Welche Krankheitszeichen treten bei einem ALL-Rezidiv auf?

Autor: Maria Yiallouros, Zuletzt geändert: 01.06.2021

Ein Rezidiv der akuten lymphoblastischen Leukämie (ALL) kann sich, wie die Ersterkrankung, durch verschiedene Krankheitszeichen (Symptome) bemerkbar machen (siehe auch Kapitel „Symptome“).

Ob – und wenn ja, welche – Krankheitszeichen im Einzelfall auftreten, hängt unter anderem davon ab, wo sich im Körper das Rezidiv befindet:

  • Knochenmark-Rezidive werden meist bei routinemäßigen Blutbildkontrollen im Rahmen der Nachsorgeuntersuchungen entdeckt. Nur selten bestehen zu diesem Zeitpunkt bereits wieder Symptome einer Leukämie (wie Anämie, Infekt- oder Blutungsneigung). Wie bei der Erstdiagnose können Abgeschlagenheit, Fieber und gegebenenfalls Knochenschmerzen hinzukommen.
  • Ist in erster Linie das Zentralnervensystem betroffen (so genanntes ZNS-Rezidiv), kann sich dies zum Beispiel durch Kopfschmerzen und Nüchternerbrechen, manchmal auch durch Hirnnervenlähmungen bemerkbar machen. Letztere äußern sich beispielsweise durch Veränderungen der Bewegungsabläufe und des Verhaltens (aufgrund von Ausfällen im Hören, Sehen, Riechen, Schmecken). Auch ein so genanntes hypothalamisches Syndrom (bei Befall des Hypothalamus), kann Zeichen eines ZNS-Rezidivs sein. Es äußert sich unter anderem durch psychische Veränderungen, einer krankhaft gesteigerten Nahrungsaufnahme (Hyperphagie) und unkontrollierter Gewichtszunahme (Adipositas). ZNS-Rezidive können aber auch symptomlos sein.
  • Eine schmerzlose, ein- oder beidseitige Hodenschwellung weist auf ein Hoden-Rezidiv hin.

Bei entsprechenden Symptomen ist es auf jeden Fall ratsam, diese schnellstmöglich dem Arzt mitzuteilen, damit die Ursache geklärt werden kann.