Krankheitsverläufe: Wie können Thrombozytosen verlaufen?
Autor: Prof. Dr. med. Markus Metzler, erstellt am: 07.07.2014, Zuletzt geändert: 07.07.2014
Insgesamt gilt der Krankheitsverlauf von Kindern und Jugendlichen mit erhöhten Blutplättchenzahlen (Thrombozytosen) nicht als schwerwiegend.
Bei der sekundären, reaktiven Thrombozytose (siehe Ursachen) ist die Störung nur vorübergehend. Schwerwiegende Komplikationen wie Gerinnselbildungen (Thrombosen) oder Blutungen (siehe Krankheitszeichen) treten selten auf. In der Regel kommt es nur dann zu Komplikationen, wenn die Thrombozytenzahlen extrem hoch sind (über eine Million pro Mikroliter Blut) und die Kinder gleichzeitig zusätzliche Risikofaktoren für eine gesteigerte Blutgerinnung haben. Hierzu gehören insbesondere Bluterkrankungen mit Defekten oder Fehlsteuerungen von gerinnungsfördernden Stoffen (Gerinnungsfaktoren) wie die so genannte Faktor-V-Leiden-Mutation (Thrombophilie) oder der Protein C-Mangel.
Primäre Thrombozytosen (siehe Ursachen) können sowohl langfristig bestehen als auch zu Thrombosen und Blutungen führen. Die Häufigkeit von gesundheitlichen Problemen durch die hohen Plättchenzahlen schwankt bei erwachsenen Patienten zwischen 10 und 80 %. Wegen der Seltenheit der primären Thrombozytosen bei Kindern und Jugendlichen existieren, insbesondere für die familiäre Form, keine genauen Daten für die Komplikationsraten. Diese sind jedoch der Erfahrung nach deutlich niedriger als bei Erwachsenen.