Eisenüberladung

Der Be­griff Ei­sen­über­la­dung be­schreibt Krank­heits­bil­der, die mit ei­ner Stö­rung des Ei­sen­stoff­wech­sels ein­her­ge­hen. Da­bei han­delt es sich um ei­ne krank­haf­te Er­hö­hung des Kör­perei­sens.Gesunde rote Blutkörperchen enthalten normales Hämoglobin und dieses wiederum bindet Eisen für den Sauerstofftransport. Um bei einer Blutarmut wie der CDA die Produktion gesunder roter Blutkörperchen zu steigern, benötigt der Organismus wiederum mehr Eisen als gewöhnlich. Dieses wird daraufhin vermehrt aus der Nahrung aufgenommen. Diese zusätzlich aufgenommene Eisenmenge hängt dabei von der Schwere der Anämie ab.
Kinder und Jugendliche mit CDA können dieses zusätzlich aufgenommene Eisen jedoch nicht verwerten, eben weil aufgrund ihrer Erkrankung die Blutbildung nicht richtig funktioniert. Da der menschliche Körper jedoch keinen Mechanismus besitzt, um das überschüssige Eisen auszuscheiden, entwickeln die Patienten eine Eisenüberladung. Das überschüssige Eisen wird in verschiedenen Organen abgelagert. Langfristig kommt es zur Eisenüberladung zahlreicher Organe wie Herz, Leber und verschiedener Hormon-produzierender Drüsen (zum Beispiel Schild-, Nebenschild-, Hirnanhangs-, Bauchspeicheldrüse). Bei unzureichend behandelten Kindern und Jugendlichen treten die folgenden schweren, manchmal tödlich verlaufenden, Komplikationen auf wie:

  • Herzmuskelschwäche und Herzrhythmusstörungen (Kardiomyopathie)
  • Leberfunktionsstörungen
  • Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)
  • Kleinwuchs
  • verzögerte Pubertätsentwicklung
  • Schilddrüsenunterfunktion
  • Störungen des Vitamin D-Stoffwechsels

Regelmäßige Bluttransfusionen, die wichtiger Bestandteil der Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit schweren Verläufen der CDA sind (siehe "<Behandlung"), verstärken die Eisenüberladung. Das liegt daran, dass ein Patient mit jedem Erythrozytenkonzentrat auch eine bestimmte Menge zusätzliches Eisen erhält. Daher müssen Kinder und Jugendliche mit schweren Verläufen der CDA regelmäßig und langfristig mit Medikamenten behandelt werden, die das überschüssige Eisen im Körper an sich binden können, so dass es über den Stuhl und/oder im Urin ausgeschieden werden kann.

Anmerkung:

Ausführliche Informationen zum Thema Eisenüberladung bei angeborener Blutarmut finden sich im Erkrankungstext "Sekundäre Eisenüberladung".