Infektionen

Autor: Dr. med. habil. Gesche Tallen, Maria Yiallouros, Redaktion: Julia Dobke, Freigabe: PD Dr. med. S. Voigt, Zuletzt geändert: 21.11.2017

Die Luft, die wir einatmen, die Nahrung, die wir zu uns nehmen, die Hände, die wir schütteln, die Dinge, die wir anfassen - alles, mit dem wir im täglichen Leben in Berührung kommen, enthält Bakterien, Viren, Pilze und andere Organismen, die Infektionen auslösen können.

Für einen gesunden Menschen mit einem normalen körpereigenen Abwehrsystem (Immunsystem) sind diese alltäglichen Auseinandersetzungen mit Infektionsquellen in der Regel kein großes Problem. Das gesunde Immunsystem sorgt ununterbrochen dafür, dass der Körper einerseits vor Infektionen geschützt wird und andererseits eingedrungene Infektionserreger erfolgreich vernichtet werden.

Bei Patienten, die eine SZT erhalten haben, sieht das allerdings ganz anders aus, denn ihre Immunabwehr ist durch die Behandlung geschwächt. Prinzipiell besteht eine erhöhte Infektgefährdung in den Phasen unmittelbar vor und nach der Transplantation durch die Hochdosistherapie. Bei Patienten, die eine allogene Transplantation erhalten, hält die Gefahr für Infektionen länger an, da sie zusätzlich Medikamente zur Unterdrückung ihres Immunsystems erhalten (sogenannte Immunsuppression). Außerdem dauert es einfach einige Monate, bis das sich neu bildende Immunsystem voll funktionsfähig ist, ähnlich wie bei einem Säugling.