Behandlung: Wie werden Patienten mit erhöhten Thrombozytenzahlen (Thrombozytosen) behandelt?

Autor: Prof. Dr. med. Markus Metzler, erstellt am: 07.07.2014, Zuletzt geändert: 07.07.2014

Die Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Thrombozytosen richtet sich in erster Linie nach der Ursache.

Behandlung und vorbeugende Maßnahmen bei sekundären Thrombozytosen

Sekundäre (reaktive) Thrombozytosen (siehe Ursachen) sind bei Kindern und Jugendlichen häufiger als primäre. Bei reaktiven Thrombozytosen ist in der Regel keine Behandlung erforderlich. Lediglich in besonderen Situationen, zum Beispiel, wenn bei einem Kind zusätzlich zu der reaktiven Thrombozytose noch weitere Risikofaktoren für eine gesteigerte Bildung von Blutgerinnseln in Blutgefäßen (Thrombose) vorliegen (siehe Krankheitsverläufe), können vorbeugende Maßnahmen angezeigt sein. Diese bestehen in einer zeitweiligen Einnahme von gerinnungshemmenden Medikamenten. Diese Entscheidung und vor allem, welches Medikament am besten geeignet ist, sollte individuell getroffen werden.

Behandlung und vorbeugende Maßnahmen bei primären Thrombozytosen

Bei Patienten mit primärer Thrombozytose, bei denen die Thrombozytenerhöhung gesundheitliche Probleme (siehe Krankheitszeichen) verursacht, sollte die Plättchenzahl gesenkt werden. Im Kindes- und Jugendalter stehen dafür vor allem die Medikamente Anagrelid und Hydroxyurea zur Verfügung.

Daneben gibt es Präparate, die radioaktiven Phosphor enthalten. Sie werden auch regelmäßig im Zusammenhang mit der Behandlung von erhöhten Plättchenzahlen erwähnt, sollten jedoch besonders von jungen Patienten nicht angewandt werden, weil sie Nebenwirkungen haben, die Krebs auslösen können.

Im Alltag gibt es keine Einschränkungen aufgrund einer Thrombozytose. Nur bei starker Milzvergrößerung (siehe Krankheitszeichen) werden Vorsichtsmaßnahmen empfohlen, die verhindern sollen, dass es zu einem Riss der Milz (Milzruptur) durch äußere Einflüsse (z.B. Treffer durch Ball) kommt.

Eine routinehafte medikamentöse Vorbeugung von Komplikationen der gesteigerten Blutgerinnung wird derzeit für beschwerdefreie Kinder und Jugendliche nicht empfohlen.

Behandlung von Komplikationen

Patienten mit einer Thrombose werden gemäß der aktuellen Leitlinien behandelt.