Einrichtungen und Sprechstunden zur Nachsorge und Langzeitnachsorge nach Krebs im Kindes- und Jugendalter

Autor: Dr. med. habil. Gesche Tallen, Maria Yiallouros, erstellt am: 05.03.2014, Freigabe: Prof. Dr. med. Ursula Creutzig, Zuletzt geändert: 05.06.2020

Nicht mehr krebskrank, aber noch lange nicht gesund: Die meisten Überlebenden einer Krebserkrankung im Kindes- oder Jugendalter leiden unter verschiedenen medizinischen, emotionalen und psychosozialen Folgen der ehemaligen Krankheit und deren intensiver Behandlung.

Probleme nach Operationen, verzögertes Körperwachstum und beeinträchtigte Fruchtbarkeit, Herzerkrankungen sowie Konzentrations- und Lernstörungen sind nach einer Krebsbehandlung nicht selten. Außerdem haben Überlebende langfristig ein erhöhtes Risiko, eine zweite, andere Krebserkrankung zu entwickeln.

Insgesamt sind der Wiedereinstieg in das normale Leben, die Rückkehr in das alte soziale Umfeld sowie das Erlangen von Ausbildungs- und Arbeitsplätzen für jemanden, der als junger Mensch an Krebs erkrankt war, aus vielen Gründen nicht einfach. Eine regelmäßige und langfristige Nachsorge ist daher notwendig und wichtig.

In den letzten 20 Jahren haben die zunehmenden Kenntnisse über krankheits- und therapiebedingte Spätfolgen dazu geführt, dass Einrichtungen eigens zur Nachsorge von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen nach Abschluss einer Krebsbehandlung etabliert wurden. Über viele dieser Einrichtungen und deren Angebote können Sie sich auf unserer Seite "Nachsorge-Angebote" informieren.

Nachsorge-Angebote

Auf unserer neu eröffneten Seite "Nachsorge-Angebote" erhalten ehemalige Patientinnen und Patienten einer Krebserkrankung im Kindes- und Jugendalter sowie deren Angehörige einen Überblick über derzeit vorfügbare Nachsorge-Einrichtungen, Nachsorge-Sprechstunden und sonstige Nachsorge-Angebote im deutschsprachigen Raum. Sie haben auch die Möglichkeit, ganz gezielt nach passenden Angeboten suchen.

Die Daten beruhen auf einer Ende 2014 durchgeführten Umfrage in verschiedenen Nachsorge-Einrichtungen (u.a. Kliniken, Beratungsstellen oder Elternvereinen) und sollen in regelmäßigen Abständen durch erneute Umfragen aktualisiert und erweitert werden.

Es lohnt sich daher, immer wieder einmal einen Blick auf die Seite zu werfen und, bei Bedarf, eine neue Suchaktion zu starten.
Zu den Nachsorge-Angeboten

Spezialambulanzen

Es gibt mittlerweile einige Spezialambulanzen, die Nachsorge-Sprechstunden anbieten. Sie sind in der Regel Teil eines Behandlungszentrums oder arbeiten eng mit einem solchen zusammen. Das Erkennen und die Behandlung sowohl körperlicher als auch psychosozialer Langzeitfolgen ist in den Nachsorge-Einrichtungen deutlich besser als früher. Denn:

  • sie werden in der Regel von Spezialisten der Kinderkrebsheilkunde oder in enger Zusammenarbeit mit diesen geführt,
  • sie gewährleisten eine regelmäßige Beobachtung von Wachstum und Entwicklung der ehemaligen Patienten,,
  • sie koordinieren, gemeinsam mit anderen medizinischen Fachgebieten und den Hausärzten, die Behandlung von Spätfolgen,
  • sie ermöglichen eine systematische Erfassung der Spätfolgen und dadurch eine Verbesserung zukünftiger Behandlungsmethoden.