Symptome: Welche Krankheitszeichen haben Patienten mit Thrombozytenfunktionsstörungen?

Autor: Prof. Dr. med. R. Knöfler, erstellt am: 24.02.2021, Zuletzt geändert: 15.01.2021

Die verstärkte Blutungsneigung bei Kindern mit einer Funktionsstörung der Blutplättchen (Thrombozyten) entsteht durch die Thrombozytenfehlfunktion, und bei einigen dieser Erkrankungen durch das zusätzliche Vorliegen einer verminderten Thrombozytenzahl im Blut.

Typische Blutungszeichen bei Plättchenfunktionsstörungen

  • verlängerte Blutungszeit nach Verletzungen (größer drei Minuten)
  • punktförmige (Petechien) oder fleckförmige (Purpura) Hautblutungen, die sich mit dem Finger nicht wegdrücken lassen
  • häufiges Auftreten von Blutergüssen (Hämatome), auch nach nur geringfügigen Stößen
  • häufiges und auffällig lange anhaltendes Zahnfleisch- oder Nasenbluten
  • heftige Regelblutungen
  • Blutungskomplikationen nach zahnärztlichen und operativen Eingriffen

Die Schwere der Blutungsneigung sowie der Krankheitsverlauf sind innerhalb der einzelnen Thrombozytenfunktionsstörungen (siehe "Krankheitsformen") unterschiedlich ausgeprägt. Bei den meisten Kindern und Jugendlichen besteht nur eine leicht gesteigerte, in der Regel nicht regelmäßig behandlungsbedürftige Blutungsneigung. Insbesondere Patienten mit einer schweren Funktionsstörung der Blutplättchen, wie zum Beispiel bei der Thrombasthenie Glanzmann und Bernard-Soulier-Syndrom weisen schon im Kindesalter eine deutliche Blutungsneigung mit Haut- und Schleimhautblutungen auf. Um Blutungskomplikationen zu vermeiden, müssen alle Patienten mit einer Thrombozytenfunktionsstörung vor Operationen so behandelt werden, dass während und nach dem Eingriff keine verstärkte Blutung auftritt. (siehe "Behandlung").