Prognose: Wie sind die Zukunftsaussichten für Patienten mit Fanconi-Anämie?
Autor: PD Dr. med. Gesche Tallen, erstellt am: 12.02.2013, Zuletzt geändert: 14.02.2013
Die mittlere Überlebenszeit für Patienten mit einer Fanconi-Anämie (FA) beträgt 24 Jahre. Nur ungefähr ein Drittel der Patienten wird älter als 30 Jahre. Die Prognose von Kindern mit Defekten sowohl in FA- als auch in anderen Genen, die mit einem erhöhten Krebsrisiko in Zusammenhang stehen (zum Beispiel FA-CD1/, BRCA2 und FA-N/PALB2, siehe "Ursachen") unterscheidet sich deutlich von denen der übrigen Patienten. Individuen dieser so genannten Komplementationsgruppen erreichen selten ein höheres Alter als sieben Jahre und erkranken sehr früh an mindestens einer Krebserkrankung.
Je früher eine FA erkannt und die krankheitsbedingten gesundheitlichen Probleme (Blutarmut, Fehlbildungen, Hormonstörungen etc., siehe "Krankheitszeichen") behandelt werden, desto besser sind Lebensqualität und -erwartung der Kinder.
Eltern von Kindern mit FA sollten wissen: Außer durch eine Stammzelltransplantation (SZT, siehe "Behandlung") ist die FA bisher nicht heilbar. Deshalb sollte die Möglichkeit einer SZT frühzeitig mit dem Behandlungsteam besprochen werden, damit eine Spendersuche vor dem Auftreten schwerer Komplikationen eingeleitet werden kann.
Anmerkung: Bei den Aussagen zur Prognose handelt es sich um statistische Größen. Sie stellen nur für die Gesamtheit der Patienten mit FA eine wichtige und zutreffende Aussage dar. Wie die Krankheit eines einzelnen Patienten verlaufen wird, lässt sich aus den Statistiken nicht vorhersagen. Die FA kann selbst unter günstigsten beziehungsweise ungünstigsten Voraussetzungen ganz unerwartet verlaufen.