Basisdatensatz
Der Basisdatensatz ist ein standardisierter Kern von Merkmalen, der für die Dokumentation von Patientendaten innerhalb aller Therapieoptimierungsstudien (TOS) der GPOH wie auch für den klinischen Routinebetrieb und weitere Studien relevant ist. Eine erste Version des Basisdatensatzes wurde 1994 veröffentlicht (Sauter et al.), die letzte Version wurde 2002 verabschiedet. Der Basisdatensatz soll durch die einheitliche Erfassung das Ausfüllen der Erhebungsbogen für die dokumentierenden Kliniken erleichtern und studienübergreifende Auswertungen dieser Merkmale ermöglichen. Im Rahmen des Kompetenznetz - Projektes B1, Unterprojekt "Merkmalsverzeichnis für die Pädiatrische Onkologie", wurde der Basisdatensatz durch das Standardisierungsgremium der GPOH umfassend überarbeitet. Der Basisdatensatz besteht aus drei Teilen, die hier heruntergeladen werden können.
Referenz: Merzweiler A, Ehlerding H, Creutzig U, Graf N, Hero B, Kaatsch P, Zimmermann M, Weber R, Knaup P: Standardizing terminology in pediatric oncology--the basic data set. Klin Pädiatr 2002, 214: 212-217.
Merkmale des Basisdatensatzes bestehen aus drei Teilen: dem Kontext (wessen Eigenschaften sollen dokumentiert werden, z. B. zu allen Objekten des Objekttyps "Patient"), der Merkmalsart (die Eigenschaft, die erhoben werden soll, z.B. Geschlecht) und einer Menge möglicher Merkmalsausprägungen (z.B. {k. A., männlich, weiblich}). Der Basisdatensatz umfasst derzeit etwa 260 Merkmale.
Im Bereich der Studien und klinischen Forschung gewinnt die internationale Vergleichbarkeit eine immer größere Bedeutung. Daher werden die Merkmale des Basisdatensatzes möglichst nach international verfügbaren Standards erhoben. So sind die Toxizitätskriterien eng an die aktuelle Version der CTC (Common Toxicity Criteria) des NCI angelehnt. In den Fällen ohne international verfügbare Skalen enthält der Basisdatensatz selbstdefinierte Kodiersysteme. Bei der Erstellung solcher Kodiersysteme wurde Wert auf die Konsistenz und Eindeutigkeit der Merkmale gelegt.
Werden die innerhalb des Studiendokumentation verwendeten Begriffe nicht für alle Studien einheitlich definiert, sind die Daten schlecht studienübergreifend auswertbar. Aus diesem Grund wurde dem Basisdatensatz ein Glossar hinzugefügt, in dem diese Begriffe definiert sind. Jedem dieser Begriffe wurde eine möglichst sprechende Vorzugsbezeichnung zugewiesen, um über Merkmals- und Studiengrenzen hinweg einheitliche, leicht verständliche Bezeichnungen auf den Erhebungsformularen zu erreichen.
Zusätzlich haben wir die ca. 260 Merkmale des Basisdatensatzes mit ihren sehr speziellen Objekttypen zu ca. 150 allgemeinen Merkmalen zusammengefasst. Dies ist eine Liste dieser allgemeineren Objekttypen, in der auch die Beziehungen zwischen den Objekttypen angegeben sind.
Der Basisdatensatz wurde hauptsächlich vom Standardisierungsgremium der GPOH überarbeitet. Außerdem brachten noch eine Reihe weiterer Personen / Einrichtungen ihre Fachkenntnisse ein, insbesondere Dr. Oliver Basu (Pädiatrisches Register für Stammzelltransplantationen), Prof. Dr. Jochen Harbott (Onkogenetisches Labor der Universitäts-Kinderklinik Gießen), Ulrike Meyer (Studie NHL an der Universitäts-Kinderklinik Gießen) und Dr. Andreas Schuck (Studie zur Erfassung radiogener Spätfolgen an der Universitäts-Kinderklinik Münster).
Im Standardisierungsgremium waren:
- Peter Kaatsch - Leiter des Gremiums - (DKKR, Mainz)
- Stefan Bielack (Stuttgart)
- Ursula Creutzig (KPOH)
- Hartmut Ehlerding (Hannover)
- Norbert Graf ( Homburg/ Saar)
- Barbara Hero (Köln)
- Angela Merzweiler (Heidelberg)
- Martin Zimmermann (Hannover)