Gemischter Chimärismus / Wiederauftreten der Grunderkrankung
Autor: Julia Dobke, Freigabe: PD Dr. med. S. Voigt, Zuletzt geändert: 21.11.2017
Nach einer allogenen Stammzelltransplantation eignet sich die sogenannte Chimärismus-Untersuchung um festzustellen, wie viele der Blutzellen vom neuen Knochenmark gebildet werden. Dabei wird der Spenderanteil im Blut untersucht. Die Überwachung der Chimärismus nach allogener Blutstammzelltransplantation ist ein wichtiges diagnostisches Verfahren, um frühzeitig ein Transplantatversagen oder ein Wiederauftreten der Grunderkrankung zu erkennen. Der Chimärismus kann im peripheren Blut oder direkt im Knochenmark bestimmt werden. Bei Kindern und Jugendlichen mit einer gutartigen Erkrankungen des blutbildenden Systems hat sich gezeigt, dass auch bei einem weiter bestehenden eigenem Teilanteil von blutbildenden Zellen im Knochenmark (gemischter Chimärismus) eine ausreichende Zahl gesunder Blutzellen gebildet wird und damit eine Krankheitsfreiheit erreicht wird. Gerade bei der Thalassämie und der Sichelzellerkrankung ist es nach SZT oft so, dass die Bildung der roten Blutkörperchen fast ausschließlich vom Spender stammt, der Rest aber überwiegend noch Empfänger sein kann.
Für den Fall, dass sich eine komplette autologe Regeneration einstellt, d.h. dass die Blutbildung wieder komplett vom eigenen Knochenmark übernommen wird, muss unter Umständen eine erneute Stammzelltransplantation versucht werden.