwehr
Fähigkeit des Körpers, Krankheitserreger und andere, dem eigenen Organismus fremde Substanzen (Antigene) durch das Immunsystem mit Hilfe spezifischer Antikörper sowie bestimmter Abwehrzellen (z. B. zytotoxischer T-Lymphozyten) abzuwehren
Querverweise: Antigen
- Antikörper
- Immunsystem
- Lymphozyten
- T-Lymphozyten
Immunantwort
Reaktion des Immunsystems auf Organismen oder Substanzen, die als fremd erkannt werden; man unterscheidet zwischen angeborener und erworbener (adaptiver) Immunantwort. Eine Immunantwort kann sowohl von Krankheitserregern (Bakterien, Viren, Pilzen, Parasiten) als auch von krankhaft veränderten Zellen des eigenen Körpers (Krebszellen) ausgelöst werden.
Querverweise: Bakterien
- Immunsystem
- Viren
Immundefekt
syn. Immunmangelkrankheit
angeborene oder erworbene Störung des Immunsystems, die eine Schwächung der körpereigenen Immunantwort zur Folge hat; dies führt dazu, dass Krankheitserreger und folglich Infekte nicht ausreichend oder adäquat abgewehrt werden können.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Angeborene Immundefekte (z.B. Louis Bar-Syndrom, Wiskott-Aldrich-Syndrom) werden durch eine Störung der Entwicklung des Immunsystems bzw. bestimmter Immunzellen verursacht. Erworbene Immundefekte treten im Verlauf einer Erkrankung (z.B. Virusinfektionen, Leukämie, Lymphom) oder als unerwünschte Folge bestimmter therapeutischer Maßnahmen (Immunsuppression, Behandlung mit Zytostatika; Strahlentherapie) auf.
Querverweise: Immunsuppression
- Immunsystem
- Lymphom
- Virus
- Zytostatikum
- Strahlentherapie
- AIDS
- Leukämie
- Wiskott-Aldrich-Syndrom
- Louis-Bar-Syndrom
- Kostmann-Syndrom
- Schwerer kombinierter Immundefekt
Immunglobuline
(Abk.: IG)
Gruppe von Eiweißen (Proteinen), die als Antikörper im Blut und in Gewebeflüssigkeiten für die körpereigene Immunabbwehr wichtig sind; sie werden nach Kontakt des Organismus mit einem Antigen von den Lymphozyten und anderen Zellen des Immunsystems gebildet.
Querverweise: Antigen
- Antikörper
- Immunsystem
- Lymphozyten
- Protein
- Immunabwehr
immunhistochemisch
syn. immunhistologisch; mittels Immun- bzw. Antikörperfärbung
Bei einer immunhistochemischen (immunhistologischen) Untersuchung werden mit Hilfe von markierten (z. B. an Farbstoffe gebundenen) Antikörpern Proteine oder andere Zell- bzw. Gewebestrukturen sichtbar gemacht.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Die Immunhistochemie (IHC) spielt im Rahmen der Diagnostik von Krebserkrankungen eine wichtige Rolle.
Querverweise: Antikörper
- Diagnostik
- Protein
- Zelle
- histologisch
- histochemisch
Immunhistologie
syn. Immunhistochemie, Immunzytochemie,
Methode, mit der Proteine (zum Beispiel Tumorantigene) in oder auf Zellen oder Geweben mit Hilfe von Antikörpern sichtbar gemacht werden können.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: In der Medizin wird die Immunhistologie vor allem zur Identifikation und Klassifikation von Tumoren eingesetzt, denn jeder Tumortyp präsentiert andere Antigene auf oder in seinen Zellen. Auf diese Weise können feingeweblich gleich erscheinende Tumoren, die sich aber in ihrem Wachstums- oder Metastasierungsverhalten oder in ihrer Therapieantwort unterscheiden, richtig zugeordnet werden. Dies wiederum ermöglicht eine individuelle und risikoangepasste Behandlung des Patienten.
Querverweise: Tumorantigen
- Protein
- Antikörper
Immunität
Unempfindlichkeit des Organismus gegenüber einer Infektion mit bestimmten Krankheitserregern; bei einer Immunität ist durch Bildung von Antikörpern die Reaktionsfähigkeit des Organismus gegenüber einem Antigen (z.B. einem Krankheitserreger) in bestimmter Weise verändert
Querverweise: Antigen
- Antikörper
- Immunsystem
- Infektion
immunologisch
Struktur und Funktion des körpereigenen Abwehrsystems (Immunsystem) betreffend; beinhaltet die Erkennungs- und Abwehrmechanismen eines Organismus für körperfremde und körpereigene Substanzen und Gewebe
Querverweise: Immunsystem
- Immunabwehr
Immunphänotypisierung
diagnostische Untersuchungsmethode, bei der mit Hilfe verschiedener Spezialverfahren und unter Verwendung monoklonaler Antikörper nach bestimmten Eiweißen (Antigenen) auf der Oberfläche von Zellen gesucht wird; das am häufigsten angewandte Verfahren zum Nachweis der einzelnen Antigene ist die Durchflusszytometrie.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Die Immunphänotypisierung wird bei manchen bösartigen Erkrankungen (z.B. Leukämien; Lymphomen) im Rahmen der Erstdiagnostik eingesetzt. Bei der akuten lymphoblastischen Leukämie (ALL) z.B. ermöglicht dieses Verfahren, die Art der bösartigen Zellen und ihr Reifungsstadium genau zu bestimmen. Dadurch ist eine Einteilung der Erkrankung in verschiedene Unterformen und somit eine gezielte Therapieplanung möglich.
Querverweise: Antigen
- Lymphom
- Antikörper
- Leukämie
- Durchflusszytometrie
- akute lymphoblastische Leukämie
Immunsuppression
Unterdrückung der körpereigenen Abwehr
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Die Immunsuppression ist z. B. eine der Nebenwirkungen der Chemotherapie. Im Rahmen einer Stammzelltransplantation wird mit Hilfe von Medikamenten das körpereigene Abwehrsystem des Transplantat-Empfängers unterdrückt, um eine Abstoßung des körperfremden Gewebes zu vermeiden.
Querverweise: Immunsystem
- Chemotherapie
- Stammzelltransplantation
immunsuppressiv
die körpereigene Immunabwehr unterdrückend
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Immunsuppression ist eine der Nebenwirkungen der Chemotherapie
Querverweise: Chemotherapie
- Immunabwehr
- Immunsuppression
Immunsuppressiva
Medikamente zur Unterdrückung der körpereigenen Immunabwehr
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: z.B. im Rahmen einer Stammzelltransplantation, um eine Abstoßung des Transplantats durch den Organismus des Empfängers zu vermeiden
Querverweise: Immunabwehr
- Stammzelltransplantation
Immunsystem
körpereigenes System zur Erhaltung des gesunden Organismus durch Abwehr körperfremder Substanzen und Vernichtung anomaler Körperzellen (z. B. Krebszellen); das Immunsystem hat die Fähigkeit, zwischen selbst und fremd bzw. gefährlich und harmlos zu unterscheiden; beteiligt sind hauptsächlich die Organe des lymphatischen Systems sowie im ganzen Körper verteilte Zellen (z. B. Leukozyten) und Moleküle (z. B. Immunglobuline).
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Das Immunsystem kann durch bösartige Erkrankungen des blutbildenden oder lymphatischen Systems (Leukämien, Lymphome) oder durch eine knochenmarkschädigende Therapie im Rahmen einer Krebsbehandlung (Strahlen-/Chemotherapie) in seiner Funktion beeinträchtigt sein.
Querverweise: Immunglobuline
- Leukozyten
- lymphatisches System
- Lymphom
- Molekül
- Strahlentherapie
- Chemotherapie
- Leukämie
Immuntherapie
Behandlungsform, bei der das Immunsystem beeinflusst wird mit dem Ziel, Tumoren oder andere Erkrankungen abzuwehren oder zu bekämpfen.
Querverweise: Immunsystem
- Tumor
Immunthrombozytopenie
syn. ITP, ideopathische Thrombozytopenie
Die Diagnose einer Immunthrombozytopenie (ITP) umschreibt eine Gruppe von erworbenen Erkrankungen des körpereigenen Abwehrsystems (Immunsystem), bei denen es zu einem Mangel von Blutplättchen (Thrombozytopenie) kommt. Die Immunthrombozytopenie (ITP) ist eine erworbene, nicht ansteckende Erkrankung. Verursacht wird die ITP von
- Abwehrmechanismen gegen körpereigenes Gewebe (autoimmunreaktionen)
- Entzündungspartikel oder andere Fremdstoffe im Blut (z. B. Bestandteile von Bakterien, Viren oder Pilzen im Rahmen von Infektionen, bestimmte Medikamente).
Bei den meisten Kindern und Jugendlichen mit einer ITP kommt es nur zu leichten Blutungen, und die Anzahl der Blutplättchen normalisiert sich meist innerhalb eines halben Jahres von selbst, so dass gar keine Therapie notwendig wird.
Querverweise: Autoimmunkrankheit
Hauptinformationsseite:
Glossar
Immunzellen
syn. Immunozyten, Leukozyten
anderer Begriff für Leukozyten (weiße Blutzellen), deren Aufgabe die Abwehr von Krankheitserregern und körperfremden Substanzen/Strukturen ist; da Leukozyten Teil des Immunsystems sind, werden sie auch als Immunzellen bezeichnet.
Querverweise: Leukozyten
Impfung
syn. Schutzimpfung, Vakzination, Immunisierung
vorbeugende Maßnahme gegen Infektionskrankheiten (Schutzimpfung). Hierbei wird ein Agens, der Impfstoff, in den Körper eingebracht, um einen Impfschutz zu erreichen. Meist wird er mittels einer Spritze verabreicht.
Querverweise: aktive Impfung
- Lebendimpfstoff
- passive Impfung
- Totimpfstoff
in vitro
im Reagenzglas, d.h. außerhalb des lebenden Organismus (in vivo)
Indikation
(Abk.: Ind.) syn. Heilanzeige
Grund für die Anwendung bestimmter Untersuchungs- und Behandlungsmethoden, die für den jeweiligen Krankheitsfall hinreichend gerechtfertigt sind und für die grundsätzlich Aufklärungspflicht besteht.
Infantile kortikale Hyperostose
syn. Caffey Erkrankung
Die Infantile kortikale Hyperostose ist eine seltene bei Säuglingen und Kleinkindern auftretende selbst limitierende Erkrankung mit den Hauptmerkmalen Weichteilschwellung, Fieber, Schmerzen,Verdickung der Knochenrinde und umschriebener Überempfindlichkeit der Haut sowie Gedeihschwierigkeiten. Hauptsächlich betroffen sind lange Röhrenknochen, Rippen, Unterkiefer, Schulterblatt und Schlüsselbeine. Es handelt sich um einen entzündlichen Prozess ungeklärter Ursache. Meist sind Kleinkinder betroffen. Die Erkrankung bildet sich meist von alleine zurück.
Infarkt
Gewebsuntergang (Nekrose) eines Organs, Organteils oder Gewebes infolge einer Durchblutungsstörung; meist hervorgerufen durch einen akuten Arterienverschluss, der durch ein Blutgerinnsel (Thrombus) oder, seltener, durch einen Gefäßkrampf entsteht
Querverweise: Thrombus
- Nekrose
- Arterie
Infektion
Eindringen kleinster Organismen (z. B. Bakterien, Viren, Pilze) in den Körper und anschließende Vermehrung in diesem. Je nach Eigenschaften der Mikroorganismen und der Abwehrlage des Infizierten kann es nach Infektionen zu verschiedenen Infektionskrankheiten kommen.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Infektionen und nachfolgende Infektionskrankheiten sind eine nicht seltene Komplikation bei der Behandlung von Krebserkrankungen. Die betroffenen Patienten sind oft stark abwehrgeschwächt (immunsupprimiert) und dadurch infektionsgefährdet. Der Vorbeugung bestimmter Infektionen während einer Krebsbehandlung dient u. a. die unterstützende Behandlung mit Medikamenten (Supportivmedikation).
Querverweise: Bakterien
- Immunsuppression
- Supportivtherapie
- Viren
infratentoriell
unterhalb des Kleinhirnzeltes (Tentorium), also in der hinteren Schädelgrube liegend.
Querverweise: Kleinhirnzelt
- hintere Schädelgrube
Hauptinformationsseite:
Hirntumoren - Tumoren des Zentralnervensystems (ZNS)
Infusion
(Abk.: Inf.)
Einbringen von Flüssigkeiten in den Körper, meist über einen längeren Zeitraum und über einen zentralen Venenkatheter; eine Infusion erfolgt z. B. zur Zufuhr von Wasser, Elektrolyten, Eiweißen und/oder Medikamenten im Rahmen einer intensiven Behandlung.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Viele Zytostatika, Blutplasmaprodukte sowie Medikamente zur unterstützenden Behandlung (Supportivtherapie) im Rahmen einer Krebstherapie werden in Form von Infusionen verabreicht.
Querverweise: Elektrolyt
- Supportivtherapie
- zentraler Venenkatheter
- Zytostatikum
- Blutplasma
Inhibitor
Der Begriff Inhibitor bedeutet Hemmstoff und ist die von Inhibition (= Hindern, Hemmen, Einhalten, Verbot) abgeleitete Bezeichnung für eine Substanz, die eine Reaktion oder mehrere Reaktionen dahingehend beeinflusst, dass diese verlangsamt, gehemmt oder verhindert wird bzw. werden.
initial
anfangs-, am Anfang stehend
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: z.B. diagnostische Untersuchungen im Rahmen der Erstdiagnose (so genannte Initialdiagnostik)
Querverweise: Diagnostik
Injektion
(Abk.: Inj.)
relativ schnelles (im Gegensatz zur Infusion) Einbringen von gelösten Arzneimitteln in den Körper (z. B. über die Vene, in den Muskel, unter die Haut)
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Viele Zytostatika und behandlungsunterstützende Medikamente (s. Supportivtherapie) werden im Rahmen einer Krebstherapie in Form von Injektionen verabreicht.
Querverweise: Infusion
- Supportivtherapie
- Vene
- Zytostatikum
Insertion
Bedeutet das Einfügen zusätzlicher Nukleotide (Bausteine der DNA) oder DNA-Sequenzen in eine DNA-Kette. Es handelt sich um eine Veränderung der Gene (Genmutation). Dadurch kann in manchen Fällen das Genprodukt, welches auf dem Gen codiert ist, nicht mehr korrekt hergestellt werden.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Das Wiskott-Aldrich-Syndrom (WAS), eine angeborene Blutbildungsstörung, beruht auf einer Genmutation im WAS-Gen. Deren Ursache kann eine Gen-Insertion (oder Deletion) sein.
Querverweise: Gen
- Gendefekte (vererbbare)
- Genprodukt
- Mutation
- DNA
- Deletion
Insuffizienz
bedeutet allgemein, dass etwas nicht ausreichend funktioniert. In der Medizin bezieht es sich zumeist auf krankhafte (pathologische) Veränderungen von beispielsweise Organen oder Proteinen. Dadurch entsteht ein Zustand, in dem die Aktivität eines Organs (Herzinsuffizienz) oder die Produktion von Proteinen (Hepcidin-Insuffizienz) unzureichend ist. Diese krankhafte Veränderung kann angeboren oder erworben sein.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: kinderblutkrankheiten.de: Wenn das Protein Hepcidin nicht ausreichend funktioniert, kann es zu Eisenüberladungen in Organen kommen.
Querverweise: pathologisch
- Hepcidin
Insulin
Hormon, das den Blutzucker senkt und auf viele verschiedene Stoffwechselvorgänge Einfluss nimmt; es wird in den Langerhans-Zellen der Bauchspeicheldrüse gebildet.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Durch die Behandlung im Rahmen einer Krebserkrankung kann es u. U. zu Störungen des Zuckerstoffwechsels kommen (z. B. bei einer Stammzelltransplantation).
Querverweise: Hormon
- Stammzelltransplantation
intensitätsmodulierte Radiotherapie
(Abk.: IMRT) syn. intensitätsmodulierte Strahlentherapie; engl. intensity modulated radiotherapy
moderne Bestrahlungstechnik, die durch eine hochpräzise Verteilung der Strahlendosis im Tumorbereich das umgebende gesunde Gewebe maximal vor Strahlenbelastung schützt; die Intensität der Strahlendosis kann dabei innerhalb des Bestrahlungsfeldes punktgenau und somit exakt an die zu bestrahlende Region angepasst werden; dies ermöglicht ggf. auch den Einsatz einer höheren Strahlendosis.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Die IMRT kommt z. B. bei Tumoren zum Einsatz, die sich in der Nähe besonders empfindlicher Organe/Gewebe befinden (z. B. bei einem Hirntumor).
Querverweise: Strahlenbelastung
- Strahlentherapie
- Hirntumor
Interferon
Proteine oder Protein-Zucker-Moleküle (Glykoproteine), die als Botenstoffe des körpereigenen Immunsystems v.a. der Abwehr von Virusinfektionen dienen und auch antitumorale Wirkung haben. Sie werden von verschiedenen Zellen gebildet, v.a. von weißen Blutkörperchen (Leukozyten) und Zellen des Bindegewebes (Fibroblasten). Interferon kann auch gentechnologisch hergestellt und bei verschiedenen Virus- und Krebserkrankungen im Rahmen einer Therapie eingesetzt werden (Immuntherapie).
Querverweise: Protein
- Immunsystem
- Tumor
- Virus
- Infektion
- Leukozyten
- Zelle
- Bindegewebe
- Immuntherapie
Interleukine
(Abk.: IL-x)
Interleukine gehören zum Immunsystem des Körpers. Sie sind eine Untergruppe der Zytokine. Als Zytokine werden Proteine bezeichnet, die das Wachstum und die Reifung von Zellen regulieren. Interleukine ermöglichen die Kommunikation zwischen den weißen Blutzellen (Leukozyten), aber auch zu anderen, an der Immunantwort beteiligten Zellen. Gebildet und ausgeschüttet werden die Interleukine in speziellen weißen Blutkörperchen (Leukozyten).
Querverweise: Leukozyten
- Zytokine
intra-
Wortteil mit der Bedeutung in, hinein, innerhalb
intraarteriell
(Abk.: i.a.)
in eine Arterie hinein oder in einer Arterie liegend; ein Arzneimittel wird in die Arterie hineingespritzt (Injektion).
Querverweise: Injektion
- Arterie
intramuskulär
(Abk.: i.m.)
in den Muskel hinein oder in einem Muskel; ein Medikament kann z.B. in den Muskel injiziert werden.
Querverweise: Injektion
intraoperativ
intraoperativ bedeutet "waähredn einer Operation oder eines chirurgischen Eingriffs
intrathekal
(Abk.: i.th.)
"in den Nervenwasserkanal (Liquorraum) hinein oder innerhalb des Nervenwasserkanals", der die Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit (Liquor) enthält
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Im Rahmen einer Chemotherapie (z. B. bei einer Leukämie) kann ein Medikament mittels Injektion direkt in den Nervenwasserkanal verabreicht werden.
Querverweise: Injektion
- Chemotherapie
- Leukämie
- Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit
intrathekale Chemotherapie
Verabreichung von zellwachstumshemmenden Medikamenten (Zytostatika) in den Nervenwasserkanal (Liquorraum), der die Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit enthält.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Eine intrathekale Chemotherapie wird z.B. bei Leukämien und manchen Lymphomen durchgeführt, um bösartige Zellen im Zentralnervensystem zu bekämpfen.
Querverweise: Liquor
- Lymphom
- Zytostatika
- Leukämie
- Zentralnervensystem
- Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit
intravenös
(Abk.: i.v.)
bedeutet in eine Vene hinein oder in einer Vene; hier: z. B. Verabreichung eines Medikaments oder einer Flüssigkeit / Suspension in die Vene durch eine Injektion, Infusion oder Transfusion;
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Zytostatika im Rahmen einer Chemotherapie werden größtenteils intravenös verabreicht.
Querverweise: Infusion
- Injektion
- Transfusion
- Vene
intraventrikulär
in das Ventrikelsystem hinein / im Ventrikelsystem, das heißt, in die / in der Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit
Querverweise: Hirnventrikel
- Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit
Intubation
Einführen eines Beatmungsrohrs über Mund / Nase und Kehlkopf in die Luftröhre zur Beatmung während der Narkose oder Intensivtherapie
Querverweise: Intubationsnarkose
- Narkose
Intubationsnarkose
(Abk.: ITN)
Narkose, bei der ein Beatmungsrohr (Tubus) über Mund oder Nase in die Luftröhre eingeführt wird. Die Beatmung erfolgt dann über diesen Tubus.
Querverweise: Narkose
- Intubation
invasiv
"eindringend"; steht z.B. für einwuchernde Tumoren, eindringende Krankheitserreger oder auch in den Körper eindringende Diagnose- oder Behandlungsverfahren;
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Invasiv im Zusammenhang mit Tumoren bedeutet, dass Teile des Tumors (einzelne Zellen oder ganze Zellverbände) in Nachbargewebe oder -organe eindringen. Einige Hirntumoren wachsen z. B. ohne scharfe Grenzen in das umgebende Gewebe ein. Invasive diagnostische bzw. therapeutische Maßnahmen sind Maßnahmen, die die Körperintegrität / das Körpergewebe verletzen (z. B. Endoskopie; Laparoskopie; Operation).
Querverweise: Endoskopie
- Hirntumor
- Laparoskopie
- Tumor
- Operation
- Diagnostik
Inversion
Chromosomenveränderung, die durch einen Austausch von Genabschnitten auf diesem Chromosom zustandekommt; ein Abschnitt des Chromosoms ist dabei um 180° gedreht (invertiert). Eine Inversion findet statt, wenn ein Chromosom an zwei Stellen bricht (DNA-Doppelstrangbruch) und wieder zusammengefügt wird, der Abschnitt zwischen den beiden Bruchstellen dabei aber umgekehrt eingebaut wird. Die Folge davon ist, dass auch die Reihenfolge der Gene auf dem Chromosomenabschnitt umgedreht wird.
Querverweise: Chromosom
- Gen
- DNA
Inzidenz
statistische Maßeinheit; hier: Anzahl der Neuerkrankungsfälle einer Erkrankung bei einer bestimmten Bevölkerungsgruppe (definierter Größe, z.B. 100.000 Einwohner) innerhalb eines bestimmten Zeitraums; von altersspezifischer Inzidenz spricht man, wenn nur Personen einer bestimmten Altersgruppe berücksichtigt werden.
Querverweise: Epidemiologie
ionisierende Strahlen
Strahlung mit sehr hoher Energie, die beim Durchgang durch eine Zelle oder einen Organismus zu Strahlenschäden führen kann; ionisierende Strahlung bricht chemische Verbindungen auf und es entstehen chemische Radikale, die ihrerseits wieder chemische Reaktionen auslösen. Hierin liegt ihre biologisch schädliche Wirkung. Zu den ionisierenden Strahlen gehören u. a. elektromagnetische Strahlen (wie Röntgen-, Gamma- und kurzwellige UV-Strahlen) sowie Teilchenstrahlung (z. B. Alpha-, Beta- und Neutronenstrahlung).
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Ionisierende Strahlen werden bei der Krebsbekämpfung eingesetzt, um Krebszellen zu vernichten.
Querverweise: Atom
- Gammastrahlung
- Molekül
- Zelle
- Röntgenstrahlung
- UV-Strahlen
- elektromagnetisch