Schritt für Schritt: Wie läuft die Behandlung eines klassischen Hodgkin-Lymphoms im Einzelnen ab?

Autor: Maria Yiallouros, erstellt am: 04.02.2009, Zuletzt geändert: 01.09.2021

In Deutschland erfolgt die Behandlung von Patienten mit Hodgkin-Lymphom prinzipiell im Rahmen von Therapieoptimierungsstudien oder Registern.

Im Folgenden wird der Behandlungsablauf beim klassischen Hodgkin-Lymphom vorgestellt. Er orientiert sich an den Therapievorgaben der Studie EuroNet-PHL-C2, die bis 31.09.2020 für die Aufnahme von Patienten mit Hodgkin-Lymphom geöffnet war (siehe auch Kapitel „Therapiestudien / Register“).

Wichtige Behandlungselemente sind die Chemotherapie und die Strahlentherapie. Die Behandlung erfolgt prinzipiell in mehreren Therapieschritten. Sofern eine Bestrahlung erforderlich ist, findet diese nach Abschluss der Chemotherapie statt. Die Entscheidung für oder gegen eine Strahlentherapie hängt in erster Linie davon ab, wie die Erkrankung auf die ersten beiden Chemotherapie-Zyklen anspricht (so genanntes frühes Therapieansprechen).

Anmerkung zur Studie Studie EuroNet-PHL-C2: Im Rahmen der Studie EuroNet-PHL-C2 wurde bei Patienten mit intermediären und fortgeschrittenen Krankheitsstadien die derzeitige Standardtherapie mit einem anderen, vielversprechenden Therapieansatz verglichen. Dieser zielt darauf ab, den Einsatz der Strahlentherapie und somit strahlenbedingte Nebenwirkungen in Zukunft weiter zu reduzieren. Zu diesem Zweck wurden Patienten im Therapielevel 2 (intermediär) und 3 (fortgeschritten) nach dem Zufallsverfahren zwei verschiedenen Behandlungsarmen zugeteilt (Standard-Arm und Prüf-Arm). Dieser Vorgang wird Randomisierung genannt. Unterschiede zwischen den beiden Armen betrafen sowohl die Chemo- als auch die Strahlentherapie.

Die seit Oktober 2020 für die Patientenaufnahme geschlossene Studie wird derzeit ausgewertet. Erste zuverlässige Ergebnisse aus der Studie werden nicht vor August 2023 verfügbar sind. Für neu erkrankte Patienten empfiehlt die Studienzentrale weiterhin die aktuelle Standardtherapie, aber auch die Therapie des Prüfarms kann nach individuellem Ermessen der behandelnden Ärzte und in Absprache mit den Betroffenen in Frage kommen.

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