Erhöhtes Krebsrisiko
FA-Patienten haben ein vielfach erhöhtes Risiko, im Laufe ihres Lebens eine oder mehrere bösartige Erkrankung(en) zu entwickeln. Bei der Mehrzahl der Betroffenen (60%) handelt es sich hierbei um bösartige Neubildungen des Blut bildenden Systems. Im Alter von 20 Jahren leiden etwa 20% der FA-Patienten an einer solchen Krebserkrankung. Darunter nimmt die akute myeloische Leukämie (AML) (60% der Patienten) den größten Anteil ein, gefolgt vom Myelodysplastischen Syndrom (MDS). Eine akute lymphoblastische Leukämie, ein Burkitt-Lymphom oder bösartige Neubildungen außerhalb des Blut bildenden Systems (solide Tumoren) können ebenfalls auftreten. Im Alter von 40 Jahren haben etwa 28% der FA-Patienten, Frauen häufiger als Männer, einen soliden Tumor entwickelt. Besonders häufig (20%) sind darunter bösartige Schleimhautgeschwulste (Plattenepithelkarzinome) im Kopf-Hals-Bereich und im Anogenitalbereich (betreffend den Anus/After und die Genitalien/Geschlechtsteile), gefolgt von Leber-, Gehirn- und Nieren-Tumoren. Angesichts der Vielfalt der verschiedenen Neubildungen und ihres frühen Auftretens ist es notwendig, dass FA-Patienten regelmäßige Kontrolluntersuchungen in einem Spezialzentrum wahrnehmen. Nur so kann eine Krebserkrankung frühzeitig erkannt und mit der notwendigen Behandlung begonnen werden.