Das Nervensystem des Menschen - allgemeine Einführung und Gliederung

Autor: PD Dr. med. Gesche Tallen, Maria Yiallouros, erstellt am: 24.04.2007, Redaktion: Maria Yiallouros, Zuletzt geändert: 22.06.2015

Bei den einfachsten Lebewesen wird die Nachrichtenübermittlung von Sinneszellen übernommen. Diese werden durch Umweltreize erregt und leiten dieses Signal über einen Fortsatz zu einer Muskelzelle weiter. So entsteht die einfachste Reaktion auf einen Umweltreiz.

Bei höheren, komplizierteren Lebensformen ist zwischen die Sinnes- und die Muskelzelle jeweils eine weitere Zelle geschaltet: die Nervenzelle. Diese übernimmt die Nachrichtenübermittlung auf zahlreiche Muskelzellen und/oder weitere Nervenzellen, wodurch ein Nervennetz entsteht.

Das Nervensystem des Menschen kann auf verschiedene Weise eingeteilt werden.

In erster Linie unterscheidet man ein:

  • Zentrales Nervensystem (auch Zentralnervensystem; abgekürzt ZNS): Es besteht aus Gehirn und Rückenmark.
  • Peripheres Nervensystem (PNS): Es besteht aus den zahlreichen Nerven, die den Körper (Kopf, Rumpf, Extremitäten) durchziehen und als sensible oder motorische Leitungsbahnen entweder Impulse von der Peripherie zum ZNS (sensibel) oder vom ZNS in die Peripherie (motorisch) tragen.

Sowohl im zentralen wie im peripheren Nervensystem unterscheidet man darüber hinaus:

  • Somatisches Nervensystem: Es dient motorisch der willkürlichen Ansteuerung der Skelettmuskeln und sensibel der bewussten Wahrnehmung der Körperperipherie.
  • Vegetatives (auch viszerales oder autonomes) Nervensystem: Es dient der unbewussten und unwillkürlichen Steuerung der inneren Organe und setzt sich aus zwei Anteilen, dem Sympathicus und dem Parasympathicus, zusammen.

Da bei Kindern und Jugendlichen Tumoren des Nervensystems hauptsächlich im zentralen Nervensystem (ZNS) vorkommen, haben wir den Hauptschwerpunkt dieses Textes auf das ZNS gelegt.