Prognose: Wie sind die Zukunftsaussichten für Patienten mit erhöhten Thrombozytenzahlen (Thrombozytosen)?

Autor: Prof. Dr. med. Markus Metzler, erstellt am: 07.07.2014, Zuletzt geändert: 07.07.2014

Die Prognose hängt wesentlich von der Ursache der Thromobozytenerhöhung ab. Die reaktive oder sekundäre Thrombozytose ist in der Regel nur vorübergehend und verschwindet nach Abklingen der auslösenden Ursache von selbst. Längerfristig besteht eine reaktive Thrombozytose bei Kindern und Jugendlichen, bei denen die Ursache weiterhin vorliegt, wie zum Beispiel nach Entfernung der Milz, einer Thrombozytose im Rahmen einer Blutarmut (Anämie) oder als Begleiterscheinung einer chronischen Entzündung (siehe Ursachen).

Bei Kindern und Jugendlichen mit den seltenen primären Thrombozytosen, insbesondere mit essentieller Thrombozythämie (siehe Ursachen), gibt es aufgrund der relativ wenigen registrierten Fälle nur eingeschränkte Daten zur Prognose. Im Allgemeinen wird davon ausgegangen, dass sich der Verlauf etwa wie bei erwachsenen Patienten verhält. Deren Lebenserwartung ist fast unverändert im Vergleich zur Normalbevölkerung. Eine minimale Einschränkung beruht auf der sehr geringen Rate an Blutkrebs, der sich nach vielen Jahren entwickeln kann. Für Kinder und Jugendliche gibt es diesbezüglich keine Daten.

Anmerkung: Bei den Aussagen zur Prognose handelt es sich um statistische Größen. Sie stellen nur für die Gesamtheit der Sichelzellpatienten eine wichtige und zutreffende Aussage dar. Wie die Krankheit eines einzelnen Patienten verlaufen wird, lässt sich aus den Statistiken nicht vorhersagen. Die Thrombozytose kann selbst unter günstigsten beziehungsweise ungünstigsten Voraussetzungen ganz unerwartet verlaufen.