Welche Behandlungsmethoden sind erforderlich?
Autor: Maria Yiallouros, Zuletzt geändert: 31.07.2018
Hochmaligne Non-Hodgkin-Lymphome (NHL) breiten sich rasch im Körper aus; nur bei einem Drittel der Patienten ist die Erkrankung zum Zeitpunkt der Diagnose noch örtlich begrenzt.
Im Mittelpunkt der Behandlung eines NHL steht daher immer die Chemotherapie. Bei manchen Patienten kann sie durch eine Strahlentherapie (zum Beispiel eine Schädel-Bestrahlung) ergänzt werden, um den Therapieerfolg zu erhöhen.
In bestimmten Fällen, zum Beispiel wenn die Erkrankung auf die Standardtherapie nicht anspricht oder bei Krankheitsrückfällen, ist eine hochdosierte Chemotherapie (Hochdosis-Chemotherapie) mit anschließender Stammzelltransplantation notwendig. Andere Behandlungsarten (wie die Antikörpertherapie) werden im Rahmen klinischer Studien getestet.
Da NHL so genannte systemische Erkrankungen sind, die den ganzen Körper betreffen, bietet eine Operation in aller Regel keine geeignete Behandlungsmöglichkeit. Ein chirurgischer Eingriff, etwa zur Entnahme eines befallenen Lymphknotens, dient ausschließlich Diagnosezwecken. Bei kleinen Tumoren kann dieser Eingriff möglicherweise mit einer scheinbar vollständigen Tumorentfernung verbunden sein. Der Patient bedarf dann einer weniger intensiven Chemotherapie. Ein vollständiger Verzicht auf eine Zytostatikabehandlung ist jedoch nur sehr selten (zum Beispiel bei NHL mit ausschließlichem Hautbefall) möglich.
Die Intensität und Dauer der Chemotherapie, die Notwendigkeit einer Bestrahlung oder einer Stammzelltransplantation sowie die Prognose der Erkrankung richten sich vor allem danach, an welcher Form des NHL der Patient erkrankt ist, wie weit die Krankheit zum Zeitpunkt der Diagnose fortgeschritten ist und wie sie auf die Therapie anspricht (siehe auch Kapitel „Therapieplanung“).