Krankheitszeichen: Welche gesundheitlichen Probleme haben Patienten mit Eisenüberladungen?
Dieselben Eigenschaften, die Eisen für grundlegende biologische Prozesse im menschlichen Organismus unentbehrlich machen, insbesondere seine Verbindung mit Sauerstoff, können bei Eisenüberladung zu schweren Organschäden führen. Durch zu hohe Sauerstoffkonzentrationen (oxidativer Stress) entstehen Gewebeschädigungen. Diese können auch direkt durch lokale Eisenablagerungen verursacht sein.
Eisenüberladung kann jedes Gewebe schädigen. Besonders häufig betroffen sind folgende Organe mit typischen gesundheitlichen Problemen:
- Herz: Herzversagen, Herzrhythmusstörungen
- Leber: Vernarbung des Lebergewebes (Leberfibrose), erhöhtes Risiko für Leberkrebs, Zeichen des Leberversagens wie Gelbsucht (Ikterus), Aszites, Haut- und/oder Hirnblutungen (insbesondere bei Neugeborenen-Hämochromatose, (siehe „Ursachen“)
- Hormondrüsen (Hirnanhangsdrüse, Geschlechtsdrüsen, Schilddrüse, Inselzellen der Bauchspeicheldrüse): Unterfunktion mit Pubertätsstörungen, Menstruationsstörungen, Impotenz, Hypothyreose, Diabetes mellitus
- Haut: dunkle Pigmentierung (insbesondere von Handinnenflächen, Brustwarzen, Damm, Narben)
- Gelenke: Schmerzen (meist beginnend in kleinen Handgelenken, später auch größere Gelenke, wie Knie und Hüfte betreffend)
- Nervensystem: Müdigkeit und Konzentrationsschwäche. Bei der Fanconi-Anämie treten zusätzlichBewegungsstörungen, Spitzfußstellung und Wirbelsäulenverkrümmung (Skoliose) auf. Bei der Friedreich-Ataxie sind Skelettdeformitäten besonders ausgeprägt.
Wichtig zu wissen: Je nachdem, welche Ursache der Eisenüberladung zugrunde liegt, und welche Funktion innerhalb des Eisenstoffwechsels gestört ist, treten die ersten Krankheitszeichen in unterschiedlichem Lebensalter auf (siehe Tabelle 1 im Kapitel „Ursachen?“).