Krankheitsbild: Was sind Eisenstoffwechselstörungen

Eisen ist ein lebensnotwendiges Spurenelement. Es dient zur Bildung des roten Blutfarbstoffs (Hämoglobin), das alle Organe mit Sauerstoff versorgt. Eisen wird über die Nahrung aufgenommen und im Darm verstoffwechselt. Der Begriff Eisenstoffwechselstörungen umfasst Störungen bei der Aufnahme, Verteilung, Verwertung und Speicherung von Eisen im menschlichen Körper. Je nach zugrundeliegender Störung kommt es entweder zum Eisenmangel oder zur Eisenüberladung.

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Copyright: Ingrid Grüneberg

Eisenmangel

Eisenmangel ist die weltweit häufigste Mangelkrankheit beim Menschen. Als ein lebenswichtiges Spurenelement spielt Eisen eine entscheidende Rolle bei zahlreichen Vorgängen in den Zellen und Geweben menschlicher Organsysteme. Daher kann sich ein Eisenmangel auf den gesamten Organismus auswirken und Ursache zahlreicher gesundheitlicher Probleme bei den Betroffenen sein.

Eine typische Eisenmangelerkrankung ist die Eisenmangelanämie – weltweit die häufigste Form der Blutarmut bei Kindern und Jugendlichen. In den allermeisten Fällen liegt einer Eisenmangelanämie keine Störung des Eisenstoffwechsels, sondern eine unzureichende Eisenzufuhr mit der Nahrung zugrunde. Wird dem Eisenmangel fachgerecht durch eine eisenhaltige Ernährung und/oder zusätzliche Einnahme von Eisenpräparaten gegengesteuert, haben die Patienten insgesamt eine gute Prognose.

Detaillierte Informationen zur Eisenmangelanämie finden Sie unter https://www.kinderblutkrankheiten.de/content/erkrankungen/rote_blutzellen/anaemien_blutarmut/pohblutkrankheiteneisenmangelanaemie20111015/.

Eisenüberladung

Eisenüberladung kann auf bestimmten angeborenen Gendefekten beruhen (primäre Eisenüberladung) oder die Folge anderer Erkrankungen sein (so genannte sekundäre / erworbene Eisenüberladung), beispielsweise bei Patienten mit angeborenen Anämien oder mit Leberkrankheiten.

Gesundheitliche Probleme bei angeborenen Eisenspeicherkrankheiten entstehen aufgrund von Gewebeschäden (insbesondere von Leber, Herz und Hormondrüsen, aber auch anderen Organen, beispielsweise Gelenken und Nervensystem) durch Eisenablagerungen. Regelmäßige Aderlässe (die Entnahme von bis zu 500 ml Blut aus dem Blutkreislauf, um den Eisengehalt zu reduzieren) bei den Betroffenen mit bekanntem Gendefekt, die bisher keine gesundheitlichen Probleme haben, und/oder die Gabe von Substanzen, die Eisen binden und dann mit dem gebundenen Eisen ausgeschieden werden (siehe „Behandlung“), gewährleisten heute oft eine normale Lebenserwartung. Patienten mit schweren Krankheitszeichen zu Beginn der Therapie haben eine ungünstigere Prognose.

Dieser Informationstext behandelt in erster Linie die angeborene (primäre) Eisenüberladung. Informationen zur Sekundären Eisenüberladung finden Sie unter https://www.kinderblutkrankheiten.de/content/erkrankungen/rote_blutzellen/sekundaere_eisenueberladung/.

Wichtig zu wissen: Störungen im Eisenstoffwechsel führen entweder zum Eisenmangel oder zur Eisenüberladung und in der Folge zu Funktionsstörungen in verschiedenen Organsystemen, die unterschiedliche Krankheitsbilder verursachen.