Spendersuche (HLA-Typisierung)
Autor: PD Dr. med. G. Tallen, Maria Yiallouros, Redaktion: Julia Dobke, Freigabe: Dr. med. J-S. Kühl, PD Dr. med. S. Voigt, Zuletzt geändert: 01.08.2017
Bei einer allogenen Stammzelltransplantation werden dem Patienten die Stammzellen von einem verwandten oder nicht verwandten Spender (Familien- beziehungsweise Fremdspender) transplantiert.
Ein anderer Mensch hat andere Eigenschaften, darunter auch andere Gewebemerkmale auf seinen weißen Blutkörperchen (Leukozyten), es sei denn, es handelt sich um einen eineiigen Zwilling. Wie wir wissen, kann fremdes Gewebe oder ein fremdes Organ durch das körpereigene Abwehrsystem des Empfängers abgestoßen werden (Empfänger-gegen-Transplantat-Reaktion). Umgekehrt kann das Transplantat (hier die Stammzellen) eines Spenders auch die Körperzellen des Empfängers als "fremd" erkennen und dagegen reagieren (Transplantat-gegen-Empfänger-Reaktion).
Um solchen Abstoßungsreaktionen vorzubeugen, wäre der optimal "passende" Spender für eine allogene Stammzelltransplantation also die Person, deren Leukozytenmerkmale oder "HLA-Merkmale" mit denen des Patienten absolut identisch sind.